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07/14/2003 12:54

Wissenschaftsrat bescheinigt Tübingen Vorbildfunktion in der Hochschulmedizin

Dr. Ellen Katz Kommunikation und Medien
Universitätsklinikum Tübingen

    Nach Aussage des Wissenschaftsrats zählen die Medizinische Fakultät und das Universitätsklinikum der Universität Tübingen heute zu den führenden hochschulmedizinischen Einrichtungen Deutschlands mit beachtlichen, teilweise herausragenden Leistungen in Forschung, Lehre und Krankenversorgung und haben damit eine Schrittmacherfunktion für die Hochschulmedizin der Bundesrepublik. Der aktuelle Bericht des Wissenschaftsrats wurde heute am 14. Juli 2003 um 11 Uhr in Berlin vorgestellt.

    Hoher Stellenwert bei Forschung
    Der Tübinger Medizin wird bescheinigt, durch die Berufungen von engagierten Wis-senschaftlern und der Etablierung von Forschungsprofessuren der medizinischen Wissenschaft einen außerordentlich hohen Stellenwert zu verschaffen. Seit 1994 flossen parallel fast 30 Mio. Euro in das Nachwuchsförderungsprogramm der Tübin-ger Fakultät. Das vorhandene Potential führt zu erfolgreichen Kooperationen mit der Industrie und zu Firmen-Ausgründungen und trägt wesentlich zum Technologietrans-fer und der damit verbundenen patentrechtlichen Sicherung biowissenschaftlicher Forschungsergebnisse des Landes Baden-Württemberg bei.
    Die Beurteilung des Wissenschaftsrates steht in Übereinstimmung mit dem im April 2003 im STERN publizierten Erhebungen des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE), das Tübingen in die Spitzengruppe beim Einwerben von Drittmitteln pro Pro-fessor eingruppierte, was in dem kürzlich publizierten Förderranking der Deutschen Forschungsgesellschft (DFG) bestätigt wurde.
    Die etablierten Forschungsschwerpunkte (Neurowissenschaften, Zellbiologie, Immu-nologie, Onkologie, Medizintechnik) und die im Aufbau befindlichen (Infektiologie, Vaskuläre Medizin, Regenerationsbiologie, Proteomforschung) werden als zukunfts-orientiert und vielversprechend gewürdigt.

    Erfolgreicher Verbund von Krankenversorgung und Wissenschaft
    Die zukunftsträchtigen Forschungsschwerpunkte prägen die Krankenversorgung des Tübinger Universitätsklinikums, so dass Wissenschaft und klinisches Leistungsspekt-rum hier zum Wohle des Patienten Hand in Hand gehen. Erfolge bei der Kombinati-on von Forschung und Krankenversorgung zeigen exemplarisch die Knochenmark-transplantation oder im Bereich der Transplantationsmedizin die Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Biomaterialien und Organersatz Stuttgart-Tübingen. Da-bei steht der Patient stets im Mittelpunkt: Der hohe Stellenwert, den ethische Frage-stellungen in der Tübinger Hochschulmedizin genießen, wurde besonders erwähnt. Prof. Michael Bamberg, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Klinikums: "Wir fühlen uns in unserer Arbeit vom Urteil des Wissenschaftsrats bes-tätigt." Die bereits im Jahre 2000 erreichte durchschnittliche Verweildauer von sie-ben Tagen im Vergleich zu anderen Universitätsklinika wird vom Wissenschaftsrat als vorbildlich eingestuft.

    Vorbildlich: Facharztausbildung und Unterricht für Studenten
    Die Erfolge der Tübinger Lehre, die sich u.a. in den Ergebnissen der ersten und zwei-ten Staatsexamina ausdrücken, sind unstrittig. Dies wird auch dadurch sichtbar, dass Tübingen steigende Bewerberzahlen, zuletzt waren es für das Sommersemester 2003 9,6 pro Studienplatz, zu verbuchen hat. Die Tübinger Fakultät trainiert auch ihre Leh-renden: Mit der Einrichtung eines "Kompetenzzentrums für medizinische Hoch-schuldidaktik", werden die Dozenten für medizinspezifische didaktische Anforde-rungen im Studentenunterricht fit gemacht.
    Bezogen auf die Größe des Universitätsklinikums würdigt der Wissenschaftsrat die Ergebnisse im Bereich der Facharztweiterbildung und weist an dieser Stelle darauf hin, dass er es als Aufgabe der Universitätsklinika betrachtet, die Facharztweiterbil-dung trotz der damit verbundenen betriebswirtschaftlichen Schlechterstellung gegen-über nicht-weiterbildenden Krankenhäusern zu erhalten.

    Unbürokratisch und flexibel: Management und Administration
    Auch mit öffentlichen Geldern wird in Tübingen exzellent gewirtschaftet: "Grundsätzlich erfreulich sei die erreichte Wirtschaftlichkeit im Bereich der stationären Krankenversorgung" die, so der Bericht "maßgeblich durch das System der Zielvereinbarungen, der dezentralen Budgetverantwortung und die verschiedenen Controlling-Ebenen erreicht wird". Laut aktueller Einschätzung des Wissenschaftsrates "gehen von Tübingen wie von keinem anderen Universitätsklinikum in Deutschland Impulse und Anregungen aus, die der Weiterentwicklung der Finanzierung der Hochschulmedizin in ganz Deutschland zugute kommen."
    Das Klinikum hat nach Einschätzung des Wissenschaftsrats die neuerworbenen Spielräume - eine Folge der Rechtsformänderung von 1998 - bestens genutzt. Rüdi-ger Strehl, Kaufmännischer Vorstand des Klinikums, betont: "Wir haben die neue Autonomie genutzt, um durch Entbürokratisierung und eine dezentrale, flexible Wirtschaftsführung Krankenversorgung und Forschung im Verbund zu optimieren." Prof. Claus Claussen, Dekan der Medizinischen Fakultät Tübingen: "Seit der Einfüh-rung der leistungsbezogenen Mittelvergabe des Landes zählen wir zu dem Gewin-nern, was dem ausgeprägten Leistungs- und Kostenbewusstsein der Mitarbeiter zu verdanken ist."
    Die konstruktiven Empfehlungen des Wissenschaftsrates (z. B. Errichtung eines In-terfakultären Instituts für Biochemie, Stärkung der Umweltmedizin, Verstärkung der biophysikalischen Strukturforschung, Kooperation mit der Universität Hohenheim auf dem Gebiet der Ernährungswissenschaften) will die Tübinger Medizin zeitnah umsetzen.

    Ansprechpartner für nähere Informationen

    Universitätsklinikum Tübingen
    Medizinische Fakultät und Klinikumsvorstand
    Prof. Claus Claussen, Dekan, Tel. 0 70 71 / 29-8 20 87
    Prof. Michael Bamberg, Leitender Ärztlicher Direktor, Tel. 0 70 71 / 29-8 21 65
    Rüdiger Strehl, Kaufmännischer Direktor, Tel. 0 70 71 / 29-8 20 05


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Science policy
    German


     

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