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06/22/2016 12:24

Die Ringvorlesungen der Saar-Uni in der 26. Kalenderwoche

Gerhild Sieber Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

Die Universität des Saarlandes bietet im Sommersemester eine ganze Reihe öffentlicher Vortragsreihen an. Montags um 19 Uhr stellen Literaturwissenschaftler im Saarbrücker Rathausfestsaal die Kriegserfahrung von Schriftstellern vor. Um die saarländische Denkmalpflege geht es dienstags um 19 Uhr in der Saarbrücker Stadtgalerie – in der kommenden Woche speziell um die Ludwigskirche. Weitere Ringvorlesungen behandeln die Digitalisierung im Schulunterricht, das Werk der senegalesischen Autorin Fatou Diome und die Gesundheitsüberwachung mittels Sensoren. Die Öffentlichkeit ist zu allen Vorträgen eingeladen.

1. Ringvorlesung „Erkundungen zwischen Krieg und Frieden“
Montag, 27. Juni, 19 Uhr: Ahmadou Kouromas „Allah muss nicht gerecht sein“ („Allah n’est pas obligé“)
Veranstaltungsort: Rathausfestsaal Saarbrücken
Referent: Prof. Hans-Jürgen Lüsebrink (Romanische Kulturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation)

Das Werk des Schriftstellers A. Kourouma (1927 bis 2003), der im westafrikanischen Staat Elfenbeinküste geboren wurde, führt den Leser in die Epoche der blutigen Bürgerkriege in Liberia und Sierra Leone in den ausgehenden 1990er Jahren. Aus der Sicht des Kindersoldaten Ibrahima werden die unvorstellbaren Grausamkeiten, aber auch die Absurditäten der innerafrikanischen Konflikte geschildert. Bei ihnen geht es um Macht und Geld, aber auch um interethnische Konflikte und verhärtete ideologische Positionen. Mithilfe mehrerer Wörterbücher vermag sich der Erzähler allmählich in die Sprache der Herrschenden und politischen Führer – das Französische – sowie in ihre Mentalität hineinzudenken. Er entwickelt einen ebenso distanzierten wie desillusionierten Blick auf die grausamen Geschehnisse, in die er hineingezogen wird. Dieser ermöglicht ihm letztlich auch eine erfolgreiche Strategie zum Überleben.
http://literaturarchiv.uni-saarland.de/ringvorlesung/

2. Ringvorlesung „Herausforderung Denkmalpflege: Das Saarland und die anderen“
Dienstag, 28. Juni, 19 Uhr: Erst die Völklinger Hütte, dann die Ludwigskirche? Chancen für das Welterbe an der Saar.
Veranstaltungsort: Vortragssaal der Stadtgalerie, St. Johanner Markt, Saarbrücken
Referent: Dr. Meinrad von Engelberg (Kunstgeschichte, TU Darmstadt)

1994 wurde mit der Völklinger Hütte das erste und bisher einzige Baudenkmal des Saarlands in die Unesco-Welterbeliste aufgenommen. Wäre es nicht Zeit für eine weitere Nominierung? Könnte die Saarbrücker Ludwigskirche, das berühmte Meisterwerk Friedrich Joachims Stengels (1694-1787), nicht eine geeignete Kandidatin abgeben? – Aber wie wird man Welterbe, und was hätte das für Vorteile? Wie gut sind die Chancen der Ludwigskirche, in eine Reihe mit dem Kölner Dom, der Wieskirche, dem Taj Mahal oder der Hagia Sophia aufzurücken? Der Vortrag wird die Voraussetzungen, Spielregeln und Schwierigkeiten einer solchen Nominierung erklären. Der Referent wird außerdem Fragen formulieren, die in diesem Zusammenhang an die bedeutendste Rokokokirche des Saarlandes zu stellen wären.
http://www.uni-saarland.de/institut/kunstgeschichte/aktuelles.html

3. Ringvorlesung an der Saar-Uni: „Digitalisierung und Bildung“
Dienstag, 28. Juni: 18.15 Uhr: Dynamische Mathematik in der Grundschule
Veranstaltungsort: Campus Saarbrücken, Gebäude E2 3, Hörsaal 3
Referent: Dr. Yves Kreis (Fakultät für Sprachwissenschaft und Literatur, Uni Luxemburg)

Schüler, die mit einer Geometrie-Software am Bildschirm mathematische Konstruktionen erstellen oder mittels eines Algebra-Programms Funktionen analysieren – die so genannte dynamische Mathematik wird in der Sekundarstufe seit Jahren erfolgreich eingesetzt. Die Referentin wird erläutern, dass sich Aufgabenstellungen am Computer auch für Grundschüler eignen – sofern sie einen entdeckenden, problemorientierten Unterricht ermöglichen. Anhand von Beispielen zeigt sie, dass dynamische Mathematik bereits in der Grundschule Vorgehensweisen möglich macht, die anders nicht denkbar sind.
https://digitalebildungsite.wordpress.com/

4. Veranstaltungsreihe „Exil und Migration von Frauen. Deutsch-französische Perspektiven“
Mittwoch, 29. Juni, 19.30 Uhr: „Migration im Werk der senegalesischen Autorin Fatou Diome“
Veranstaltungsort: Lesecafé der Stadtbibliothek Saarbrücken, Rathaus St. Johann
Referentin: Prof. Susanne Gehrmann (Institut für Afrikawissenschaft, Humboldt-Universität Berlin)

Seit ihrem Kurzgeschichtenband „ La Préférence nationale“ (2001) und dem Überraschungserfolg ihres ersten Romans „Le Ventre de l’Atlantique“ (2003) nimmt Migration in all ihren Facetten einen herausragenden Stellenwert im Werk der Wahl-Straßburgerin Fatou Diome ein. Die Autorin knüpft an Motive und literarische Verfahren von Sembène Ousmane oder Ken Bugul an und erneuert sie um oftmals erfrischend ironische und pragmatische Zugänge. Der Vortrag zeigt, wie Fatou Diome Strukturen von Sexismus, Rassismus und Klassenzugehörigkeit weniger moralisierend als vielmehr unterhaltsam offenlegt.
http://www.uni-saarland.de/fz

5. Ringvorlesung „Representing ‚The’ American People 2016“
Mittwoch, 29. Juni, 16 bis 18 Uhr: „Our good ladies, I trust, have been too wise to wrinkle their foreheads with politics”: The Debate on Women in the Early Republic
Veranstaltungsort: Campus Saarbrücken, Gebäude B3 1, Hörsaal 1
Referent: Prof. Astrid Fellner (Saar-Universität)

Der Vortrag (in englischer Sprache) beschäftigt sich mit der sogenannten „Frauenfrage“ im neu gegründeten amerikanischen Staat im ausgehenden 18. Jh. In der Geschichtsschreibung herrscht nach wie vor Uneinigkeit darüber, warum die Frauen des post-revolutionären Amerika ihren Ausschluss aus dem politischen Leben relativ widerspruchslos hinnahmen und ihre Rechte nicht vehementer einforderten. Prof. Astrid Fellner will zeigen, dass es im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts in Amerika sehr wohl Stellungnahmen zu den Rechten der Frauen gab, die die Geschlechtsspezifität durch die Zuschreibung der Kategorien „Mann“ und „Frau“ anprangerten.
http://www.amerikanistik.uni-saarland.de/

6. VDE-Ringvorlesung „Mensch und Technik“: Condition Monitoring – Sensorik für die Zustandsbewertung
Donnerstag, 30. Juni, 19 Uhr: Personalized Health Monitoring mittels nicht-invasiver Sensorik – eine andere Art der Zustandsbewertung
Veranstaltungsort: Handwerkskammer des Saarlandes, Hohenzollernstraße 47-49 (nahe Westspange), 66117 Saarbrücken
Referent: Prof. Maximilian Fleischer (Siemens Corporate Technology, München)

Neben der Überwachung von Körperfunktionen wie Herzfrequenz und Blutdruck werden Sensoren zukünftig in der Lage sein, weitaus mehr Informationen zu liefern. Unter anderem wird es möglich, Inhaltsstoffe von Blut mit winzigen Probenvolumen mittels spektroskopischer Methoden aufzuspüren. So lassen sich die klassischen Blutinhaltsstoffe kontinuierlich mit der Spektroskopie im Infrarotbereich überwachen. Ein Ansatz, der absolut keinen Eingriff in den Körper bedeutet, ist die Erfassung von Markerstoffen im menschlichen Atem. Beispiele sind die klassische Atemalkoholmessung oder die Erfassung des Markergases Stickstoffmonoxid (NO), dessen Zunahme auf die Gefahr eines Asthma-Anfalls hinweist. Derartige Aufgaben können von kostengünstigen Gassensoren gelöst werden. Wird es bald bestimmte „Muster“ an Markergasen geben, die das Potenzial besitzen, auf die verschiedensten Krankheiten, darunter Tumorerkrankungen, hinzuweisen?

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Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Construction / architecture, Language / literature, Physics / astronomy, Social studies, Teaching / education
regional
Miscellaneous scientific news/publications
German

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