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08/23/2016 12:05

41. Deutscher Rechtshistorikertag vom 11. bis 15. September an der Saar-Universität

Claudia Ehrlich Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Rund 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt kommen vom 11. bis 15. September auf dem Campus der Universität des Saarlandes zum 41. Deutschen Rechtshistorikertag zusammen, um sich über neue Forschungsergebnisse zu informieren und auszutauschen. Die Schirmherrin der Veranstaltung, Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, eröffnet den wichtigsten Kongress der deutschsprachigen Rechtsgeschichtswissenschaft am Sonntag, dem 11. September, um 19 Uhr in der Aula der Universität (Gebäude A3 3). Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Professor Hans-Jürgen Papier, hält den Festvortrag „Die Europäische Union zwischen Nationalstaatlichkeit und Einheit“.

    Professor Tiziana Chiusi und Professor Hannes Ludyga von der Saar-Universität organisieren die Tagung, die unter anderem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Bundesjustizministerium gefördert wird.

    Tagungsort ist die Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Gebäude B4 1.
    Das ausführliche Tagungsprogramm und aktuelle Informationen finden sich im Internet unter http://rechtshistorikertag.saarland .

    Aktuelle Ergebnisse der rechtshistorischen Forschung stehen auf dem Programm der internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. In den 40 Vorträgen und Diskussionen stehen römisches Recht, antike Rechtsgeschichte, mittelalterliche Rechtskultur und Kirchenrecht im Mittelpunkt. So beleuchten die Forscher das Recht und die Gebräuche der Welt des Alten Orients, befassen sich mit Papyri aus der judäischen Wüste und den Erkenntnissen, die aus diesen antiken Texten für die Entwicklung des römischen Rechts gezogen werden können. Sie gehen der Bedeutung des jüdischen Rechts für das römische Recht und die antike Rechtsgeschichte wie auch antiken Vertragskonzepten und römischem Erbrecht auf den Grund.

    Ein Schwerpunkt der Tagung liegt auf dem Einfluss des römischen Rechts auf die heutige europäische Rechtsordnung. „Dieser aktuelle Aspekt ist von zentraler Bedeutung, ihm ist eine Reihe von Vorträgen gewidmet. Das europäische Verständnis des Rechts ist römisch geprägt, unser heutiges Recht ist tief im römischen Recht verwurzelt. Aus den Erfahrungen der Antike können wir für die europäische Rechtsordnung heute wichtige Lehren ziehen und Hintergründe verstehen“, erklärt die Saarbrücker Rechtshistorikerin Tiziana Chiusi, die auf diesem Gebiet forscht und mit ihrem Kollegen Hannes Ludyga den Kongress organisiert.

    Auch die Frage, ob der römisch-deutsche König vor seiner Krönung zum Kaiser nichteheliche Kinder legitimieren durfte, wird Gegenstand eines Vortrags sein, ebenso die mittelalterlichen Vorstellungen von Herrschaft und Gesetz. Weitere Themen des Austauschs sind beispielhaft die Bürokratiekritik im 20. Jahrhundert, die Strafjustiz in Deutschland nach 1945, NS-Verbrechen im Urteil des Volkes und strafrechtliche Normsetzung und Normanwendung in der DDR.

    Die Referenten der Tagung kommen aus Israel, Großbritannien, Italien, Ungarn, Polen, Estland, Belgien, Österreich, der Schweiz und Deutschland, darunter international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wie die Altphilologin und Papyrus-Expertin Professor Hannah Cotton von der Hebrew University Jerusalem oder der britische Kronanwalt Professor David Johnston (Cambridge).

    Das Forum „Junge Rechtshistoriker“ tagt zu Beginn des Kongresses am Sonntag, dem 11. September, ab 14 Uhr in Gebäude B4 1 (Hörsaal 0.19), wo es unter anderem um den sozialen Status römischer Sklaven gehen wird.

    Am Mittwochnachmittag wird der Hermann Conring-Preis für hervorragende Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Rechtsgeschichte, Rechtsphilosophie und Rechtstheorie verliehen. Am Donnerstag führt eine Exkursion die Tagungsteilnehmer zur Völklinger Hütte, den Mosaiken der römischen Villa in Nennig, zur Saarschleife sowie zur der Alten Abtei nach Mettlach.

    Der Rechtshistorikertag findet seit 1927 alle zwei Jahre an einer Universität des deutschsprachigen Raums statt. Nach 1960 ist die Universität des Saarlandes bereits zum zweiten Mal Gastgeberin dieser wichtigsten Fachtagung der deutschsprachigen Rechtshistorikerinnen und -historiker.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Tiziana Chiusi (Lehrstuhl für Zivilrecht, römisches Recht und Europäische Rechtsvergleichung): Tel.: 0681/302-2145;
    E-Mail: tiziana.chiusi@mx.uni-saarland.de

    Prof. Dr. Hannes Ludyga (Lehrstuhl für Immaterialgüterrecht, Deutsche und Europäische Rechtsgeschichte), Tel: 0681-302-71291;
    E-Mail: hannes.ludyga@uni-saarland.de


    More information:

    http://rechtshistorikertag.saarland


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    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Cultural sciences, History / archaeology, Law
    transregional, national
    Scientific conferences
    German


     

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