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06/10/2016 13:33

Greifswalder INP und Universität Kiel forschen gemeinsam zur Plasma-Oberflächenwechselwirkung

Cathleen Möbius Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V.

    Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP Greifswald) arbeiten künftig noch enger auf dem Gebiet der Niedertemperatur-Plasmaphysik zusammen. Der entsprechende Kooperationsvertrag wurde jetzt am INP unterzeichnet.

    Die Kooperation sieht eine Zusammenarbeit in unterschiedlichen Bereichen vor. Entwickelt werden insbesondere Computersimulationen, um die Wechselwirkungen von Plasmen mit Oberflächen besser zu verstehen. Dabei ergänzen sich beide Vertragspartner durch ihre unterschiedlichen Schwerpunkte und Erfahrungen ideal: Die Greifswalder Forscher können anhand von Modellrechnungen einzelne Plasmaeffekte im Detail beschreiben sowie vollständige Simulationen der Wirkungsweise verschiedener Plasmageräte und -prozesse erstellen. Die theoretischen Physiker an der Universität Kiel haben hingegen weitreichende Erfahrungen bei der Entwicklung neuer theoretischer und numerischer Methoden zur Beschreibung komplexer Plasmen und Festkörper.

    „Bisherige Forschungsarbeiten konzentrieren sich meistens entweder auf die verschiedenen Prozesse an Oberflächen oder auf die Erforschung von Plasmen“, erklärt Dr. Markus Becker, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Plasmamodellierung am INP. In der Zusammenarbeit zwischen dem INP und dem Institut für Theoretische Physik und Astrophysik (ITAP) der Universität Kiel sollen nun beide Forschungsgebiete zusammengeführt werden, um die grundlegenden Effekte der Wechselwirkungen von Oberflächen und Plasmen zu verstehen.

    Die ersten gemeinsamen Untersuchungen begannen etwa vor einem Jahr auf Initiative von Prof. Michael Bonitz, Inhaber des Lehrstuhls Statistische Physik am ITAP und Prof. Klaus-Dieter Weltmann, Wissenschaftlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des INP Greifswald e.V. „Auf einer Konferenz stellten wir in großen Bereichen gemeinsame fachliche Interessen auf dem Gebiet der Niedertemperaturplasmen fest“, erinnert sich Bonitz. Daraufhin wurde überlegt, wie beide Einrichtungen künftig kooperieren können. „Als nächstes werden wir eine gemeinsame Nachwuchsgruppe mit zwei Postdocs und zwei Doktoranden etablieren“, erklärt Weltmann. Inzwischen besteht eine intensive Kooperation beider Gruppen. Die aktuellen Untersuchungen auf dem Gebiet der Computersimulation stellen wichtige Vorarbeiten für gemeinsame Projekte in einem neuen Kieler Sonderforschungsbereich zur Plasma-Oberflächenwechselwirkung dar, dessen Konzept bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingereicht wurde.

    Um die Zusammenarbeit der beiden Einrichtungen langfristig zu fördern, sieht der geschlossene Kooperationsvertrag eine Vielzahl gemeinsamer Maßnahmen vor.
    Vor allem dem wissenschaftlichen Nachwuchs kann über mögliche gemeinsame Berufungen von Professoren eine Perspektive über die enge Verzahnung von Forschung und Lehre geboten werden. Studierenden und Promovierenden werden aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt und sie können sich aktiv mit neuen Ansätzen und Ideen in die Grundlagen- und angewandte Forschung einbringen.

    Das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP)
    Forschung und Entwicklung von der Idee bis zum Prototyp – Mit mehr als 165 Wissenschaftler(inne)n, Ingenieur(inn)en und weiteren Fachkräften ist das Greifswalder INP europaweit eine der führenden außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu Niedertemperaturplasmen, deren Grundlagen und technischen Anwendungen. Neben der anwendungsorientierten Grundlagenforschung fördert das Leibniz-Institut die Entwicklung plasmagestützter Verfahren und Produkte. Die Themen orientieren sich dabei an den Erfordernissen des Marktes. Damit bietet das INP neben kundenspezifischen Lösungen auf dem Gebiet der Plasmatechnologie auch Serviceleistungen wie Machbarkeitsstudien oder Beratungen an. Derzeit stehen Plasmen für Oberflächen und Materialien, Umwelt und Energietechnik sowie interdisziplinäre Themen in Biologie und Medizin im Mittelpunkt des Interesses. Innovative Produktideen aus der Forschung des INP werden letztendlich direkt mit der Industrie erforscht oder durch die Ausgründungen des Institutes in marktfähige Produkte und Dienstleistungen transferiert.

    Foto: Unterzeichnung des Kooperationsvertrages am INP Greifswald (von li. nach re.): Prof. Dr. habil. Michael Bonitz, Lehrstuhl Statistische Physik am Institut für Theoretische Physik und Astrophysik (CAU), Prof. Dr. Karin Schwarz, Vizepräsidentin für Forschung, Technologietransfer und wissenschaftlichen Nachwuchs (CAU), Prof. Dr. Klaus-Dieter Weltmann, Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Direktor (INP), Jens Berger, Kaufmännischer Direktor (INP). Foto/Copyright: M. Glawe/INP

    Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU)
    Details, die nur Millionstel Millimeter groß sind: Damit beschäftigt sich einer der vier Forschungsschwerpunkte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU): „Nanowissenschaften und Oberflächenforschung“ (Kiel Nano, Surface and Interface Science – KiNSIS). Durch eine intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Materialwissenschaft, Chemie, Physik, Biologie, Elektrotechnik, Informatik, Lebensmitteltechnologie und verschiedenen medizinischen Fächern zielt der Schwerpunkt darauf ab, die Systeme in dieser Dimension zu verstehen und die Erkenntnisse anwendungsbezogen umzusetzen. Molekulare Maschinen, neuartige Sensoren, bionische Materialien, Quantencomputer, fortschrittliche Therapien und vieles mehr können daraus entstehen. In der Arbeitsgruppe Statistische Physik werden unter anderem klassische und Quanten-Vielteilchensysteme, von dichten und staubigen Plasmen bis zu Atomen, Molekülen und stark korrelierten Festkörpern erforscht.

    Ansprechpartner am Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP):

    Prof. Dr. Klaus-Dieter Weltmann
    Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Direktor
    Telefon: +49 3834 554-310
    weltmann@inp-greifswald.de

    Ansprechpartner an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU)

    Prof. Dr. habil. Michael Bonitz
    Lehrstuhl Statistische Physik
    Institut für Theoretische Physik und Astrophysik
    Telefon: +49 431 880-4122
    bonitz@theo-physik.uni-kiel.de


    More information:

    http://www.theo-physik.uni-kiel.de/bonitz/index.html
    http://www.inp-greifswald.de/web3.nsf/index?OpenPage


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    Unterzeichnung des Kooperationsvertrages am INP
    Unterzeichnung des Kooperationsvertrages am INP
    Source: M. Glawe/INP

    Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
    Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
    Source: Copyright: CAU


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Physics / astronomy
    transregional, national
    Cooperation agreements, Research projects
    German


     

    Unterzeichnung des Kooperationsvertrages am INP


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