Universität Jena hat den Walter-Eucken-Preis an Stefan Bauernschuster verliehen
„Kinder kriegen die Leute sowieso!“ Mit diesem Satz begründete einst Konrad Adenauer den Generationenvertrag zur Rentenversicherung. Doch, das zeigt die demografische Entwicklung in Deutschland seit Jahren, er irrte sich. Immer weniger junge Leute müssen heute für immer mehr Rentner aufkommen. Und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Über geeignete Instrumente zur Erhöhung der Geburtenrate wird daher viel und kontrovers diskutiert: Kindergeld, Betreuungsgeld, Ausbau der Kita-Plätze. Doch was davon wirkt tatsächlich und warum?
Diesen nicht nur familienpolitisch sondern auch volkswirtschaftlich relevanten Fragen geht Prof. Dr. Stefan Bauernschuster in seiner Forschung nach. Der 35-jährige Wirtschaftswissenschaftler ist heute (3.6.2016) für seine Arbeiten auf diesem Gebiet mit dem Walter-Eucken-Preis ausgezeichnet worden. Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena hat ihm den mit 5.000 Euro dotierten Preis für herausragende wirtschaftspolitisch relevante Forschungsarbeiten verliehen.
„Diese Auszeichnung ist für mich eine große Anerkennung und Bestätigung meiner bisherigen Arbeit“, freut sich der Preisträger. Bauernschuster ist Inhaber des Lehrstuhls für Public Economics an der Universität Passau und Forschungsprofessor am ifo Institut München. Schon während seines Studiums sei er mit den konstituierenden und regulierenden Prinzipien Walter Euckens in Berührung gekommen, die bis heute prägend für sein eigenes ökonomisches Denken seien. Der in Jena geborene Walter Eucken begründete in den 1930er Jahren die ordoliberale „Freiburger Schule“ und gilt als einer der Gründerväter der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland.
„Doch in der sich schnell verändernden Arbeits- und Lebenswelt sieht sich auch das Erfolgsmodell der Sozialen Marktwirtschaft neuen Herausforderungen gegenüber“, begründet Prof. Bauernschuster seinen Forschungsansatz. „Ich versuche, mit meiner Arbeit einen Beitrag zu den drängenden wirtschaftspolitischen Fragestellungen vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels in Deutschland zu liefern.“ So konnte Bauernschuster beispielsweise mit einer seiner statistisch aufwendigen Studien belegen, dass es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen der Zahl von Krippenplätzen und der Zahl der Geburten gibt.
Mit diesen Forschungsarbeiten hat der Wirtschaftswissenschaftler nicht nur wissenschaftlich Erfolg, wie Prof. Dr. Silke Übelmesser in ihrer Laudatio hervorhob. „Seine politisch und gesellschaftlich hochrelevanten Arbeiten werden auch regelmäßig von den Medien aufgegriffen. Darüber hinaus verfügt Professor Bauernschuster über reiche Erfahrung in der Politikberatung“, so die Finanzwissenschaftlerin der Uni Jena. Neben den Effekten öffentlich geförderter Kinderbetreuung auf die Erwerbstätigkeit von Müttern und die Kinderzahl, gehören auch Studien zur Auswirkung von Streiks im öffentlichen Nahverkehr auf Verkehr, Luftverschmutzung und Gesundheit in Großstädten zu seinen Forschungsthemen.
Jena und die Friedrich-Schiller-Universität sind dem Preisträger dabei nicht neu. Von 2008 bis 2010 hat er hier im Graduiertenkolleg „The Economics of Innovative Change“ seine Doktorarbeit angefertigt, mit der er 2010 von der Uni Jena promoviert wurde.
Kontakt:
Prof. Dr. Stefan Bauernschuster
Lehrstuhl für Public Economics der Universität Passau
Innstraße 27, 94032 Passau
Tel.: 0851 / 5092540
E-Mail: stefan.bauernschuster[at]uni-passau.de
Prof. Dr. Andreas Freytag
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Carl-Zeiß-Straße 3, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 943251
E-Mail: a.freytag[at]wiwi.uni-jena.de
Prof. Dr. Stefan Bauernschuster ist von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Uni Jena mit ...
Foto: Studio Weichselbaumer
None
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Economics / business administration
transregional, national
Personnel announcements
German
Prof. Dr. Stefan Bauernschuster ist von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Uni Jena mit ...
Foto: Studio Weichselbaumer
None
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).