Zum Kampf gegen den „Schandparagraphen“ zwischen 1950 und 1957 – Dr. Michael Breitbach beschließt die Vorlesungsreihe des Präsidenten „1946 – Neubeginn in schwieriger Zeit“ am 27. Juni 2016 – 70 Jahre Hessen
Im letzten Vortrag der Vorlesungsreihe des Präsidenten der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) „1946 – Neubeginn in schwieriger Zeit“ beschäftigt sich Dr. Michael Breitbach, Kanzler a.D. der JLU, mit dem Ausbau der Justus Liebig-Hochschule als einer biowissenschaftlich ausgewiesenen Spezial-Hochschule seit 1950 und ihrer Umwandlung in eine fachlich erweiterte Universität im Jahre 1957. Der Titel seines Vortrags lautet: „Spezial-Hochschule? – Nein: Gießen soll Universität werden! Zum Kampf gegen den ‚Schandparagraphen‘ zwischen 1950 und 1957“. Die Veranstaltung findet am Montag, 27. Juni 2016, um 18.15 Uhr in der Aula im Universitätshauptgebäude statt.
War 1950 das Land Hessen nur bereit, Gießen mit einer Spezial-Hochschule auszustatten, so schuf es 1957 mit der Justus-Liebig-Universität einen neuen Universitätstypus, der im Nachkriegsdeutschland stilbildend wirkte: nämlich eine fachlichen Schwerpunkten gewidmete wissenschaftliche Einrichtung. Für Gießen richtete es sich, Traditionen des 19. Jahrhunderts aufgreifend, an einem einzigartigen naturwissenschaftlich-biologischen Fächerkanon aus. Dazu hatten die Wiedereinrichtung der Medizin und der Ausbau der Naturwissenschaften, wesentliche Bestandteile der klassischen Universität, beigetragen. Sie trugen auch schon den Keim zum Aufstieg als Volluniversität in sich.
Die Ausweitung der Geisteswissenschaften, die Integration der Lehrämter, schließlich die Gründung einer Fakultät Recht und Wirtschaft zeichneten sich ab. Die Gesetzesnovelle von 1964 ließ ihn im Kontext von Sputnikschock und drängenden Rufen nach mehr Bildungsgerechtigkeit erblühen und erweiterte den Fächerkanon so entschieden, dass Gießen zur zweitgrößten hessischen Universität aufsteigen konnte.
Die Vorlesungsreihe „1946 – Neubeginn in schwieriger Zeit“ spannt einen Bogen vom Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1946 (Vortrag von Prof. Dr. Dirk van Laak) über den zentralen Zwischenschritt auf dem Weg zur Volluniversität, das „Gesetz zur Errichtung der Justus-Liebig-Hochschule in Gießen“ vom September 1950 (Vortrag von Prof. Dr. Franz Reimer), bis hin zur Wiedererlangung des Universitätsstatus im Jahr 1957 (Vortrag von Dr. Michael Breitbach).
Der Vortrag richtet sich auch an die interessierte Öffentlichkeit. Die Vorlesungsreihe ist eingebettet in zahlreiche weitere Veranstaltungen anlässlich der Gründung des Landes Hessen vor 70 Jahren. Der Eintritt ist frei.
Termin
Montag, 27. Juni 2016, 18.15 Uhr • Dr. Michael Breitbach
Spezial-Hochschule? – Nein: Gießen soll Universität werden! Zum Kampf gegen den „Schandparagraphen“ zwischen 1950 und 1957
Aula im Universitätshauptgebäude, Ludwigstraße 23, 35390 Gießen. Der Eintritt ist frei.
Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die über 28.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissen¬schaften – bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veterinärmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlichkeiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befindet sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit 2006 wird die JLU sowohl in der ersten als auch in der zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative gefördert (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System – ECCPS; International Graduate Centre for the Study of Culture – GCSC).
http://www.uni-giessen.de/70Jahre
http://www.70jahre.hessen.de
Plakat zur Vorlesungsreihe
None
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