Wie lässt sich Kriminalität verhindern? Wie können sicherheitsrelevante Themen kommuniziert werden, ohne Angst zu erzeugen? Können digitale Medien zu mehr Sicherheit für den Einzelnen führen? Diese und weitere Fragen untersuchen mehrere Partner in dem Forschungsprojekt: „PräDiSiKo“. Die Ergebnisse sollen die präventive Kommunikation zwischen Behörde und Bevölkerung prägen. Das Projekt wird vom Bundesminisiterum für Bildung und Forschung mit rund 1,8 Millionen Euro gefördert.
Das Vorhaben läuft bis Oktober 2019 und ist bislang einmalig in Deutschland. Zum Forschungsverbund gehören Experten der Medienethik, der Kommunikationswissenschaft, der Kriminologie und der Ökonomie. Neben der HdM sind die Leibniz Universität Hannover, die Marketingagentur MOSAIQ GmbH, die Deutsche Hochschule der Polizei (DHPol) und die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) vertreten. Auch das Bundeskriminalamt und das Landeskriminalamt Niedersachsen zählen zu den Partnern. Der Anteil der Stuttgarter Hochschule der Medien (HdM) beläuft sich auf rund 750.000 Euro.
Vorfälle extremer Gewalttaten, bewaffnete Angriffe oder extremistisch motivierte Taten zeigen es: Digitale Medien, vor allem soziale Netzwerke, können die Sicherheitskommunikation zwischen Polizei und Bevölkerung im Ernstfall positiv beeinflussen. Und nicht nur das – der erfolgreiche Dialog zwischen den beiden Seiten wirkt sich auch positiv auf das Sicherheitsgefühl des Einzelnen aus. Diese positiven Eigenschaften gilt es auch in der polizeilichen Präventionsarbeit nutzbar zu machen. Das Projekt „Präventive digitale Sicherheitskommunikation“, kurz „PräDiSiKo“, will diese Erfolgsfaktoren aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Blickwinkeln untersuchen, ein neuartiges Präventionskonzept realisieren und auf Wirksamkeit und Kosteneffizienz überprüfen.
Dafür sollen Sicherheitsinformationen und präventive Botschaften mithilfe digitaler Medien kommuniziert werden. Geplant ist, eine Kommunikationsplattform zu schaffen, die es der Polizei erlaubt, kriminalpräventive Botschaften in einem neuartigen Ansatz nachhaltig an die Bevölkerung zu kommunizieren. Mithilfe narrativer Szenarien (interaktive Inhalte und Filmsequenzen) soll ein ethisch vertretbarer, anschlussfähiger Dialog mit dem Bürger angestoßen werden. So können verschiedene Zielgruppen spezifisch angesprochen werden. „Wir wollen neue Kommunikationswege evaluieren und daraus strategische Überlegungen für wissenschaftliche Diskussionen ableiten“, sagt Verbundkoordinatorin Professorin Gabriele Kille von der Hochschule der Medien. Inhaltlich setzt das Projekt am Thema Zivilcourage an. Analysiert werden Einfluss-faktoren, die den Einzelnen in bestimmten Situationen zu couragiertem Handeln bewegen. „Die Förderung von Zivilcourage ist ein Schwerpunkt polizeilicher Präventionsarbeit und zwar im öffentlichen Raum, im digitalen Alltag sowie im sozialen Umfeld“, sagt Gerhard Klotter, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. „Für die Polizei ist das Projekt eine herausragende Gelegenheit, ihre Arbeit im Bereich der Kriminalprävention aus vielen Perspektiven wissenschaftlich zu untersuchen. Und wir erhoffen uns neue Impulse für die Sicherheitskommunikation der Zukunft – damit wir die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger erhöhen können.“
Kontakt:
Prof. Gabriele Kille
Hochschule der Medien
Telefon: 0711 8923 2225
E-Mail: kille@hdm-stuttgart.de
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Projektsteckbrief
„PräDiSiKo - Präventive digitale Sicherheitskommunikation“
Ziel des Vorhabens ist die Erforschung und Umsetzung eines neuen inhaltlichen und technischen Lösungsansatzes, der es der Polizei ermöglicht dialogorientiert und interaktiv präventive Botschaften über ein soziales Onlinenetzwerk zu kommunizieren. „PräDiSiKo“ erprobt drei neue Ansätze zur Erhöhung der zivilen Sicherheit: die Kommunikation von kriminalpräventiven Inhalten über soziale Online-Medien bzw. auf einer neuartigen Kommunikationsplattform, die Prävention in Form von narrativen/interaktiven Szenarien und die Bewertung von kriminalpräventiven Maßnahmen auf ihre Wirtschaftlichkeit.
Durch den Aufbau einer technisch und inhaltlich neu gestalteten Plattform kann die Polizei interaktive Botschaften zur Kriminalprävention verbreiten und mit der Bevölkerung in einen Dialog treten. Erstmalig wird eine wissenschaftlich fundierte Datengrundlage entstehen, die einen Vergleich der Wirksamkeit der klassischen Kriminalprävention mit der des neuen Ansatzes ermöglicht.
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Zuge der Bekanntmachung „Zivile Sicherheit – Neue ökonomische Aspekte“ im Programm „Forschung für die zivile Sicherheit“.
Gesamtzuwendung: 1,8 Millionen Euro
Projektlaufzeit: 11/2016 bis 10/2019
http://www.praedisiko.polizei-beratung.de
http://www.sifo.de
Das Logo des Vorhabens
Source: Quelle: Projekt
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Media and communication sciences, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
German
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