idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/09/2017 13:19

Big Data in der Krebsforschung: Mit „Datenbergen“ und 40 Millionen Euro gegen Leukämien

Annika Bingmann Pressestelle
Universität Ulm

    Führende europäische Wissenschaftler arbeiten an einer Datenbank, die eine zuverlässigere Prognose bei hämatologischen Erkrankungen ermöglicht und Rückschlüsse auf die bestmögliche Therapie für den einzelnen Patienten zulässt. Dafür tragen die Experten anonymisierte Patientendaten zu Erkrankungen wie Leukämien oder Lymphomen zusammen. Das Projekt HARMONY wurde von Professor Lars Bullinger, Leiter der Sektion Onkologie an der Ulmer Universitätsklinik für Innere Medizin III, mitentwickelt. Die „Innovative Medicine Initiative“ fördert das Vorhaben mit insgesamt 40 Millionen Euro.

    „Big Data“, also riesige Datenmengen und ihre intelligente Analyse, gilt als große Chance für die medizinische Forschung. In Zukunft könnten auch Patienten mit Erkrankungen des blutbildenden Systems von einer einmaligen „Datensammlung“ profitieren: Im Zuge des millionenschweren Projekts HARMONY (Healthcare Alliance for Resourceful Medicines Offensive against Neoplasms in HematologY) tragen 51 Partner aus 11 europäischen Ländern anonymisierte Patientendaten zusammen. Durch die Auswertung dieser „Datenberge“ sollen wertvolle Erkenntnisse zu Erkrankungen wie Leukämien (AML, CLL, ALL), Lymphomen, dem Multiplen Myelom, dem Myelodysplastischen Syndrom oder bösartigen Erkrankungen des blutbildenden Systems bei Kindern gewonnen werden. Das Projekt wurde maßgeblich vom Leiter der Sektion Onkologie an der Ulmer Universitätsklinik für Innere Medizin III, Professor Lars Bullinger, mitentwickelt. Die Klinik gilt als führend bei der Behandlung hämatologischer Erkrankungen. Der Ärztliche Direktor Professor Hartmut Döhner ist zudem Sprecher des Leukämie-Sonderforschungsbereichs an der Uni Ulm und zählt zum wiederholten Male zu den weltweit meistzitierten Wissenschaftlern im Bereich „Klinische Medizin“.

    Im Projekt HARMONY teilen renommierte Wissenschaftler, Ärzte sowie Vertreter von Patientenorganisationen und aus der Pharmaindustrie ihr Wissen sowie ihre Daten, um Erkrankungen des blutbildenden Systems bestmöglich zu verstehen, ihren Verlauf und Behandlungsmöglichkeiten vorherzusehen. So entsteht auch ein europäisches Expertennetzwerk. „Durch die neue Datenbank können wir Tausende Patientendaten auswerten und so schneller auf lebensrettende Therapien für bestimmte Subgruppen der Erkrankungen schließen. Aufgrund der hohen Fallzahlen lassen sich zudem noch zuverlässigere Prognosen für Patientengruppen abgeben und auch wichtige Fragen zur Lebensqualität angehen“, erklärt Professor Lars Bullinger, der eine der zentralen HARMONY Arbeitsgruppen koordiniert. Und auch für die Forschung ist die Plattform von unschätzbarem Wert: Die Analyse komplexer Daten hilft unter anderem dabei, Ziele für klinische Studien zu definieren oder den Erfolg neuer Behandlungsansätze nachzuvollziehen.

    Das Projekt HARMONY ist Anfang Januar für eine Laufzeit von fünf Jahren gestartet. Es wird von der „Innovative Medicine Initiative“ (IMI), der größten öffentlich-privaten Initiative für die zügige Entwicklung von sicheren Medikamenten, mit 40 Millionen Euro gefördert. IMI ist ein gemeinsames Vorhaben der Europäischen Union und des Zusammenschlusses EFPIA (European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations) der Pharmazeutischen Industrie zur Forschungsförderung und für die Etablierung von Expertennetzwerken aus Wissenschaft und Industrie.
    Neben der Ulmer Universitätsklinik sind die deutschen Universitäten Frankfurt, München (LMU) und Düsseldorf sowie unter anderem die Bayer AG beteiligt. Das Projektmanagement übernehmen auf „öffentlicher Seite“ die spanischen Einrichtungen „Instituto de Investigación Biomédica de Salamanca“ und „Instituto de Investigación Sanitaria del Hospital La Fe de Valencia“ sowie die Pharmaunternehmen Celgene International II SARL und Novartis als Vertreter der EFPIA.

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Lars Bullinger: Tel.: 0731-500-45521, Lars.Bullinger@uniklinik-ulm.de


    More information:

    http://www.ehaweb.org/news/press/eha-press-releases Pressemitteilung im Original


    Images

    Prof. Lars Bullinger ist Professor für Personalisierte Tumortherapie und leitet die Sektion Onkologie der Ulmer Universitätsklinik für Innere Medizin III
    Prof. Lars Bullinger ist Professor für Personalisierte Tumortherapie und leitet die Sektion Onkologi ...
    Foto: Universität Ulm (Foto: Uni Ulm/Eberhardt)
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects, Transfer of Science or Research
    German


     

    Prof. Lars Bullinger ist Professor für Personalisierte Tumortherapie und leitet die Sektion Onkologie der Ulmer Universitätsklinik für Innere Medizin III


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).