Im EU-Projekt „ANGELab“ entwickelt Hahn-Schickard zusammen mit 14 weiteren Partner einen Schnelltest, mit dem genetisch bedingte Krankheiten des ungeborenen Kindes untersucht werden können. Da hierfür nur eine Blutprobe der Mutter benötigt wird, ist dieser neue Ansatz schonender als invasive Methoden, bei denen Fruchtwasserproben entnommen werden. Eine Jury der Europäischen Kommission zeichnete das Projekt im Rahmen des European Nanoelectronics Forum in Rom mit dem Innovation Awards aus.
Berücksichtigt wurden Projekte, die aus den Förderlinien “Horizon 2020“ und dem „7. Rahmenprogramm (FP7)“ Geld der EU erhielten. Dr. Jesús M. Ruano-López vom spanischen Forschungsinstitut IK4-Ikerlan nahm die Auszeichnung stellvertretend entgegen. Er wird das Projekt noch bis zum Abschluss im März 2017 koordinieren.
Mit einem Budget von 11 Millionen Euro begann das Projektkonsortium aus europäischen Forschungszentren, Universitätsinstituten und Firmen im Jahr 2012 Schnelltests zu entwickeln, die aus mütterlichem Blut auf Krankheiten wie spinale Muskelatrophie, Mukoviszidose und Down-Syndrom des Embryos schließen können. Nach der Pilot-Produktion von über 400 diagnostischen Tests werden diese an Patienten in Einrichtungen des Baskischen Gesundheitsservice Osakidetza auf ihre Funktionalität hin überprüft.
Hahn-Schickard hat innerhalb des Projekts ein Verfahren entwickelt, mit dem sich eine DNA-Probe in Tausende von winzig kleinen Tröpfchen aufteilen lässt – mithilfe einer sich drehenden Kunststoff-Disk von der Größe einer DVD (siehe Bild) und einem handlichen Analyse-Gerät. Das Verfahren zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es im Vergleich zu bisherigen Methoden wesentlich einfacher zu bedienen ist und mehr als 10.000 Tröpfchen von circa 120 Mikrometer Durchmesser besonders schnell erzeugt. Auf der rotierenden Disk fließt die Probenflüssigkeit, getrieben von der Zentrifugalkraft, durch Kanäle in eine ölgefüllte Kammer. An der Mündung des Kanals reißen – ähnlich wie an einem tropfenden Wasserhahn – Tröpfchen ab. In der vertropften Probenflüssigkeit findet eine Bioreaktion zum Nachweis von DNA statt: Die Tröpfchen leuchten, sofern mindestens ein DNA-Molekül darin vorhanden ist. Durch die Isolation der DNA-Moleküle in den Mikrotröpfchen lassen sich die embryonalen von den mütterlichen DNA-Molekülen besser unterscheiden und besonders präzise zählen.
Zukunftstechnologie Mikrosystemtechnik
Hahn-Schickard entwickelt intelligente Produkte mit Mikrosystemtechnik: von der ersten Idee bis zur Fertigung – branchenübergreifend. Der Forschungs- und Entwicklungsdienstleister ist mit seinen Instituten an drei Standorten in Baden-Württemberg vertreten: in Stuttgart, Villingen-Schwenningen und Freiburg. In vertrauensvoller Zusammenarbeit mit der Industrie realisiert Hahn-Schickard innovative Produkte und Technologien in den Bereichen Sensoren- und Aktoren, Systemintegration, Cyber-Physical Systems, Lab-on-a-Chip und Analytik, Mikroelektronik, Aufbau- und Verbindungstechnik, Mikromontage und Zuverlässigkeit. Das Angebot umfasst auch die Herstellung von kleineren und mittleren Serien sowie die Überleitung in die Großserienfertigung.
http://www.hahn-schickard.de/projekte-publikationen/projekte/angelab/
http://www.angelab-systems.eu
https://www.flickr.com/photos/58814643@N08/sets/72157676883412896
DropDisk für die digitale Tröpfchen-PCR von bis zu acht Proben
Source: Hahn-Schickard, Bernd Müller Fotografie
Criteria of this press release:
Journalists
Medicine
transregional, national
Contests / awards, Miscellaneous scientific news/publications
German
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