Friedrich-Schiller-Universität vergab heute Habilitations-, Promotions- und Kunstpreise
Jena (27.06.03) Zur Auszeichnung exzellenter Nachwuchs-Wissenschaftler und -Künstler der Universität Jena diente der heutige Schillertag an der Friedrich-Schiller-Universität. Während des Festakts, der jährlich zum Gedenken an die Antrittsvorlesung des Uni-Namenspatrons vom 26. Mai 1798 begangen wird, konnten acht Promotionspreise überreicht werden. Die mit jeweils 750 Euro dotierten Preise, die die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Universität zur Verfügung stellt, wurden für die beste Doktorarbeit des Jahres 2002 in den jeweiligen Fakultäten vergeben. Die Preise gingen an Dr. Beate Butters (32) von der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, Dr. Stefan Larisch (30) von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Dr. Hans-Peter Nowitzki (36) von der Philosophischen Fakultät, Dr. Karina Weichold (29) von der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Dr. Jakob Creutzig (27) von der Fakultät für Mathematik und Informatik, Dr. Thomas Pautzsch (29) von der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät, Dr. Cornelia Czupalla (32) von der Biologisch-Pharmazeutischen Fakultät sowie Dr. Karl Michael Haas (30) von der Medizinischen Fakultät.
Der mit insgesamt 5.000 Euro dotierte und von der Commerzbank finanzierte Habilitationspreis wurde in diesem Jahr erstmals doppelt vergeben. Wie Rektor Prof. Dr. Karl-Ulrich Meyn bei der Übergabe betonte, waren beide Arbeiten so exzellent, dass sich die Jury nicht auf einen ersten Platz einigen konnte und den Preis so unter den beiden gleichwertigen Bewerbern aufteilte. Die ausgezeichneten Nachwuchswissenschaftler sind PD Dr. Dorothee D. Haroske (34) und Dr. Wolf Gero Schmidt (35). Die Mathematikerin Haroske hat in ihrer Arbeit abschließende Resultate zum Grad der Kompaktheit von Limeseinbettungen in Funktionenräumen erzielt und eine neue zukunftsträchtige Theorie, die Theorie des Envelopes von Funktionenräumen, entwickelt und erstmals systematisch dargestellt, wie die Jury hervorhob. Ihre Leistungen führten zur Bewilligung eines Heisenberg-Stipendiums und zur Leitung der Nachwuchsgruppe "Fraktale Analysis" an der Jenaer Universität. Der Festkörperphysiker Schmidt hat in seiner Arbeit wesentlich zum Verständnis der Adsorptions- und Wachstumsmechanismen auf Halbleiteroberflächen sowie deren elektronischen und optischen Eigenschaften beigetragen, würdigt die Jury. Wolf Gero Schmidt leitet die Nachwuchsgruppe "Computational Materials Science" an der Friedrich-Schiller-Universität.
Dem Anliegen der Universität, kulturelle Aktivitäten zu fördern, entspricht der Rektor-Kunstpreis. Zum diesjährigen Thema "Fenster/Windows" haben 34 Teilnehmer ihre Arbeiten eingereicht. Den 1. Preis (500 Euro) erhielt Felix Ruffert, der Kunsterziehung und Deutsch auf Lehramt studiert, für seine Arbeit "Fenster im Kopf 1-36". Christian Finger studiert Kunstgeschichte, Psychologie sowie Volkskunde/Kulturgeschichte und gewann mit einer Fotodruckgraphik den 2. Preis (375 Euro). Der 3. Preis ging an Katharina Lenski (Geschichte, Soziologie, Erziehungswissenschaft) für ihr Bild "Fenster nach Süd-Ost". Weiterhin vergab die Jury unter Leitung von Rektor Meyn fünf Buchpreise. Auch die Kunst-Preise wurden von der Freundesgesellschaft der Universität gesponsert.
Im Anschluss an die Preisverleihungen widmete sich Festredner Prof. Dr. Dr. h. c. Richard Schröder (Berlin) "Einigungsgeschichten - Einigungslegenden". Der Theologe und Philosoph mit Politikerfahrung warb für einen gesamtdeutschen "Erinnerungskonsens" und die Beibehaltung des 3. Oktober als Nationalfeiertag. Er trat schwarz-weiß verzerrten Erinnerungsbildern und Einigungslegenden entgegen, "die uns mehr trennen als verbinden". "Ich glaube", so Schröder, "es ist uns möglich, ein gelassenes Verhältnis zur deutschen Geschichte zu gewinnen".
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