Der Hunger hat weltweit abgenommen, aber seine Ursachen sind komplexer geworden. Kriege, Klima und gestörte Märkte sind neben Armut und mangelhafter Produktion als wichtige Ursachen ins Blickfeld gerückt. Das Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn und die Welthungerhilfe stellen am Sonntag, 29. Januar 2017, um 12:30 Uhr auf der Internationalen Grünen Woche den „Food Monitor“ vor. Zur Präsentation in Halle 5.2, Stand 100 des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Messegelände Berlin, Messedamm 22, sind Journalisten herzlich eingeladen!
An dem Gespräch nehmen Prof. Dr. Joachim von Braun (ZEF-Direktor), Regine Weber (ZEF-Wissenschaftlerin), Matthias Amling (Welthungerhilfe) und Ministerialrat Dr. Stefan Schmitz vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) teil, der die Initiative „Eine Welt ohne Hunger“ koordiniert.
Extreme Preisschwankungen von Grundnahrungsmitteln haben insbesondere für arme Bevölkerungsschichten gravierende Folgen. Das ZEF hat nun in Kooperation mit dem International Food Policy Research Institute (IFPRI) den Food Monitor (foodmonitor.org), entwickelt: Ein Warnampelsystem, das Informationen neuartig verarbeitet. Damit können Preisrisiken frühzeitig sichtbar gemacht und Maßnahmen ermöglicht werden.
Nahezu in Echtzeit werden die aktuellen Preise für die wichtigsten Grundnahrungsmittel - Reis, Mais, Weizen und Sojabohnen - abgebildet und per Ampelsystem die sich abzeichnende Versorgungslage für die jeweiligen Produkte angezeigt. Mittels Google news feeds werden aktuelle Meldungen zu Nahrungsmitteln gesammelt und in die Beurteilung mit einbezogen. „Foodmonitor.org ist das Ergebnis wissenschaftlicher Analyse und nutzt die Möglichkeiten moderner Informationstechnologie“, erläutert Prof. Dr. Joachim von Braun, Direktor am Zentrum für Entwicklungsforschung. Durch die Verknüpfung mit Twitter sind die Informationen zudem unmittelbar verfügbar.
Von Afghanistan über Haiti bis Tunesien kam es 2007/2008 in mehr als vierzig Ländern zu Nahrungsmittelengpässen. Grund dafür waren auch Preisspekulationen vor allem bei Weizen, Mais und Reis. Mangelnde Informationen, fehlende Vorbereitung und hilflos agierende Regierungen führten in der Folge zu sogenannten „Hungerrevolten“. Mit den Informationen des Food Monitors soll es nun möglich werden, frühzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen. So könnten Staaten etwa ihre Getreidereserven auf dem lokalen Markt verfügbar machen. Hilfsorganisationen und den Betroffenen vor Ort ermöglicht es der Food Monitor, schneller zu reagieren. Das Projekt wurde mit Mitteln des BMZ finanziert.
Kurzinformationen zu ZEF, IFPRI und Welthungerhilfe
Das Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) an der Universität Bonn forscht inter- und transdisziplinär in, für und mit Entwicklungsländern zu globalen Problemen. Dies geschieht in enger Kooperation mit den Partnern vor Ort. Das ZEF hat foodmonitor.org in Kooperation mit dem International Food Policy Research Institute (IFPRI) in Washington D.C. in den USA entwickelt. IFPRI forscht zur nachhaltigen Reduzierung von Hunger und Armut in Entwicklungs- und Transformationsländern. Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland, politisch und konfessionell unabhängig. Bekämpfung von Hunger und Fehlernährung in allen Formen ist eines der Ziele.
Um Anmeldung bis zum 27.1.2017 wird gebeten unter presse.zef@uni-bonn.de oder unter Tel. 0228-731846 oder 736124
Kontakt für die Medien:
Im Vorfeld:
Alma van der Veen
Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF)
Universität Bonn
Tel. 0228-731846 oder 736124
E-Mail: presse.zef@uni-bonn.de
Am 29. Januar auf der Grünen Woche:
Tobias Gade (ZEF)
Ansprechpartner vor Ort
Tel. 01577-1579589
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Insbesondere für arme Bevölkerungsschichten haben extreme Preisschwankungen von Grundnahrungsmitteln ...
© Foto: Marwa Shumo/ZEF
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Economics / business administration, Zoology / agricultural and forest sciences
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Insbesondere für arme Bevölkerungsschichten haben extreme Preisschwankungen von Grundnahrungsmitteln ...
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