idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/04/2016 14:04

Aufsehenerregende Studie: DHZB-Team publiziert neue Behandlungsschemata für Kunstherz-Patienten

Christian Maier Pressestelle
Deutsches Herzzentrum Berlin

    Die Bildung von Blutgerinnseln/Thrombosen ist eine seltene, aber schwere Komplikation beim Einsatz mechanischer Kreislauf-Unterstützungssysteme, meist als "Kunstherzen" bezeichnet. Ein Team des Deutschen Herzzentrums Berlin (DHZB) unter Leitung von Prof. Volkmar Falk hat über einen Zeitraum von fast sechs Jahren bei über 650 Kunstherzen eines bestimmten Typs untersucht, wo und warum es zu diesen Störungen kommen kann und wie sich Diagnose und Therapie entsprechend verbessern lassen. Die Ergebnisse wurden jetzt im „Journal of the American College of Cardiology (JACC)“ mit großer Resonanz veröffentlicht.

    Mechanische Kreislauf-Unterstützungssysteme, meist als Kunstherzen bezeichnet, können bei vielen Patienten mit unheilbarer Herzschwäche die Wartezeit bis zu einer Transplantation überbrücken und gelten zunehmend auch als dauerhafte Alternative für eine Organverpflanzung.

    Eine seltene, aber schwere Komplikation dieser Systeme ist die Bildung von Thrombosen (Blutgerinnseln). Diese können sich vor allem dort bilden, wo das Blut – etwa aufgrund von Engstellen - nicht optimal fließen kann.

    Ein Team aus Chirurgen, Kardiologen und Ingenieuren des Deutschen Herzzentrums Berlin hat über einen Zeitraum von fast sechs Jahren (Oktober 2009 bis Juli 2015) den Blutfluss innerhalb von über 650 Kreislauf-Unterstützungssystemen des Typs „Heartware LVAD“ wissenschaftlich untersucht.

    Aufgrund dieses bislang einmalig großen Datenmaterials konnten die Mediziner des DHZB erstmals genau beschreiben, an welchen Stellen des Systems es zu Störungen des Blutflusses kommen kann und diese Störungen auch hinsichtlich ihre Schweregrades bewerten und klassifizieren.

    Als Resultat dieser Erkenntnisse entwickelte das DHZB-Team ein genaues Schema zur bestmöglichen Diagnose und Therapie der Behinderungen des Blutflusses in „Heartware HVAD“-Kunstherzsystemen.

    Insbesondere die am DHZB entwickelten Verfahren zur „Ausspülung“ von Blutgerinnseln im Ansaugbereich der Herzpumpe haben dazu geführt, dass einer Vielzahl von Patienten der bislang nötige, belastende und riskante Austausch des Systems erspart werden konnte.

    Das Projekt und seine Ergebnisse wurden jetzt im „Journal of the American College of Cardiology (JACC)“ veröffentlicht, einem der bedeutendsten herzmedizinischen Fachorgane weltweit.

    Schon innerhalb der ersten Tage nach der Publikation gab es zahlreiche positive Resonanz in der Fachwelt. So bezeichnete ein Mediziner des renommierten „Texas Children's Hospital“ in Houston die Arbeit der DHZB-Experten als „eine der besten Publikationen, die ich in Bezug auf Kreislauf- Unterstützungssysteme je gesehen habe“.

    Das Deutsche Herzzentrum Berlin betreibt das größte Kunstherz-Programm weltweit.


    More information:

    http://content.onlinejacc.org/article.aspx?articleid=2526759
    https://www.dhzb.de/de/aktuell/news/detailansicht_meldungen/ansicht/pressedetail...
    https://www.dhzb.de/de/medizin_pflege/herz_thorax_und_gefaesschirurgie/unsere_le...


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).