Wissenschaftler von INNOVENT erarbeiten gemeinsam mit der Bundesanstalt für Materialforschung und dem Schlossmuseum Sondershausen neue Methoden zur Dekontaminierung von Kulturgütern.
Hochwertiges Holz zum Bauen oder Reparieren war in der DDR Mangelware. Zum Schutz des vorhandenen Materials wurde deshalb in rauen Mengen das Holzschutzmittel "Hylotox 59", das aus chlorhaltigem DDT und Lindan besteht, in Innenräumen eingesetzt. Dachstühle, Holzpanelen, Dielen, Möbel und Instrumente wurden mit der giftigen Substanz behandelt. Seit 1989 ist das Produkt aus chemischen und gesundheitlichen Gründen verboten. Doch die Rückstände von "Hylotox 59" sind auch Jahrzehnte nach ihrer Verwendung riech- und sichtbar und verursachen massive Mehrkosten bei der Sanierung. Auch viele Kunst- und Kulturgüter sind durch den Einsatz des Biozids kontaminiert und müssen regelmäßig von geschulten Restauratoren manuell gereinigt werden. So werden Personal, Objekte und Räumlichkeiten vor weiteren Belastungen geschützt.
Die Industrieforschungseinrichtung INNOVENT hat mit der Bundesanstalt für Materialforschung Berlin ein Forschungsprojekt initiiert, das die reinigenden Eigenschaften moderner Oberflächentechnikverfahren zur Reduzierung der Schadstoffe überprüft. So kommen Plasma- und Lasertechnologien auf "Hylotox 59" belasteten Holzprobekörpern zum Einsatz, um deren Eignung für die Restaurierung zu prüfen. Das Gemeinschaftsvorhaben wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert.
Die Ergebnisse der Untersuchungen werden am 14. Dezember 2016 in Sondershausen vorgestellt. Die Veranstaltung findet im Rahmen des dritten Workshops des Forums Inn-O-Kultur statt. Weitere Themen sind die Konservierung von kontaminierten Objekten, Analytik von Schadstoffen und Holzschutz. Schutzmaßnahmen beim Umgang mit belasteten Kunst- und Kulturgütern werden ebenfalls vorgestellt.
Die Industrieforschungseinrichtung INNOVENT e.V. betreibt seit über 20 Jahren Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung in den Bereichen Oberflächentechnik, Magnetische und Optische Systeme und Biomaterialen. Das Jenaer Institut beschäftigt etwa 150 Mitarbeiter, leitet verschiedene Netzwerke und führt bundesweit Fachtagungen durch. INNOVENT ist Gründungsmitglied der Deutschen Industrieforschungsgemeinschaft Konrad Zuse.
Kristalline Rückstände des Holzschutzmittels Hylotox 59 (Detail)
BAM Berlin
None
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Materials sciences
transregional, national
Research projects
German
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