idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
12/16/2016 12:45

Pulsoxymetriesreening verbessert Diagnostik von kritischen angeborenen Herzfehlern bei Neugeborenen

Prof. Dr. med. Angelika Lindinger Geschäftsstelle
Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie e.V.

    Verbesserte diagnostische Sicherheit bei kritischen angeborenen Herzfehlern im Neugeborenenalter durch Pulsoxymetrie-Screening

    In Deutschland werden etwa 7.500 Kinder pro Jahr mit einem Herzfehler geboren. Davon sind ca. 10% sogenannte kritische Herzfehler, bei denen ohne therapeutische Maßnahmen lebensbedrohliche Komplikationen entstehen können. Die Diagnostik dieser schweren Erkrankungen kann jetzt mit dem Pulsoxymetriescreening im Neugeborenenalter deutlich verbessert werden. Die Früherkennungsuntersuchung ist nicht-invasiv und einfach zu handhaben. Mit dem G-BA-Beschluss kann sie jetzt als Pflichtuntersuchung in das Neugeborenen-Screening (U1 und U2) aufgenommen werden.

    Etwa 7.500 Kinder werden jährlich mit einem Herzfehler in Deutschland geboren. Davon sind 10-12% sog. kritische Herzfehler, bei denen die Kinder ohne therapeutisches Eingreifen keine Überlebenschancen haben. Die Diagnosestellung kann sich erfahrungsgemäß in den ersten Lebenstagen schwierig gestalten, da die hämodynamischen Verhältnisse in diesem Alter gelegentlich noch relativ gut balanciert sind. Als diagnostische Schritte haben bisher der Fehlbildungs-Ultraschall in der Schwangerschaft sowie die postpartalen Neugeborenenuntersuchungen beigetragen. Damit können etwa 80% der kritischen angeborenen Herzfehler aufgedeckt werden, wie eine Studie im Bundesland Sachsen gezeigt hat. Unter zusätzlicher Anwendung der Pulsoymetrie können dagegen fast alle angeborenen Herzfehler bis auf sehr wenige Fälle entdeckt werden.
    Auf Veranlassung des Aktionsbündnis Angeborene Herzfehler, der Dachorganisation der Elterninitiativen für herzkranke Kinder in Deutschland, wurde vom Institut für Qualitätssicherung und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in Zusammenarbeit mit Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie (DGPK) eine Bewertung der Pulsoxymetrie vorgenommen. Die Pulsoxymetrie wurde daraufhin vom G-BA als Ergänzung des Neugeborenenscreenings übernommen.
    Bei der Pulsoxymetrie handelt es sich um eine nichtinvasive und schmerzfreie Untersuchung, bei der an einem Fuß des Neugeborenen ein Lichtsensor angebracht wird, der den Sauerstoffgehalt des Blutes durch die Haut misst. Bei Unterschreitung eines Grenzwertes müssen weitere Untersuchungsschritte angeschlossen werden, wie z.B. eine Echokardiografie (Ultraschalluntersuchung des Herzens).
    Diese einfach auszuführende Screeningmethode hat sich bereits in anderen Ländern bewährt und wird dort regelhaft eingesetzt. Mit dem Pulsoxymetriescreening kann die diagnostische Lücke bei der Aufdeckung von kritischen angeborenen Herzfehlern im Neugeborenenalter deutlich verkleinert werden.


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).