idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/28/2016 10:22

„Unverhältnismäßig und realitätsfremd“

Denise Feldner Hauptstadtbüro
German U15 e.V.

    German U15 lehnt den Rahmenvertrag für die Verwendung von Schriftwerken für Lehre und Forschung an Hochschulen zwischen KMK und VG WORT ab

    Der Rahmenvertrag regelt die Abrechnung von Nutzungen urheberrechtlich geschützter Schriftwerke in Lehre und Forschung neu: Die entsprechenden Zahlungen an die Verwertungsgesellschaft WORT wurden bisher pauschal von den Bundesländern vorgenommen. Ab Januar 2017 sollen die Hochschulen die Nutzung urheberrechtlich geschützter Schriftwerke in Lehre und Forschung im Einzelnen erfassen, der VG WORT diese Nutzungsdaten melden und eine entsprechende Vergütung bezahlen. Diese Neuregelung erschwert insbesondere die Bereitstellung digitaler Semesterapparate massiv. Bücher, Artikel etc. können den Studierenden nur noch dann zur Verfügung gestellt werden, wenn jeder Text (und jeder Textauszug) einzeln gemeldet und abgerechnet wird.

    „Die Einzelerfassung und -meldung ist mit einem immensen Aufwand verbunden, der den Lehrenden neben ihren eigentlichen Aufgaben nicht zuzumuten ist“, kommentiert Hans-Jochen Schiewer, Vorsitzender von German U15 und Rektor der Universität Freiburg. Selbstverständlich müssten urheberrechtliche Ansprüche angemessen abgegolten werden, allerdings sei die im Rahmenvertrag vorgesehene Umsetzung indiskutabel. „Die Hochschulen bieten jungen Menschen eine Ausbildung auf höchstem Niveau. Diese Aufgabe, die für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft von zentraler Bedeutung ist, darf nicht durch einen völlig unverhältnismäßigen und realitätsfremden zusätzlichen Aufwand erschwert werden.“

    Grundsätzlich ist aus Sicht der U15-Universitäten eine Anpassung des Urheberrechts an die neuen Möglichkeiten, die sich aus der Digitalisierung insbesondere für Lehre und Forschung ergeben, dringend erforderlich. Die U15-Universitäten fordern daher für die anstehende Urheberrechtsänderung die 2013 im Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD angekündigte Umsetzung einer allgemeinen Bildungs- und Wissenschaftsschranke. Diese sollte eine Vervielfältigung und öffentliche Zugänglichmachung auch urheberrechtlich geschützter Schriftwerke praxistauglich regeln. „Andernfalls“, so Schiewer, „wird der Bildungs- und Wissenschaftsstandort Deutschland seine Position im weltweiten Vergleich nicht halten können.“


    Images

    Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jochen Schiewer, Rektor Universität Freiburg, Vorstandsvorsitz German U15
    Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jochen Schiewer, Rektor Universität Freiburg, Vorstandsvorsitz German U15
    Silvia Gehrke
    None


    Attachment
    attachment icon PM als PDF

    Criteria of this press release:
    Journalists
    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy
    German


     

    Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jochen Schiewer, Rektor Universität Freiburg, Vorstandsvorsitz German U15


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).