Analyse zeichnet differenziertes Bild
Börsennotierte Wohnungsunternehmen sind erst seit wenigen Jahren eine relevante Anbietergruppe in Deutschland. Ihr großer Bedeutungsgewinn ergibt sich aus den Börsengängen großer Wohnungsunternehmen und weiteren Übernahmen von Mietwohnungsportfolios in der jüngsten Vergangenheit. Eine vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) herausgegebene Studie hat die börsennotierten Unternehmen untersucht.
Forscher des Instituts für Transformation, Wohnen und Soziale Raumentwicklung (TRAWOS) der Hochschule Zittau/Görlitz analysierten im Auftrag des BBSR die Entstehung und Entwicklung börsennotierter Wohnungsunternehmen, ihre Besonderheiten, Geschäftsmodelle und Strategien sowie Auswirkungen auf Bestände und Mieter. „Die börsennotierten Vermieter dominieren mittlerweile die Gruppe der größten Wohnungsunternehmen in Deutschland und besitzen zusammen fast eine Million Mietwohnungen“, sagt BBSR-Direktor Harald Herrmann. „Damit haben sie zwar keine marktbestimmende Position. Dennoch werden sich ihre Geschäftsmodelle angesichts ihrer wachsenden Bedeutung zumindest indirekt auf die übrigen Marktteilnehmer auswirken“, so Herrmann.
Die Analyse zeichnet ein differenziertes Bild der börsennotierten Unternehmen. Sie setzen demnach eine breite Palette an Instrumenten ein, um Erlöse, Geschäftsprozesse, Investitionen und Portfoliostrategien zu optimieren. Der Studie zufolge schöpfen die Unternehmen die gesetzlichen Spielräume für Mieterhöhungen weitestgehend aus. Außerdem nutzten sie stärker als öffentliche Wohnungsunternehmen Mieterwechsel und Modernisierungen, um die Mieten anzuheben, schreiben die Autoren.
Bei den Bewirtschaftungs- und Portfoliostrategien machen die Forscher Unterschiede zwischen den Anbietern aus. Es gebe sowohl Unternehmen, die „ihre Instandhaltungskosten dauerhaft minimieren“, als auch Akteure, die Investitionen stark ausgeweitet haben – insbesondere in die Modernisierung ihrer Bestände. „Als Neubauträger haben sich bis jetzt nur einzelne börsennotierte Anbieter hervorgetan“, heißt es in der Studie.
Insgesamt sind die Einschätzungen zum Verhalten der börsennotierten Wohnungsunternehmen vorläufiger Natur. Das liegt an ihren unterschiedlichen Vorgehensweisen, ihrer bisher äußerst dynamischen Entwicklung und den entsprechend kurzen Beobachtungszeiträumen. Die Studie ist als BBSR-Online-Publikation Nr. 01/2017 erschienen. Sie ist auf der Website des BBSR unter www.bbsr.bund.de in der Rubrik „Veröffentlichungen“ abrufbar.
Download der Studie
http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Veroeffentlichungen/BBSROnline/2017/bbsr-online-01-2017.html
Kontakt
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E-Mail: christian.schlag@bbr.bund.de
Christoph Zander
Referat "Wohnungs- und Immobilienwirtschaft"
Tel.: +49 228 99401-1585
E-Mail: christoph.zander@bbr.bund.de
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Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Es berät die Bundesregierung bei Aufgaben der Stadt- und Raumentwicklung sowie des Wohnungs-, Immobilien- und Bauwesens.
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Construction / architecture, Economics / business administration, Politics
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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