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08/29/2016 09:06

Neue Methode zur Katheter-gestützten Mitralklappen-Reparatur erweist sich als wirksam und sicher

Prof. Dr. Eckart Fleck Pressesprecher
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zum Europäischen Kardiologiekongress (ESC) 2016 in Rom

    Rom/Hamburg/Bonn/Köln, 29. August 2016 – Eine innovative Katheter-basierte Methode zur Behandlung einer Mitralklappen-Insuffizienz, das „Cardioband“-System, ist effektiv und sicher durchführbar. Das zeigt eine an acht Zentren in sechs Ländern durchgeführte Studie, die auf dem Kon-gress der Europäischen Kardiologischen Gesellschaft (ESC) in Rom präsentiert wurde. „Mit diesem Verfahren lässt sich der Durchmesser des Mitralklappen-Rings deutlich verringern, damit wird auch eine Verbesserung der Mitralklappen-Insuffizienz erreicht“, berichtet der Erstautor der Studie Prof. Dr. Karl-Heinz Kuck von der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg. „Diese Effekte sind auch nach 24 Monaten noch stabil. Mit diesem Verfahren ist also erstmals eine mittels Katheter über den Vorhof durchgeführte Verengung des Mitralklappen-Rings möglich.“

    Seit 2008 steht für Hochrisikopatienten mit Mitralklappen-Insuffizienz, bei denen eine chirurgische Klappenreparatur nicht möglich oder zu riskant ist, der MitraClip zur Verfügung. Bei diesem ebenfalls Katheter-gestützten Verfahren wird eine Klammer zwischen den Segeln der Mitralklappe platziert. Bei Klappenpatienten, bei denen die Mitralklappeninsuffizienz auf eine Erweiterung des linken Ventrikels und eine Ausweitung des Klappenrings im Zuge einer Herzmuskelerkrankung zurückgeht, ist eine solche Prozedur oft nicht zielführend. Bei ihnen wäre eine Verengung des Klappenrings mit einer Ringprothese (Anuloplastiering oder -band) oft zweckmäßiger, was bisher allerdings einen chirurgischen Eingriff am offenen Herzen erforderte.

    „Das neuartige Cardioband-System ahmt nun dieses chirurgische Verfahren kaheterinterventionell nach“, berichtete Prof. Kuck. „Das System besteht aus einem Teleskopkatheter und dem Implantat selbst, die Prozedur wird am schlagenden Herzen über einen venösen Zugang durchgeführt. Mithilfe von speziellen Drähten wird das Band mit 16 kleinen Schrauben („Ankern“) am Mitralklappenring befestigt, anschließend wird mit dem System der Klappenring um bis zu 40 Prozent des ursprünglichen Durchmessers verengt. „Ein Vorteil dieser Methode ist auch, dass die Mitralklappensegel unberührt bleiben“, so Prof. Kuck. „Sollte sich die Kardiomyopathie und die einhergehende Mitralklap-peninsuffizienz bei einem Patienten weiter verschlechtern, könnte man somit in einem weiteren Eingriff zusätzlich auch noch einen MitraClip anbringen.“

    Bisher wurden weltweit rund 100 Cardioband-Implantationen durchgeführt. In die in Rom präsentierte Studie wurden zwischen Februar 2013 und November 2015 50 Patienten in sieben Zentren ein-geschlossen.

    Quelle: ESC 2016 Abstract Kuck et al, Up to 1-year follow-up results from a multi-centre trial of a novel percu-taneous mitral annuloplasty system.

    Informationen:
    Deutsche Gesellschaft für Kardiologie
    Pressesprecher: Prof. Dr. Eckart Fleck (Berlin)
    Hauptstadtbüro der DGK: Leonie Nawrocki, Tel.: 030 206 444 82
    Pressestelle: Kerstin Krug, Düsseldorf, Tel.: 0211 600692 43
    presse@dgk.org
    B&K – Bettschart&Kofler Kommunikationsberatung, Dr. Birgit Kofler, Berlin/Wien, Tel.: +49-172-7949286; +43-676-6368930; +43-1-31943780; kofler@bkkommunikation.com

    Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit über 9.000 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nau-heim gegründet, ist die DGK die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter www.dgk.org.


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    transregional, national
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