Nadine Schöneck (27) hat es meistens eilig und fühlt sich "stets ein bisschen getrieben", wie sie sagt. Das nahm die Studentin der Ruhr-Universität Bochum zum Anlass, das Zeitgefühl und -empfinden der Deutschen zu untersuchen. "Mein Leben hat sich in den letzten Jahren wesentlich beschleunigt": Dem stimmten 80 Prozent der Befragten zu, unabhängig von Bildung und Einkommen. Für ihre Arbeit "Der getriebene Mensch ... und bin ich normal?" erhielt sie heute in Berlin einen der ersten Preise des Deutschen Studienpreises der Körber-Stiftung.
Bochum, 26.06.2003
Nr. 199
Nadine rennt
Deutscher Studienpreis 2002: Preisträgerin der RUB
Prämierte Forschung zu "Tempo! - Die beschleunigte Welt"
Nadine Schöneck (27) hat es meistens eilig und fühlt sich "stets ein bisschen getrieben", wie sie sagt. Das nahm die Studentin der Ruhr-Universität Bochum zum Anlass, das Zeitgefühl und -empfinden der Deutschen zu untersuchen. "Mein Leben hat sich in den letzten Jahren wesentlich beschleunigt": Dem stimmten 80 Prozent der Befragten zu, unabhängig von Bildung und Einkommen. Für ihre Arbeit "Der getriebene Mensch ... und bin ich normal?" erhielt sie heute in Berlin einen der ersten Preise des Deutschen Studienpreises der Körber-Stiftung. Schöneck ist eine von zwei Preisträgerinnen der RUB.
Deutscher Studienpreis 2002
Der Deutsche Studienpreis 2002 stand unter dem Motto "Tempo! - Die beschleunigte Welt". 398 Studierende hatten ihre Arbeiten eingereicht, die Jury wählte 30 preiswürdige Beiträge aus, darunter fünf erste Preise, die mit je 5.000 Euro dotiert sind. Nadine Schöneck studierte im Sommersemester 2003 im 12. Fachsemester Sozialwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum und hat ihr Studium gerade mit dem Diplom abgeschlossen. Prof. Dr. Werner Voß (Empirische Sozialforschung) und Prof. Dr. Helmut Nolte (Sozialpsychologie) haben ihren Wettbewerbsbeitrag betreut.
Der beschleunigte Bürger
Fast neun von zehn Deutschen tragen eine Uhr am Arm, sieben von zehn arbeiten mit Terminplanern und für mehr als die Hälfte gilt das Motto: Zeit ist Geld. Nadine Schöneck fand viel über das Zeitempfinden der Bundesbürger heraus. Die fühlen sich "tendenziell getrieben, vielfach sogar beschleunigt. Das Getriebensein beschränkt sich nicht auf den Job, das Gefühl reicht bis in die Privatwelt hinein", so das Fazit. Schönecks Annahme, die soziale Schichtzugehörigkeit präge das subjektive Zeitgefühl, bestätigte sich nicht: Der Beamte fühlt sich genauso beschleunigt wie der Arbeiter, die Rechtsanwältin ebenso wie die Kassiererin.
Carpe Diem
"Ich lebe ein extrem zeitorientiertes Leben", sagt Schöneck. Daher wählte sie für ihre Studie eine ungewöhnliche Herangehensweise: Aus ihren persönlichen Empfindungen bildete sie Hypothesen, die sie empirisch überprüfte. Für ihre Stichprobe verschickte sie 801 Fragebögen nach repräsentativen Kriterien quer durch Deutschland, 162 kamen ausgefüllt zurück. Die Studentin fragte Grunddaten ab wie Alter, Geschlecht, Bildungs- und Familienstand. Außerdem sollten die Befragten 48 Aussagen über ihr Zeitempfinden bewerten. Bei der Auswertung trennte sie Selbstbetroffenheit stets sauber von den statistischen Befunden und Deutungen. Ihre persönliche Schlussfolgerung anhand der Ergebnisse lautet: Carpe Diem - nutze den Tag!
Weitere Informationen
Dipl. Soz.Wiss. Nadine M. Schöneck, Tel. 0234/9704439, E-Mail: nadine.schoeneck@rub.de
Nadine Schöneck hat es eilig ... und die meisten ihrer Mitbürger auch
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Nadine Schöneck und die Betreuer ihres Wettbewerbsbeitrags: Prof. Voß (l.), Prof. Nolte (r.)
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Criteria of this press release:
Psychology, Social studies
transregional, national
Personnel announcements, Research results
German
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