Hochschulen produzieren über ihre Kernmissionen in Lehre und Forschung hinaus wertvolle Beiträge für die Gesellschaft. Diesen Leistungen der Hochschulen – ihrer Third Mission – widmet sich das gemeinsam vom HoF und CHE herausgegebene Heft der „hochschule“. Beleuchtet werden zum einen die veränderten Rahmenbedingungen des Wissenschaftssystems, die eine größere Resonanzfähigkeit der Hochschulen für gesellschaftliche Aufgaben erforderlich machen. Zum anderen weisen bisherige Versuche, die Third Mission von Hochschulen zu erfassen, große Defizite auf. Daher werden Möglichkeiten sondiert, diese Leistungen besser zu dokumentieren und für Bewertungen zugänglich zu machen.
Der Aktivitätsbereich von Hochschulen lässt sich kaum noch auf die Kernmissionen Lehre und Forschung beschränken. Hochschulen prägen nicht mehr nur ihre Studierenden durch die Lehre und die „Scientific Community“ durch die Forschung. Sie produzieren – oftmals in Kooperation mit externen Akteuren – wertvolle Beiträge für die Gesellschaft. Aus Partnerschaften zwischen Hochschulen und Unternehmen, Forschungseinrichtungen oder zivilgesellschaftlichen Akteuren entstehen Innovationen, die der Allgemeinheit zugutekommen. Diese Leistungen von Hochschulen, die in wechselseitigem Austausch mit der Gesellschaft entstehen, können als Dritte Aufgabe – Third Mission – von Hochschulen begriffen werden.
Die Third Mission wird auch in Deutschland für die Hochschulen immer wichtiger. Entsprechend widmet sich der erste Teil des Themenschwerpunkts der Rolle der Third Mission im Hochschulsystem. Im Zentrum stehen dabei die veränderten Rahmenbedingungen des Wissenschaftssystems, die eine größere Resonanzfähigkeit der Hochschulen für gesellschaftliche Aufgaben erforderlich machen. Dies wird an einigen konkreten Beispielen veranschaulicht.
Zugleich kann die gleichzeitige Erfüllung aller drei akademischen „Missionen“ in ihren verschiedenen Facetten kaum durch jede einzelne Hochschule und schon gar nicht durch jede einzelne ihre Untereinheit wie Fachbereiche oder Studiengänge geleistet werden. Es ist daher notwendig, eine Vorstellung davon zu erhalten, welche Leistungen die Hochschulen genau in den drei Missionen erbringen (und welche nicht), um diese Kenntnis etwa für eine gezielte Profilbildung und Ausdifferenzierung innerhalb des Hochschulsystems zu nutzen.
Bisherige Versuche, die Third Mission von Hochschulen etwa im Rahmen der Leistungsmessung zu erfassen, weisen jedoch große Defizite auf. Entsprechend nimmt der zweite Teil des Themenschwerpunkts die Sichtbarmachung der Third Mission von Hochschulen stärker in den Blick. Insbesondere werden Möglichkeiten sondiert, diese Leistungen besser zu dokumentieren und für Bewertungen zugänglich zu machen. Das Ergebnis einer verbesserten Sichtbarkeit und Bewertbarkeit von Third Mission ist nicht zuletzt eine Sensibilisierung der Hochschulen, aber auch der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft und der Politik für diese besondere und wichtige hochschulische Leistungsform in Deutschland.
Die Beiträge des Themenschwerpunkts:
Cort-Denis Hachmeister, Justus Henke, Isabel Roessler, Sarah Schmid: Die Vermessung der Third Mission. Wege zu einer erweiterten Darstellung von Lehre und Forschung
Uwe Schneidewind: Die „Third Mission“ zur „First Mission“ machen?
Grit Würmseer: Third Mission als Auftrag für Universitäten?
Knut Koschatzky, Henning Kroll, Torben Schubert: Wie können Universitätsleitungen die regionale Veran-kerung von Hochschulen stärken? Die Rolle dezentraler und zentraler Entscheidungsprozesse
Karsten Altenschmidt, Jörg Miller: Service Learning – Ein Konzept für die dritte Mission
Isabel Roessler: Universities compared. Regionales Engagement und Wissenstransfer von Hochschulen im internationalen Vergleich
Justus Henke, Sarah Schmid: Perspektiven der Third Mission in der Hochschulkommunikation. Ergebnisse aus Fallstudien
Birge Wolf, Manfred Szerencsits, Hansjörg Gaus, Jürgen Heß: Evaluierung von gesellschaftlichen Leistun-gen der Forschung. Synergien mit der anwendungsorientierten Forschungsförderung
Sindy Duong, Cort-Denis Hachmeister, Isabel Roessler, Christina Scholz: Facetten und Indikatoren für angewandte Forschung und Third Mission an HAW
Im Forum finden sich zudem die folgenden Beiträge:
Marcel Schütz, Heinke Röbken: Gallische Dörfer? Begründungsmuster und Handlungsstrategien bei der Erhaltung von Diplomstudiengängen
Katharina Mangold: Studieren nach stationärer Jugendhilfe. Herausforderungen von Care Leavern im Übergang an Hochschulen
Die Zeitschrift erscheint zweimal im Jahr; das Einzelheft kostet 17,50 Euro, das Abonnement 34,- Euro (für PrivatabonnentInnen 19,- Euro)
Cort-Denis Hachmeister/Justus Henke/Isabel Roessler/Sarah Schmid (Hg.): Gestaltende Hochschulen. Beiträge und Entwicklungen der Third Mission (= die hochschule 1/2016), Institut für Hochschulforschung (HoF), Halle-Wittenberg 2016, 170 S. € 17,50. ISBN 978‐3‐937573‐53‐7.
Bestellungen an:
Institut für Hochschulforschung (HoF)
Vertrieb „die hochschule“
Collegienstraße 62
06886 Wittenberg
E-Mail: institut@hof.uni-halle.de
Fax: 03491/466-255
Tel.: 03491/466-254
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Justus Henke, justus.henke@hof.uni-halle.de, Tel.: 03491/466254
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Economics / business administration, Social studies, Teaching / education
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).