Die von Prof. Christoph Klein, Lehrstuhl für Experimentelle Medizin und Therapieverfahren an der Universität Regensburg, geleitete Projektgruppe „Personalisierte Tumortherapie“ wird ab 1. Januar 2017 ein eigener Bereich des Fraunhofer ITEM.
Die an der Universität Regensburg angesiedelte Forschergruppe wurde nach einer erfolgreichen Evaluierung im Frühjahr dieses Jahres letzte Woche offiziell als eigener Bereich in den Haushalt der Fraunhofer-Gesellschaft aufgenommen.
Die Regensburger Forschergruppe „Personalisierte Tumortherapie“ wurde im Dezember 2010 durch eine gemeinsame Initiative der Fraunhofer-Gesellschaft, des Landes Bayern und der Universität Regensburg als Fraunhofer-Projektgruppe gegründet und im Fraunhofer-Verbund Life-Sciences angesiedelt. Organisatorisch war die Gruppe Regensburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den letzten fünf Jahren an das Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin ITEM Hannover angegliedert, finanziell basierte die Gruppe auf einer Projektfinanzierung durch den Freistaat Bayern, die von 2010 bis 2016 gewährleistet war. Nach der erfolgreichen Evaluierung des Projektes erfolgte Ende November 2016 der Beschluss des Bund-Länder-Ausschusses zur Aufnahme der Gruppe „Personalisierte Tumortherapie“ in die stetige Finanzierung der Fraunhofer-Gesellschaft. Zukünftig wird die Finanzierung der Regensburger Forschergruppe nach dem Fraunhofer-Modell erfolgen: Erträge aus Industrieaufträgen, öffentlich finanzierte Forschungsprojekte und die Grundförderung von Bund (90%) und Ländern (10%) stellen jeweils ungefähr ein Drittel der Förderung dar. Zusätzlich erhält der neue Bereich Investitionsmittel in Höhe von 1,6 Mio. Euro, jeweils zur Hälfte finanziert von Bund und Land.
Prof. Dr. Udo Hebel, Präsident der Universität Regensburg, zeigte sich sehr erfreut über die positive Nachricht: „Die Verstetigung der Forschergruppe „Personalisierte Tumortherapie“ ist das Ergebnis hervorragender Forschungsleistungen und ein weiterer wichtiger Meilenstein für den Wissenschaftsstandort Regensburg. Dieser Erfolg bestätigt unseren strategischen Nachdruck auf der Ansiedlung außeruniversitärer Forschungseinrichtungen in Regensburg.“
Schwerpunkt der Forschergruppe „Personalisierte Tumortherapie“ ist die Entwicklung diagnostischer Tests zur frühzeitigen Entdeckung der Krebszellstreuung und zur Vorhersage des Therapieansprechens der metastatischen Vorläuferzellen. Durch die Entwicklung von Verfahren zur Einzelzell-Analyse können die Wissenschaftler die sehr seltenen gestreuten Krebszellen umfassend charakterisieren. Mit Hilfe dieser Analysen können gezielt systemische Therapien entwickelt werden, die eine höhere Wirksamkeit als bisherige Therapieverfahren versprechen. Die Bedeutung des Ansatzes der Regensburger Wissenschaftler liegt in der Beobachtung, dass sich Primärtumoren genetisch und phänotypisch deutlich von den gestreuten Tumorzellen unterscheiden, so dass nicht von den Eigenschaften des Primärtumors direkt auf die Zielzellen der Therapien geschlossen werden kann. Um also die Entwicklungszeiten von neuen systemischen Therapien zu verkürzen, bedarf es begleitender diagnostischer Tests, ob die gestreuten Krebszellen auf die Behandlung ansprechen werden. Die Expertise der Forschergruppe liegt in der Genom- und Transkriptom-Analyse von Einzelzellen, der bioinformatischen Analyse von hochdimensionalen Einzelzelldaten, der Entwicklung neuer diagnostischer und prädiktiver Tests und der Entwicklung von In-vitro- und In-vivo-Modellen für die präklinische Testung systemischer Therapien.
Ansprechpartner für Medienvertreter:
Prof. Dr. Christoph Klein
Universität Regensburg
Fakultät für Medizin
Lehrstuhl für Experimentelle Medizin und Therapieverfahren
Telefon: 0941 944-6720
E-Mail: christoph.klein@klinik.uni-regensburg.de
Dr. Cathrin Nastevska
Fraunhofer ITEM
Telefon: 0511 535-0225
E-Mail: cathrin.nastevska@item.fraunhofer.de
http://www.item.fraunhofer.de/de/forschungsschwerpunkte/tumortherapie.html
Eine einzelne gestreute Krebszelle wird hier durch Mikromanipulation isoliert.
Source: Copyright Fraunhofer ITEM, Foto: Ralf Mohr
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students
Medicine
transregional, national
Organisational matters, Research projects
German
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