Der Rektor-Max-Meyer-Preis für Nachwuchsforschung geht in diesem Jahr an die Würzburger Wissenschaftlerin Dr. Ann-Christin Schuster. Sie bekommt ihn für ihre Doktorarbeit, in der sie die wächserne Haut der Pflanzen analysiert hat.
Pflanzen, die an Land wachsen, müssen sich gegen das Austrocknen schützen. Das tun sie unter anderem, indem sie ihre Blätter mit einer wasserundurchlässigen Barriere aus Wachs umgeben. Für die Funktion und die Chemie dieser Schutzschicht interessiert sich die Würzburger Wissenschaftlerin Ann-Christin Schuster (29).
In ihrer Doktorarbeit hat sie herausgefunden, dass es vor allem langkettige aliphatische Kohlenwasserstoffe sind, die in der Wachsschicht als Verdunstungsbarriere wirken. Die ringförmigen Moleküle, die im Wachs ebenfalls vorkommen, sind hierfür weniger wichtig. „Je mehr Aliphaten in der Wachsschicht sind, desto größer ist die Barrierefunktion“, so Schuster. Das hat sie mit Analysen an Wüstenpflanzen, mediterranen Gewächsen und anderen Pflanzen nachgewiesen.
Feierstunde im Toscanasaal
Für ihre herausragende Arbeit bekam die Pflanzenwissenschaftlerin am 11. November 2016 bei einer Feierstunde im Toscanasaal der Würzburger Residenz den Rektor-Max-Meyer-Preis verliehen. Der Preis ist für herausragende Dissertationen bestimmt, die sich mit dem Thema „Wasser“ befassen; das Preisgeld beträgt 2.500 Euro. Vergeben wird die Auszeichnung von den Alten Herren studentischer Corps (AHSC) Würzburg.
Leiter der Veranstaltung war Bernhard Edler von Lapp, Vorsitzender des Komitees zur Verleihung des Rektor-Max-Meyer-Preises. Die Festrede hielt Professor Matthias Stickler vom Lehrstuhl für Neueste Geschichte II. Grußworte sprachen Universitätspräsident Alfred Forchel und Richard G. Hückel, Vorsitzender des Vorstandes des Verbandes Alter Corpsstudenten (VAC) e.V. (Nürnberg).
Infos über die Preisträgerin
Ann-Christin Schuster stammt aus Ingolstadt. Sie hat Biologie an der Universidad de Las Americas in Puebla (Mexiko) und an der Uni Würzburg studiert. Ihre Diplomarbeit absolvierte sie 2012 bei Dr. Markus Burghardt am Lehrstuhl für Botanik II (Ökophysiologie und Vegetationsökologie). Dort schloss sie – mit Professor Markus Riederer als Betreuer – im April 2016 auch ihre Dissertation ab. Derzeit ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl.
Nach wem der Preis benannt ist
Benannt ist der Preis nach dem jüdischstämmigen Medizinprofessor Max Meyer, der dem Corps Suevia-Straßburg zu Marburg und dem Corps Bavaria Würzburg angehörte. Meyer kehrte sofort nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus dem Exil nach Würzburg zurück. Hier erwarb er sich in den späten 1940er- und frühen 1950er-Jahren große Verdienste um den Aufbau von Stadt und Universität sowie um das Wiederaufleben der studentischen Corps.
Von 1951 bis 1953 war Max Meyer Rektor der Universität Würzburg, danach Prorektor. 1954 starb er an den Folgen eines Verkehrsunfalls. Er wurde unter großer Anteilnahme der Würzburger Bevölkerung und der Studentenschaft beerdigt.
Wer den Preis stiftet
Gestiftet wird der Preis vom AHSC Würzburg, dem örtlichen Zusammenschluss der in Würzburg wohnenden Alten Herren studentischer Corps, sowie von den sechs in Würzburg ansässigen aktiven Corps (Bavaria, Franconia, Makaria-Guestphalia, Moenania, Nassovia und Rhenania). Hinzu kommen Spenden einzelner Corpsstudenten.
Wem der Preis verliehen wurde
Erstmals wurde der Rektor-Max-Meyer-Preis 2013 vergeben, damals an Dr. Anja Scholten vom Institut für Geographie und Geologie. 2014 ging er an Dr. Karl Mandel von der Fakultät für Chemie und Pharmazie. Seitdem wird die Auszeichnung im Turnus von zwei Jahren verliehen.
Universitätspräsident Alfred Forchel mit Preisträgerin Ann-Christin Schuster, ihrem Doktorvater Mark ...
Foto: Albrecht Fehlig
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Universitätspräsident Alfred Forchel mit Preisträgerin Ann-Christin Schuster, ihrem Doktorvater Mark ...
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