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08/30/2016 09:37

Wer bist du?

Dr. Barbara Laaser (Pressestelle) Öffentlichkeitsarbeit/Pressestelle
Westfälische Hochschule

    Sicherheit im Netz: Absolventen der Westfälischen Hochschule gründen mit einem eigenen Produkt zum elektronischen Identitätsnachweis eine Firma.

    Gelsenkirchen. 1978 stellte Pete Townsend mit der Band „The Who“ die Frage „Who are you?“. Bis heute ist das vielen als Soundtrack bei CSI Las Vegas im Ohr. Im Internet ist das nicht anders, auch hier weiß jeder gern, wer das Gegenüber wohl ist. Niemand will, dass Unbefugte unter seinem Namen im Internet sein Geld ausgeben, jede Firma will wissen, mit wem sie Geschäfte macht: Es geht um die Identitätskontrolle im Netz. Markus Hertlein (31) und Pascal Manaras (31), Informatik-Absolventen der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen, haben eine Smartphone-App entwickelt, die das Erkennen von Personen eindeutig und sicher gewährleistet.
    Hertlein: „Bisher authentifizieren sich die meisten Menschen durch Nutzername und Passwort. Das war uns zu unsicher. Sichere Passwörter aus mehr als zehn Zeichen und mit Sonderzeichen darin können sich die meisten nicht merken. Und schon gar nicht gleich mehrere. Da die Nutzer jedoch durchschnittlich 29 Internetkonten für alles Mögliche haben, erfinden sie einfache Passwörter, die Fremde jedoch häufig leicht erraten können. Und sie wechseln ihre Passwörter selten, was ebenfalls zu Missbrauch führen kann.“
    Hertleins und Manaras App heißt „XignQR“ und arbeitet mit QR abgekürzten, zweidimensionalen „Qick-Response-Codes“. Manaras: „Für den Endnutzer bedeutet das: Die App kostenfrei aus dem Netz herunterladen und für sich freischalten. Den vom Dienstanbieter vorgegebenen QR-Code mit der App wie mit einer Kamera scannen und sich so mit seinem persönlichen Smartphone ausweisen. Fertig. Hertlein und Manaras: „Das ist sicher“. Demnächst wollen sie noch ein weiteres Sicherheitskriterium hinzufügen. Hertlein: „Die Bewegung, mit der man beispielsweise sein Handy vor das Kontrollgerät hält, ist absolut personenspezifisch. Niemand bewegt sich wie der Nächste.“ „Das erfassen wir mit einer dreidimensionalen Winkelmessung und der Bewegungsausführung“, ergänzt Manaras. Die dazu nötigen Sensoren sind standardmäßig in den Smartphones eingebaut und bedürfen daher keiner Zusatzgeräte.
    Um ihre Firma zu gründen, haben beide mehrere Tausend Euro Gründungskapital privat aufgebracht und sich der Hilfe zweier Berater aus der IT-Szene versichert. Einer davon ist Norbert Pohlmann und ihr Professor in Gelsenkirchen. „Um Fördergelder für die Firmengründung zu bekommen, hätten wir einen ziemlich steinigen Weg von Anträgen und Konzepten gehen müssen. Wir wollten aber sofort loslegen, zumal schon bei der Gründung ein Kunde als Dienstanbieter bereit stand, der die App professionell nutzen will“, so Hertlein und Manaras: ein IT-Dienstleister im deutschen Bankensektor. Ein zweiter Kunde hat aussichtsreich angeklopft: ein Versorgungsunternehmen für Wasser, Strom und Wärme. Zudem gibt es erste Gespräche mit einem deutschen Automobilhersteller und einem großen Anbieter von Internetdienstleistungen. Anfang September wollen die Jungunternehmer ihr Produkt in Berlin bei der „langen Nacht der Start-ups“ vorstellen.
    Bisher hat das Neu-Unternehmen nur elf Quadratmeter Laborfläche in der Westfälischen Hochschule gemietet, auf denen sich die zwei Geschäftsführer Hertlein und Manaras tummeln. Zwei studentische Hilfskräfte und Studenten, die an ihrer Abschlussarbeit zu ähnlichen Themen arbeiten, ergänzen das Team in Zusammenarbeit mit dem Institut für Internetsicherheit der Westfälischen Hochschule, da sie zugleich Zwecken in Lehre und Forschung dienen. „Wenn wir wachsen, müssen wir uns neue Räume suchen“, sagt Hertlein. Das könnte im Gründungszentrum der Westfälischen Hochschule sein oder auch außerhalb. „Aber auf jeden Fall in der Kernzone des Ruhrgebiets“, sind sich die Gründer darin einig, ihrer Heimat treu zu bleiben.

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    Pascal Manaras (l.) und Markus Hertlein (r.) von der Westfälischen Hochschule haben sich mit einer App zum Identitätsnachweis im Internet selbstständig gemacht.
    Pascal Manaras (l.) und Markus Hertlein (r.) von der Westfälischen Hochschule haben sich mit einer A ...
    Foto: WH/BL Abdruck honorarfrei im Zusammenhang mit Westfälischer Hochschule
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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Information technology
    transregional, national
    Organisational matters, Transfer of Science or Research
    German


     

    Pascal Manaras (l.) und Markus Hertlein (r.) von der Westfälischen Hochschule haben sich mit einer App zum Identitätsnachweis im Internet selbstständig gemacht.


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