Universität Gießen leitet Konsortium zum Aufbau eines Deutsch-Kolumbianischen Friedensinstituts
In Kolumbien soll am Montagnachmittag (Ortszeit) der Friedensvertrag zwischen der Regierung und den FARC, der größten Guerilla-Organisation des Landes, unterzeichnet werden. Nach über 50 Jahren bewaffneten Konflikts gibt es damit endlich Hoffnung auf einen dauerhaften Frieden in dem lateinamerikanischen Land. Am 2. Oktober 2016 soll der Friedensvertrag in einer Volksabstimmung endgültig bestätigt werden. Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) freut sich über diese ermutigende Entwicklung in ihrem wichtigsten Partnerland in Lateinamerika und hofft auf einen positiven Ausgang des Referendums am 2. Oktober.
„Bereits seit den 1960er-Jahren pflegen wir enge wissenschaftliche Beziehungen zu unseren kolumbianischen Partnern. Wir hoffen, dass ein dauerhafter Frieden dem Land die Chance gibt, seine großen wissenschaftlichen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Potentiale endlich vollständig entfalten zu können“, erklärt JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee.
Die JLU wird in diesem Kontext eine besondere Verantwortung übernehmen. Als Konsortialführerin eines Verbundes deutscher und kolumbianischer Universitäten wird sie den Aufbau und die Entwicklung des Deutsch-Kolumbianischen Friedensinstituts (DKFI) leiten. Dieses vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) mit Mitteln des Auswärtigen Amtes (AA) geförderte Friedensinstitut soll mit wissenschaftlicher Expertise den Postkonfliktprozess begleiten und durch Forschung und Lehre einen nachhaltigen Beitrag Deutschlands zum Frieden im Partnerland leisten.
Projektleiter ist Prof. Dr. Thilo Marauhn, der die Professur für Öffentliches Recht und Völkerrecht an der JLU innehat. Deutsche Partner sind die Freie Universität Berlin, die Georg-August-Universität Göttingen, das Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Frankfurt am Main sowie als assoziierter Partner die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Auf kolumbianischer Seite wird das Projekt durch die sogenannte Universitätsallianz für den Frieden unter Leitung der Universidad Nacional in Bogotá getragen; weiterhin werden auch Hochschulen aus den besonders vom Konflikt betroffenen Regionen des Landes eingebunden werden.
Bereits unmittelbar nach dem Referendum wird JLU-Präsident Prof. Mukherjee am
3. Oktober 2016 nach Kolumbien reisen, um die ersten Schritte für den Aufbau des DKFI mit den kolumbianischen Partnern abzustimmen.
Kontakt
Prof. Dr. Thilo Marauhn
Professur für Öffentliches Recht und Völkerrecht der JLU Gießen
Licher Straße 76
35394 Gießen
Telefon: 0641 99-21151
Fax: 0641 99-21159
E-Mail: sekretariat.marauhn@recht.uni-giessen.de
Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die über 28.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissenschaften – bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veterinärmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlichkeiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befindet sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit 2006 wird die JLU sowohl in der ersten als auch in der zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative gefördert (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System – ECCPS; International Graduate Centre for the Study of Culture – GCSC).
http://www.uni-giessen.de
https://www.daad.de/laenderinformationen/kolumbien/kooperationen/de/5394-alle-fo...
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Politics
transregional, national
Cooperation agreements
German
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