idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
08/31/2016 14:07

Das Blut kommt mit der Post

Dr. Margareta Bögelein Pressestelle
Hochschule Coburg

    Der Transport von vergifteten Blutproben ist aufwendig und unterliegt strengen Sicherheitsauflagen. Eine Bioanalytik-Studentin der Hochschule Coburg hat für die Bundeswehr eine einfachere, kostengünstige Methode entwickelt und untersucht.

    Seit dem ersten Weltkrieg werden chemische Kampfstoffe gezielt bei militärischen Auseinandersetzungen oder Anschlägen eingesetzt. Die Vergiftung im Blut der Betroffenen zweifelsfrei nachzuweisen, ist eine wichtige Aufgabe der Einsatztruppen vor Ort. Denn ein positives Ergebnis hat sowohl medizinische als auch politische und völkerrechtliche Konsequenzen.

    Häufig finden sich nur Spuren der eingesetzten Mittel im Blut. Deshalb ist es wichtig, dass die Probe während des Transportes nicht verändert wird. Nur so können spezielle Labore der Bundeswehr die chemischen Kampfstoffe nachweisen. Die Probenentnahme und ihr Transport stellen also gerade in Krisengebieten ohne Infrastruktur eine große Herausforderung dar.

    Die Coburger Studentin Sophia Willoh hat sich im Rahmen ihrer Bachelorarbeit deshalb mit alternativen Methoden auseinandergesetzt. Und die Lösung scheint verblüffend einfach: „Wenn man das Blut oder Blutplasma trocknet, lässt es sich einfach per Post verschicken“, erklärt Willoh. Die getrockneten Proben seien zum einen nicht als Gefahrgut eingestuft, zum anderen sogar stabiler als in flüssiger Form. „Selbst bei hoher Luftfeuchtigkeit oder hohen Temperaturen geht nichts verloren.“

    Ihre Tests hat die Studentin am Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Bundeswehr in München durchgeführt. Es ist das wissenschaftliche Kompetenzzentrum der Bundeswehr in allen Fragen des medizinischen Schutzes vor chemischen Kampfstoffen und vergleichbaren Giften. Betreut wurde sie von PD Dr. Harald John (InstPahrmToxBw) und Diplom-Ingenieurin Antje Vondran (Hochschule Coburg). Die Fachzeitschrift „Analytical Chemistry“ hat die Ergebnisse der Forscher publiziert:

    Harald John, Sophia Willoh, Philipp Hörmann, Markus Siegert, Antje Vondran and Horst Thiermann: “Novel procedures for analysis of dried plasma using microsampling devices to detect sulfur mustard-albumin adducts for verification of poisoning", August 2016


    More information:

    http://www.hs-coburg.de
    http://pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/acs.analchem.6b02199


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Chemistry
    transregional, national
    Cooperation agreements, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).