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08/17/2016 11:33

Huckepack-Batterie für Mikrochips: TU Graz-Forscher realisieren neues Batteriekonzept

Mag. Barbara Gigler Kommunikation und Marketing
Technische Universität Graz

    Elektrochemikern der TU Graz ist es gelungen, einkristallines Halbleitersilizium als aktive Speicherelektrode in Lithium-Batterien einzusetzen. Dies ermöglicht die integrierte Energieversorgung von Mikrochips mit einer wieder aufladbaren Batterie.

    Elektronische Kleingeräte wie Handys, Tablets oder Notebooks sind heute unerlässliche Begleiter durch den Alltag. Im Inneren dieser Geräte überwachen, steuern und regeln integrierte Schaltkreise auf Silizium-Chips die mannigfaltigsten Prozesse. Klare Tendenz in der Mikroelektronik: noch kleiner, mobiler und vielfältiger. Hier liegt die Bedeutung der nun in Scientific Reports veröffentlichten Forschungsergebnisse des Forschungsteams rund um Michael Sternad und Martin Wilkening vom Christian Doppler-Labor für Lithium-Batterien am Institut für Chemische Technologie von Materialien der TU Graz: die on-board Energieversorgung eines Mikrochips könnte das Anwendungsspektrum der Mikroelektronik deutlich erweitern.

    Mini-Batterie für Mikrochips

    Als Ergebnis mehrjähriger Grundlagenforschung am CD-Labor für Lithium-Batterien an der TU Graz konnte nun gezeigt werden, wie einkristallines Silizium, aus dem der Mikrochip besteht, direkt als Batterieelektrode (Anode) genutzt werden kann. Damit beherbergt der Mikrochip nicht nur die Elektronik, sondern ist gleichzeitig der wesentliche Teil einer Mini-Batterie, die elektrische Energie z.B. zum Senden und Empfangen von Informationen bereitstellt. „Normalerweise kann man Einkristall-Silizium nicht ohne weiteres als Batteriekomponente verwenden, da es sich bei der Umsetzung mit Lithium stark ausdehnt, Risse bekommt und allmählich zerstört wird“ erklärt Michael Sternad, Mitarbeiter am Christian Doppler-Labor für Lithium-Batterien an der TU Graz. „Wir nutzen direkt das dotierte Halbleitersilizium des Chips. Dazu wird es jedoch vorher gezielt unter Kenntnis der Kristallachsen mikrostrukturiert und dann elektrochemisch in besonderer Weise aktiviert,“ erläutert Michael Sternad.

    Leistungsstark und kostengünstig

    Neben der enormen Speicherkapazität (mehr als 1000 mAh/g) und einer hohen Stromeffizienz (Coulomb Effizienz >98.8 %) der Siliziumelektrode, war für die Forschenden insbesondere die Tatsache überraschend, dass die kleinen Silizium-Türme, aus denen die Anode der Lithium-Batterie besteht, mehr als 100 volle Lade- und Entladezyklen bei nur wenigen Prozent Kapazitätsverlust überstehen. Damit übertrifft die elektrochemische Lebensdauer der Mikrobatterie jedenfalls die durchschnittliche Einsatzdauer eines Sensors oder einer Sonde. Martin Wilkening, Leiter des Instituts für Chemische Technologie von Materialien sowie des CD-Labors für Lithium-Batterien zeigt sich begeistert von diesem Mini-Kraftwerk: „Die Mikrobatterie ist nur wenige Millimeter groß und erreicht Leistungsstärken, die mit den besten heutzutage erhältlichen Li-Ionenbatteriesystemen konkurrieren können. Zudem könnten auf einem Halbleiter-Si-Wafer mehrere tausend Zellen parallelisiert hergestellt werden, so dass Stückpreise von wenigen Cent erreichbar wären.“

    Christian Doppler-Labor für Lithium-Batterien: Alterungseffekte, Technologie und Neue Materialien

    Das Christian Doppler-Labor für Lithium-Batterien am Institut für Chemische Technologie von Materialien der TU Graz wurde 2012 gegründet und widmet sich unter anderem neuen Konzepten für Lithium-Batterien. Neben Si-Mikrobatterien werden insbesondere Li-Festkörperbatterien untersucht. Unternehmenspartner des CD-Labors sind AVL List GmbH und Infineon Technologies Austria AG.

    Die Forschungsergebnisse wurden in Scientific Reports veröffentlicht:
    M. Sternad, M. Forster, M. Wilkening, The microstructure matters: breaking down the barriers with single crystalline silicon as negative electrode in Li-ion batteries, Sci. Rep. 6 (2016) 31712. | DOI: 10.1038/srep31712

    Kontakt:
    Michael STERNAD
    Dipl.-Ing. Dr.techn.
    TU Graz
    Institut für Chemische Technologie von Materialien
    CD-Labor für Lithium-Batterien - Alterungseffekte, Technologie und Neue Materialien
    Mobil: +43 664 463 2727 | Tel.: +43 316 873 32320
    michael@sternad.com

    Martin WILKENING
    Univ.-Prof. Dr.rer.nat.
    TU Graz
    Institut für Chemische Technologie von Materialien
    CD-Labor für Lithium-Batterien - Alterungseffekte, Technologie und Neue Materialien
    Mobil: +43 664 88796957 | Tel.: +43 316 873 32330
    wilkening@tugraz.at


    More information:

    http://www.nature.com/articles/srep31712
    http://www.lithium.tugraz.at
    http://bit.ly/2bxBBOC


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    Am CD-Labor für Lithium-Batterien der TU Graz gelang es dem Team rund um Martin Wilkening, einkristallines Halbleitersilizium als aktive Speicherelektrode in Lithium-Batterien einzusetzen
    Am CD-Labor für Lithium-Batterien der TU Graz gelang es dem Team rund um Martin Wilkening, einkrista ...
    Source: © Lunghammer – TU Graz

    Die Mikrobatterie ist nur wenige Millimeter groß und erreicht Leistungsstärken, die mit den besten heutzutage erhältlichen Li-Ionenbatteriesystemen konkurrieren können
    Die Mikrobatterie ist nur wenige Millimeter groß und erreicht Leistungsstärken, die mit den besten h ...
    Source: © Lunghammer – TU Graz


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Chemistry, Electrical engineering, Energy
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Am CD-Labor für Lithium-Batterien der TU Graz gelang es dem Team rund um Martin Wilkening, einkristallines Halbleitersilizium als aktive Speicherelektrode in Lithium-Batterien einzusetzen


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