Prof. Dr. Tim Magnus, Stellvertretender Direktor der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) ist mit der Schilling-Professur für vaskuläre Neuroimmunologie und translationale Neurowissenschaften ausgezeichnet worden. Ziel der mit drei Millionen Euro geförderten Professur ist es, die nach einem Schlaganfall auftretenden Entzündungsreaktionen im Gehirn zu erforschen. Daraus könnten sich neue therapeutische Optionen für Schlaganfallpatienten entwickeln.
Der Schlaganfall ist dritthäufigste Todesursache in den Industrieländern und häufigste Ursache für eine Behinderung im Erwachsenenalter. Erfolgversprechend ist eine frühzeitig einsetzende medikamentöse oder mechanische Behandlung. Hiermit gelingt es in vielen Fällen, das verschlossene Gefäß wieder zu eröffnen und einen störungsfreien Blutfluss wiederherzustellen. „Paradoxerweise hat diese sogenannte Reperfusion aber auch einen schädigenden Effekt: Sie scheint insbesondere entzündliche Reaktionen in Gang zu setzen, voranzutreiben und dadurch weiteres Hirngewebe zu schädigen“, erläutert Prof. Magnus.
Frühere Forschungen des interdisziplinären Teams von Prof. Magnus haben ergeben, dass die Freisetzung von sogenannten Gefahrensignalen („danger associated molecular patterns“) aus absterbenden Zellen des Gehirns der entscheidende Auslöser der Entzündungsreaktion nach einem Schlaganfall ist. „Das so entstandene entzündliche Milieu schädigt das Hirngewebe zwar weiter, es bietet aber auch die Möglichkeit für innovative Ansätze zur Behandlung des Schlaganfalls.“ Lässt sich die Entzündungsreaktion beeinflussen, so die Hoffnung der UKE-Forscher, könnte der nach einem Schlaganfall auftretende Hirnschaden reduziert werden.
Dank der neuen Stiftungs-Professur können die Zusammenhänge auf diesem Gebiet in den kommenden Jahren intensiv erforscht werden. „Die Professur verbindet neuroimmunologische und vaskuläre Forschung und ist in dieser Form einzigartig in Deutschland“, sagt Prof. Dr. Christian Gerloff, Direktor der Klinik für Neurologie und Stellvertretender Ärztlicher Direktor des UKE. „Es wird eine direkte kliniknahe Vernetzung von Grundlagenforschung, klinischer Forschung und Patientenbetreuung entstehen. Das Konzept bildet in hervorragender Weise die Empfehlung des Wissenschaftsrates für das UKE ab, die Schwerpunktbereiche Neurowissenschaften und Immunologie weiter auszubauen und vermehrt miteinander zu vernetzen.“
Die Hermann und Lilly Schilling-Stiftung für Medizinische Forschung finanziert im Rahmen ihres Programms „Neurowissenschaft in der Klinik“ kliniknahe Grundlagenforschung an Universitätskliniken. Damit soll Wissenschaftlern, die auf dem Gebiet der kliniknahen Grundlagenforschung arbeiten, verbesserte Möglichkeiten gegeben werden, in ihre Forschungen Fragestellung aus der Klinik aufzunehmen und auf der anderen Seite Ergebnisse ihrer Forschung in die klinische Anwendung zu übertragen. Prof. Gerloff: „Wir sind der Schilling-Stiftung außerordentlich dankbar, dass sie dem UKE die Möglichkeit gibt, die Forschungen in diesem für viele Patienten so wichtigen Bereich weiter zu intensivieren.“
Prof. Dr. Tim Magnus (46) ist neben seiner leitenden Klinikfunktion auch Leiter des Labors für experimentelle Schlaganfallforschung im UKE. Magnus hat in Hamburg Medizin studiert und war an-schließend unter anderem drei Jahre am National Institute on Aging (NIA) in Baltimore, USA, tätig. Er ist verheiratet und hat vier Kinder.
Ein druckfähiges Foto von Prof. Magnus können Journalistinnen und Journalisten im Pressebereich unserer Website https://www.uke.de/allgemein/presse/bilder/index.html herunterladen.
Kontakt
Prof. Dr. Tim Magnus
Klinik und Poliklinik für Neurologie
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistr. 52
20246 Hamburg
Telefon: 040 7410-50133
t.magnus@uke.de
Prof. Dr. Christian Gerloff
Klinik und Poliklinik für Neurologie
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistr. 52
20246 Hamburg
Telefon: 040 7410-53770
gerloff@uke.de
Criteria of this press release:
Journalists
Medicine
transregional, national
Personnel announcements, Research projects
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).