idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
08/10/2016 09:37

Nur ein bisschen schwanger

Eva Goris Kommunikation
Deutsche Wildtier Stiftung

    Die Deutsche Wildtier Stiftung erklärt das Phänomen der Keimruhe bei Rehen

    Hamburg, 10. August 2016. Noch sind sie überall auf den Feldern entlang der Landstraßen zu beobachten: verliebte Rehe! Doch schon bald hat das Liebesspiel unserer kleinsten einheimischen Hirschart ein Ende: Die Böcke verlieren die Lust am Liebesspiel, viele Ricken sind bereits trächtig. „Doch bis das Kitz geboren wird, vergehen viele, viele Monate: Der nächste Nachwuchs bei Familie Reh kommt nämlich erst im Mai 2017 zur Welt“, sagt Dr. Andreas Kinser, Jagd- und Forstexperte der Deutschen Wildtier Stiftung. Hinter der späten Geburt steckt ein Naturphänomen: Obwohl die Ricke jetzt im Sommer befruchtet worden ist, beginnt der Embryo sich erst im Winter zu entwickeln. Diesen Trick der Evolution nennen Experten Keimruhe.

    Nach der Befruchtung teilt sich die Eizelle zunächst, wird dann aber nicht viel größer als einen Millimeter und entwickelt sich in den nächsten 18 Wochen kaum weiter. „Die Ricke trägt also über Monate eine befruchtete Eizelle in ihrem Körper, ohne dass der Embryo weiterwächst“, sagt Kinser. Die eigentliche Entwicklung und das Wachstum des Nachwuchses erfolgt dagegen erst ab Dezember.

    Durch diese Pause von zirka viereinhalb Monaten wird die Geburt der Kitze erst nach etwa 285 Tagen erfolgen. Kämen sie im Winter zur Welt, wäre es viel zu kalt und für die Ricke gäbe es kaum eiweißreiche Nahrung, um Energie für die Milchproduktion zu tanken. Im Mai hingegen sind die Aufzuchtbedingungen in der von sattem Grün strotzenden Natur optimal – und das Kitz kann wachsen und gedeihen.

    Das Prinzip der Keimruhe ist nicht nur bei Rehen bekannt. Auch Dachse, Marder, Seehunde und Fischotter nutzen diesen „Trick der Natur“, um dem Nachwuchs bei der Geburt perfekte Bedingungen zu bieten.

    Kostenloses Bildmaterial: www.Presse.DeutscheWildtierStiftung.de


    More information:

    http://Eva Goris
    http://Pressesprecherin
    http://Telefon: 040 9707869-13
    http://E.Goris@DeWiSt.de
    http://www.DeutscheWildtierStiftung.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Environment / ecology, Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).