idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/06/2016 09:00

Katheterablation bei Vorhofflimmern: Sichere Therapieoption

Prof. Dr. Eckart Fleck Pressesprecher
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    Mit der Wirksamkeit und Sicherheit der Katheterablation bei Vorhofflimmern beschäftigen sich eine Reihe von Studien, die auf den DGK Herztagen in Berlin präsentiert wurden. Bei jungen Patienten unter 35 Jahren ist das Verfahren eine vielversprechende Option, die vielen Patienten eine langjährige antiarrhythmische Therapie erspart, zeigt eine Studie aus Hamburg. In Zentren, in denen viele Interventionen durchgeführt werden, ist das Risiko einer gefährlichen Komplikation, nämlich eines Schlaganfalls während des Eingriffs, sehr gering, belegt eine Arbeit aus Frankfurt.

    Berlin, 6. Oktober 2016 – Die Katheterablation stellt eine sichere und etablierte Therapie für die Rhythmuskontrolle bei Vorhofflimmern dar. Diese gilt für ältere Patienten ebenso wie für jüngere. In Zentren mit viel Erfahrung mit dieser Prozedur sind gefährliche Komplikationen wie das Auftreten eines Schlaganfalls sehr selten. Das zeigen aktuelle Studien aus Frankfurt und Hamburg, die im Rahmen der DGK Herztage in Berlin präsentiert wurden.

    Geringe periprozedurale Schlaganfall-Raten

    Im Cardioangologischen Centrum Bethanien, Frankfurt, wurden die Daten aller 3.554 Ablationen bei Vorhofflimmern analysiert, die zwischen Mai 2010 und Juni 2016 durchgeführt wurden. Die Ablationen wurden entweder mittels Hochfrequenzstrom oder mit der Ballonkatheter-Technologie des Kryoballon durchgeführt.

    „In beiden Ablationsgruppen wurden in unserem ‚high-volume’-Zentrum nur wenige Komplikationen beobachtet“, berichtet Studienautorin Dr. Laura Perrotta. „Die periprozedurale Schlaganfall-Rate war insgesamt sehr gering und lag bei 0,17 Prozent, wobei in der Kryoballon-Gruppe kein Fall vorkam.“ Nach 48 Stunden wiesen alle Patienten mit periprozeduralem Schlaganfall kein anhaltendes neurologisches Defizit zum Entlassungszeitpunkt auf.

    Auch bei jungen Erwachsenen sichere und wirksame Option

    „Die Mehrzahl der wissenschaftlichen Arbeit zur interventionellen Behandlung von Vorhofflimmern beschäftigt sich mit Patienten zwischen 50 und 70 Jahren, während zur Therapie jüngerer Patienten kaum Landzeitdaten vorliegen“, berichtete Dr. Tilman Maurer von der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg. „Gerade die Behandlung dieser Patientengruppe stellt jedoch eine besondere Herausforderung dar, zumal die Option einer medikamentösen antiarrhythmischen Therapie für die Betroffenen die lebenslange Einnahme im Langzeitverlauf oft nebenwirkungsreicher Medikamenten bedeutet.“

    In der auf den DGK Herztagen präsentierten Studie aus Hamburg wurden Langzeitergebnisse der Katheterablation von Vorhofflimmern bei insgesamt 85 Patienten unter 35 Jahren analysiert, die zwischen 2004 und 2015 an der Asklepios Klinik behandelt wurden. 84 Prozent aller abladierten Patienten waren nach einer durchschnittlichen Nachbeobachtungsperiode von 4,6 Jahren frei von Vorhofflimmern oder anderweitigen atrialen Tachykardien. Zu Komplikationen kam es bei 4,9 Prozent der Prozeduren.

    „Die Katheterablation von symptomatischem Vorhofflimmern bei jungen Erwachsenen in einem erfahrenen Zentrum stellt eine erfolgversprechende Therapieoption dar, die vor allem bei guter Patientenselektion der Mehrzahl der Patienten eine langjährige antiarrhythmische Therapie erspart, die Symptome signifikant verbessert und mit einem akzeptablen Risiko behaftet ist“, fasst Dr. Maurer die zentralen Studienergebnisse zusammen.

    Quellen: Perrotta et al, P492 - Reduced incidence of periprocedural stroke in AF ablation: a single centre experience. Clin Res Cardiol 105, Suppl 2, Oktober 2016; Maurer et al, PP179 - Catheter Ablation Of Atrial Fibrillation In Very Young Adults – A 5 Year Follow-Up Study. Clin Res Cardiol 105, Suppl 2, Oktober 2016.

    Medienkontakt:
    Deutsche Gesellschaft für Kardiologie
    Pressesprecher: Prof. Dr. Eckart Fleck (Berlin)
    Hauptstadtbüro der DGK: Leonie Nawrocki, Tel.: 030 206 444 82
    Pressestelle: Kerstin Krug, Düsseldorf, Tel.: 0211 600692-43
    presse@dgk.org
    B&K – Bettschart&Kofler Kommunikationsberatung, Dr. Birgit Kofler, Tel.: 0172-7949286, kof-ler@bkkommunikation.com

    Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine gemeinnützige wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit mehr als 9800 Mitgliedern. Sie ist die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder und die Erstellung von Leitlinien. Weitere Informationen unter www.dgk.org


    More information:

    http://www.dgk.org
    http://www.dgk.org/presse
    http://www.kardiologie.org


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Medicine
    transregional, national
    Research results, Scientific conferences
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).