Am Anfang wurde es von so manchem Professor und Studenten noch kritisch beäugt, doch fünf Jahre nach dem Start hat sich das "Reformmodell zur Neustrukturierung des Magisterstudiums" an der RUB bewährt. Mit dem "magischen" Jahr fünf endet das Reformmodell in seiner bisherigen Form. Nach der erfolgreichen Erprobung soll jetzt in einer zweijährigen Übergangsphase das B.A.-Examen (Bakkalaureus Artium) in allen geisteswissenschaftlichen Fächern eingeführt werden.
Bochum, 21.09.1998
Nr. 199
B.A. - Der "kleine" Abschluß
Fünf Jahre Probezeit sind um
RUB-Reformmodell wird zur Regel
Am Anfang wurde es von so manchem Professor und Studenten noch kritisch beäugt, doch fünf Jahre nach dem Start hat sich das "Reformmodell zur Neustrukturierung des Magisterstudiums" an der RUB bewährt. Mit dem "magischen" Jahr fünf endet das Reformmodell in seiner bisherigen Form. Nach der erfolgreichen Erprobung soll jetzt in einer zweijährigen Übergangsphase das B.A.-Examen (Bakkalaureus Artium) in allen geisteswissenschaftlichen Fächern eingeführt werden. Gleichzeitig wird die finanzielle Unterstützung durch das NRW-Wissenschaftsministerium immer mehr reduziert und geht in die Verantwortung der RUB über.
Zuerst ein "kleiner Abschluß"
Das Prinzip des Reformmodells ist einfach: Vor dem Magisterabschluß nach acht Semestern steht zwei Semester zuvor der B.A., mit dem die Studenten einen vollwertigen "kleinen" Universitätsabschluß erlangen. Im englischsprachigen Ausland ist der "Bachelor" schon ein alter Hut, und die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, daß man damit auch auf dem deutschen Arbeitsmarkt gute Chancen hat. Um diese Chancen noch zu verbessern werden die Studenten mit Zusatzqualifikationen ausgestattet; dazu gehören EDV-Kurse, Fremdsprachen, Praktika und ein Bewerbungstraining. Eine optimale Studienberatung und -betreuung im Koordinationsbüro des Modells hilft beim schnellen Abschluß innerhalb der Regelstudienzeit, was sich auf der Suche nach einem Job als ein weiterer Pluspunkt erweisen kann. Wer sich für den Magisterabschluß entscheidet, muß sich erst nach dem B.A. für das Magisterfach entscheiden; im herkömmlichen Magisterstudiengang fiel diese Entscheidung schon bei der Einschreibung, lange vor der allerersten Vorlesung.
Das Modell wird zur Regel
Aus dem Reformmodell soll nun die Regel werden. Unter der Leitung von Prof. Gerd Stratmann beschäftigt sich die "Kommission Zukunft des M.A.-Reformmodells / Einführung gestufter Studiengänge" seit dem 27. April 1998 mit dieser Umsetzung. Sie betreut die zwei Übergangsjahrgänge und schafft zugleich die Basis für die Einführung in allen geisteswissenschaftlichen Fächern der RUB. So sollen zum Beispiel die Sprachkurse von den Anglisten bzw. Sprachlehrforschern übernommen werden, das Parktikumsprogramm wird zunächst von der Germanistik betreut. Die Tutorien des Reformmodells werden durch die Tutorien der einzelnen Fächer ersetzt. Die Studienberater der Fächer werden im Koordinationsbüro geschult, um so auch über ihr Fach hinaus Fragen zum Modell beantworten zu können. Nach den zwei Jahren soll es dann nur noch das "neue" Magisterstudium mit dem B.A.-Abschluß geben; zur Zeit können die Studenten bei der Einschreibung noch zwischen dem herkömmlichen Magister und dem Studium mit B.A. wählen.
Die ersten, aber nicht die einzigen
Doch das Reformmodell konnte nicht nur an der RUB überzeugen, wo sich bislang insgesamt 550 Studenten für diesen neuen Abschluß entschieden haben. Die FernUniversität Hagen hat bereits ebenfalls einen B.A.-Abschluß eingeführt, viele weitere deutsche Universitäten stehen mit dem Koordina-tionsbüro in Verbindung. In den nächsten Jahren werden sicherlich noch einige von ihnen dem Bochumer Beispiel folgen.
Weitere Informationen
Astrid Steger, M.A., Ruhr-Universität Bochum, Geschäftszimmer des M.A.-Reformmodells, 44780 Bochum, Tel. 0234/700-4765, Fax: 0234/7094-372.
Prof. Dr. Gerd Stratmann, Ruhr-Universität Bochum, Geschäftszimmer des M.A.-Reformmodells, 44780 Bochum, Tel. 0234/700-2602.
Criteria of this press release:
History / archaeology, Language / literature, interdisciplinary
transregional, national
Organisational matters, Science policy
German
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