Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Januar gegenüber dem Vormonat um 0,1 Punkte gestiegen. Dies geht auf die Komponente für den Ausblick auf die Arbeitslosigkeit zurück, die sich um 0,7 Punkte verbesserte. Die Komponente für die Beschäftigung verlor hingegen 0,4 Punkte. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt mit 103,2 Punkten einen positiven Ausblick auf das Jahr 2017.
Mit 101,6 Punkten liegt die Komponente für die Prognose der Arbeitslosigkeit auf dem besten Wert seit Juli 2011. „Im Jahr 2017 ist zwar mit zusätzlichen Arbeitslosmeldungen von Flüchtlingen zu rechnen, aber der günstige Arbeitsmarkttrend kann das kompensieren“, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und Strukturanalysen“. Die Arbeitslosigkeit werde weiter sinken, Anzeichen für eine Trendwende gebe es nicht. Die Beschäftigungskomponente steht mit 104,8 Punkten zwar noch immer auf einem sehr guten Niveau, ist aber den vierten Monat in Folge gesunken. „Mit der Beschäftigung geht es 2017 weiter vorwärts, aber der starke Rückenwind ist weg“, so Weber.
Die guten Aussichten für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit seien angesichts der Flüchtlingszuwanderung und der verringerten Dynamik des Beschäftigungsaufbaus bemerkenswert. Die Ergebnisse ließen sich aber damit erklären, dass verfügbare Arbeitskräfte in Deutschland mit dem demographischen Wandel knapper würden: „Ohne die Flüchtlingszuwanderung würde das Erwerbspersonenpotenzial in diesem Jahr bereits stagnieren“, sagt Weber. Mit den Flüchtlingen gebe es zwar zusätzliches Potenzial, diese tatsächlich in großem Umfang in Beschäftigung zu bringen, brauche aber Zeit. Zudem sei mit einer Abschwächung der Zuwanderung insgesamt zu rechnen, da deren Höhe stark durch besondere Ereignisse wie die Wirtschaftskrise in Europa geprägt gewesen sei.
Zugleich würden Zugänge in Arbeitslosigkeit aufgrund von Entlassungen immer seltener. „Das Entlassungsrisiko liegt auf dem niedrigsten Wert seit der Wiedervereinigung“, stellt Weber fest. Betriebe würden sich Beschäftigte sichern, da die Wiederbesetzung freier Stellen schwieriger geworden sei. Die sinkende Entlassungsquote verringere die Arbeitslosigkeit und führe auch dazu, dass sich die Beschäftigung noch gut entwickle.
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).
http://www.iab.de/presse/abzeitreihe
http://www.iab.de/presse/abgrafik
Criteria of this press release:
Journalists
Economics / business administration, Politics, Social studies
transregional, national
Research results
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).