Die PTHV auf dem Katholikentag in Leipzig
Der Mensch stand im Mittelpunkt des 100. Deutschen Katholikentags „Seht, da ist der Mensch“, der vom 25. bis 29.05.2016 in Leipzig stattgefunden hat. Folgende Fragen standen dabei im Zentrum: „Wie wollen wir Menschen jetzt und in Zukunft miteinander leben?“, „Wie begegnen wir als Christen den drängenden Fragen der Gegenwart?“. Insgesamt wurden über 1.000 Veranstaltungen für Christen und Nichtchristen angeboten: Podiumsdiskussionen, Workshops, Beratungsangebote, Ausstellungen und Konzerte sowie kleinere und große Gottesdienste. Das Programm griff aktuelle religiöse, kulturelle, wissenschaftliche, gesellschaftspolitische, aber auch spirituelle Themen auf und bot Möglichkeiten zu Austausch, Begegnung und Besinnung.
Auch Vertreterinnen und Vertreter der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) haben sich mit diversen Veranstaltungen und Aktivitäten beteiligt: So war Prof. Dr. Joachim Schmiedl ISch, Lehrstuhl für Mittlere und Neue Kirchengeschichte an der PTHV, am Stand des Katholisch-Theologischen Fakultätentags e. V. (KThF) und am Stand des Bistums Trier präsent (mit Interviewrunde zur Diözesansynode). Sandra Pantenburg, Theologie-Studierende an der PTHV, war auch mit vor Ort: „Der KThF hatte im Vorfeld allen deutschen katholischen Fakultäten angeboten, sich nach eigenem Ermessen dort zu präsentieren. Unsere Fakultät wurde neben P. Schmiedl durch vier Studierende (Athinea Andrysczak, Pia Holzschuh, Boze Serdarusic, Sandra Pantenburg) repräsentiert und informierte das Katholikentagspublikum über Studienmöglichkeiten in Vallendar.“
Im Rahmen eines Podiumsgespräches unter dem Titel „Mensch – Prädikat WERTvoll?! Verbindend-verbindliche Werte von Christen und Nichtchristen“ diskutierten JProf. Dr. Sonja Sailer-Pfister, Studiendekanin der Theologischen Fakultät der PTHV; Nils Fischer, Islamwissenschaftler an der PTHV; P. Heinz-Willi Rivert SAC, Hochschulseelsorger an der PTHV und Aron Lesnik, Student für Medienkunst in Leipzig und bekennender Atheist. Ergebnis des Gesprächs des Podiums untereinander und mit dem Publikum war, dass Menschenwürde zwar abstrakt und theoretisch begründet werden kann und auch ohne Gottesbezug, dass aber die Praxis und das Handeln eine grundliegende Dimension sind. In ihr sei das Menschenbild entscheidend und werde dort wirksam. Im Antlitz des Anderen werde die Rede von der Gottesebenbildlichkeit konkret.
Prof. Dr. Margareta Gruber OSF, Dekanin der Theologischen Fakultät, war an drei Veranstaltungen im Rahmen des Katholikentags beteiligt: Die erste Veranstaltung stand im Zeichen des interreligiösen Dialogs: „Biblische Impulse – Christlich-islamischer Dialog“. Prof. Gruber OSF betrachtete gemeinsam mit Rabeya Müller, islamische Theologin aus Köln, die Stelle des Neuen Testamentes und zugleich Leitwort des Katholikentags: Johannes 19, 1-5b „Seht, da ist der Mensch“. Ungeachtet der Unterschiede im Glauben wurde der tiefe Respekt deutlich, den der Islam für Jesus hat. Die Gestalt des Schmerzensmannes vor Pilatus führte im Gespräch der beiden Referentinnen zu der Frage, was ein leidender oder ein mit-leidender Gott für die Christen bedeutet und wo es Berührungspunkte mit der Barmherzigkeit Gottes im Koran gibt.
Daran schloss sich einen Tag später eine Podiumsdiskussion an. Gemeinsam mit Prof. Dr. Gerhard Krieger, Philosoph aus Trier, und Prof. Dr. Hubertus Lutterbach, Kirchenhistoriker aus Münster und dem Moderator Joachim Hake aus Berlin, stellte sich Prof. Gruber OSF der Frage: Wer ist das eigentlich – Gott? In dem bis auf den letzten Platz besetzten Saal der Kongresshalle beteiligte sich das Publikum mit Fragen, die die Suche und das Ringen der heutigen Gesellschaft um die Erkenntnis und Erfahrung Gottes deutlich machten.
Im geistlichen Zentrum bot Prof. Gruber OSF noch am gleichen Tag eine Werkstatt an, in der auf „Jesus – Mensch und Mystiker“ geschaut wurde. Das Gespräch zeigte eine große Intensität vieler Menschen auf ihren Wegen der Begegnung mit Christus in den Evangelien. „Was mich beeindruckte war die Ernsthaftigkeit der Menschen in ihrer Frage nach Gott, das Engagement so vieler Ehrenämtler jeden Alters, und die Fröhlichkeit, die uns auch im Umfeld ernster Themen aus vielen Gesichtern entgegenkam“, resümierte Prof. Gruber OSF.
Den Wortgottesdienst für Glaubende und solche, die sich nicht religiös gebunden fühlen „Wenn du mit meinen Augen siehst ... – eine Einladung zum Perspektivwechsel“ hielt P. Heinz-Willi Rivert SAC. „Ich halte es für sehr bedeutsam, dass wir als Katholiken in dieser Zeit zu unserem 100. Jubiläum nach Leipzig gefahren sind, Präsenz gezeigt haben in säkularem Umfeld und Dialogbereitschaft in pluralistischer Gesellschaft bewiesen haben“, sagt P. Rivert SAC abschließend. „Und dass wir ganz klar für die Achtung und Würde eines jeden Menschen eingetreten sind.“
Information zur PTHV:
Die Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar (PTHV) ist eine kirchlich und staatlich anerkannte wissenschaftliche Hochschule (im Rang einer Universität) in freier Trägerschaft. Die Gesellschafter der PTHV gGmbH sind die Vinzenz Pallotti gGmbH und die Marienhaus Holding GmbH. Rund 50 Professoren und Dozenten forschen und lehren an der PTHV und betreuen etwa 360 Studierende beider Fakultäten Theologie und Pflegewissenschaft.
Kontakt zur Pressestelle der PTHV:
Verena Breitbach, Tel.: 0261/6402-290, E-Mail: vbreitbach@pthv.de
Besuchen Sie uns auch im Internet unter: www.pthv.de
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Cultural sciences, Philosophy / ethics, Religion, Social studies, Teaching / education
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