Die in Oxford lehrende Historikerin Prof. Dr. Dr. h.c. Lyndal Roper hat gestern in Düsseldorf den Gerda Henkel Preis entgegengenommen. Lyndal Roper erhielt die mit 100.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihre besonderen Leistungen auf dem Gebiet der Geschichte der Frühen Neuzeit.
Die Historikerin Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger würdigte in ihrer Laudatio das schriftstellerische Darstellungsvermögen der Preisträgerin. So schaffe sie es, „den Graben der Jahrhunderte zu überbrücken und einen Zugang zu Individuen des 16. und 17. Jahrhunderts zu erschließen“. In Ropers viel beachteter Luther-Biographie ist Luther „kein moderner Mensch, kein liberaler Proto-Demokrat“. Er zeigt sich als „ein großer Polemiker und Polarisierer, ein seine eigene Autorität sorgsam verwaltendes Alphatier“.
Die Preisträgerin schilderte im Rahmen des Festakts in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen – K21 Ständehaus, warum sie als „wohl erste Frau“, eine Biographie Luthers geschrieben hat. Sie beschrieb ihre kritische Auseinandersetzung mit Luthers Frauenbild, aber auch, dass sie einige Annahmen hinsichtlich seiner Ansicht zu den Geschlechtern habe überdenken müssen, um Luther gerecht zu werden. Zuvor erinnerte der Vorsitzende des Vorstands der Gerda Henkel Stiftung, Dr. Michael Hanssler, daran, dass die diesjährige Preisverleihung in ein Jubiläumsjahr der Stiftung fällt: Vor 40 Jahren, am 10. November 1976, waren die Stiftungsgremien zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammengekommen. Den Gerda Henkel Preis hatte die Stiftung anlässlich des 30. Stiftungsjubiläums vor zehn Jahren ins Leben gerufen.
Der Gerda Henkel Preis ehrt seit 2006 in einem Turnus von zwei Jahren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in den von der Gerda Henkel Stiftung geförderten Disziplinen und Förderbereichen herausragende Forschungsleistungen erzielt haben und weitere erwarten lassen. Die Förderungen der Gerda Henkel Stiftung gelten den Historischen Geisteswissenschaften, vorrangig der Geschichtswissenschaft, der Archäologie, der Kunstgeschichte und historischen Teildisziplinen. Seit einigen Jahren wendet sich die Stiftung auch gegenwarts- und zukunftsbezogenen Themen zu. Frühere Preisträgerinnen und -träger sind der Kunsthistoriker Prof. Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Martin Warnke, der Soziologe und Kulturhistoriker Prof. Dr. Richard Sennett, die Islamwissenschaftlerin Prof. Dr. Dr. h.c. Gudrun Krämer, der Historiker Prof. Dr. Jürgen Osterhammel sowie der Ägyptologe Prof. Dr. Stephan Seidlmayer (www.gerda-henkel-stiftung.de/preis).
Kontakt:
Gerda Henkel Stiftung
Pressestelle
Dr. Sybille Wüstemann
Malkastenstraße 15
40211 Düsseldorf
Tel.: 0211 93 65 24 19
E-Mail: wuestemann@gerda-henkel-stiftung.de
www.gerda-henkel-stiftung.de
Criteria of this press release:
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History / archaeology, Religion
transregional, national
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German
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