Brexit, Schuldenkrise, Russland-Ukraine-Konflikt – wer heute Prognosen über die Entwicklung der Weltwirtschaft machen will, jongliert mit vielerlei Variablen. Experte auf diesem Gebiet ist Dr. Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz SE, der am 1. Juni für einen Vortrag zu Gast an der International School of Management (ISM) in Dortmund war.
Die Wirtschaftskrise der vergangen Jahre scheint überwunden, die Eurozone befindet sich auf dem Weg einer moderaten Konjunkturerholung. Dank der Geldpolitik der EZB oder spielen doch ganz andere Faktoren eine Rolle? In seinem Vortrag ließ es sich Heise nicht nehmen, einen kritischen Blick auf die geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank zu werfen. Vor allem mit deren Niedrigzinspolitik ging er scharf in die Kritik. Diese berge erhebliche Risiken für die Finanzsystemstabilität und biete Finanzinstituten zusätzliche Anreize, sich kurzfristig günstig bei der Zentralbank zu finanzieren. Lücken in der Altersvorsorge und negative Auswirkungen auf Innovationen und Produktivität sind nur einige Aspekte, die Heise in seinem Vortrag „Konjunkturbelebung unter großen Risiken – die Eurozone und die EZB in 2016/2017“ mit den rund 100 Gästen diskutierte.
Trotz allem, der von der Süddeutschen Zeitung 2015 wiederholt zum Prognostiker des Jahres gewählte Volkswirt blickt gelassen auf die Entwicklung der Weltwirtschaft. Für die USA und die Europäische Währungsunion prognostiziert er ein stabiles, wenn auch moderates Wachstum für das Jahr 2017. Und auch für Lateinamerika sieht es bedingt durch politische Änderungen und die Stabilisierung der Rohstoffmärkte keinen Grund zur Sorge. Allein in Asien wird sich 2017 das Wachstum durch die zunehmende Verschuldung von staatseigenen Unternehmen, vor allem in der Schwerindustrie, verlangsamen. Die Geldpolitik habe dabei laut Heise kaum eine Wirkung auf die Konjunktur. Von der EZB erhofft er sich nach der Krise vor allem eine flexiblere Definition der Preisstabilität – die bisherige eindimensionale Inflationssteuerung verzerre seiner Meinung nach die Realität. „Dr. Michael Heise hat eine brillante Einschätzung der weltweiten konjukturpolitischen Lage getroffen“, erklärt ISM-Präsident Prof. Dr. Ingo Böckenholt. „Wir freuen uns, zum Abschluss des Sommersemesters einen der renommiertesten Ökonomen Deutschlands für einen solch hochkarätigen Vortrag gewonnen zu haben.“
Hintergrund:
Die International School of Management (ISM) zählt zu den führenden privaten Wirtschaftshochschulen in Deutschland. In den einschlägigen Hochschulrankings firmiert die ISM regelmäßig an vorderster Stelle.
Die ISM hat Standorte in Dortmund, Frankfurt/Main, München, Hamburg, Köln und Stuttgart. An der staatlich anerkannten, privaten Hochschule in gemeinnütziger Trägerschaft wird der Führungsnachwuchs für international orientierte Wirtschaftsunternehmen in kompakten, anwendungsbezogenen Studiengängen ausgebildet. Alle Studiengänge der ISM zeichnen sich durch Internationalität und Praxisorientierung aus. Projekte in Kleingruppen gehören ebenso zum Hochschulalltag wie integrierte Auslandssemester und -module an einer der über 170 Partneruniversitäten der ISM.
Pressekontakt:
Daniel Lichtenstein
Leiter Marketing & Communications
ISM International School of Management GmbH
Otto-Hahn-Str. 19
44227 Dortmund
tel.: 0231.97 51 39-31
fax: 0231.97 51 39-39
email: daniel.lichtenstein@ism.de
http://www.ism.de - Ausführliche Informationen zum Studienangebot der ISM
Eine kluge Verbindung von Theorie und Praxis: Dr. Michael Heise (Allianz) zu Gast an der ISM
Source: ISM
Criteria of this press release:
Journalists
Economics / business administration, Politics
transregional, national
Science policy, Transfer of Science or Research
German
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