Mit dem Ende der Lehrveranstaltungen des Wintersemesters finden auch die öffentlichen Ringvorlesungen der Universität in der 7. Kalenderwoche ihren Abschluss. Noch einmal finden drei Vorträge statt, die sich an ein breites Publikum richten. Der Eintritt ist frei.
1. Ringvorlesung „Fluchtraum Europa – Interdisziplinäre Perspektive“
Montag, 13. Februar 2017, 19 Uhr, Rathausfestsaal:
„Völker- und europarechtliche Perspektiven auf Flucht“
(Prof. Thomas Giegerich, Europarecht, Öffentliches Recht und Völkerrecht)
Wer ist Migrant, wer Flüchtling? Wer darf im Zielstaat bleiben, wer muss wieder gehen? Antworten auf diese Fragen finden sich in der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 und ihrem Protokoll von 1967. Diese Verträge werden unter anderem durch die Europäische Menschenrechtskonvention ergänzt. Hierauf aufbauend hat die Europäische Union das sogenannte Gemeinsame Europäische Asylsystem (GEAS) geschaffen. Dieses besteht aus diversen Rechtsakten unter anderem zur Verbesserung des Schutzes von Flüchtlingen, aber auch aus der viel gescholtenen Dublin-Verordnung. Nicht erst seit der jüngsten Flüchtlingskrise wird GEAS als menschenrechtlich fragwürdig und dysfunktional kritisiert.
Prof. Giegerich zeigt in seinem Vortrag den Rechtsrahmen auf, den das Völker- und Europarecht für das Phänomen „Flucht“ geschaffen hat, und beleuchtet – auch vor dem Hintergrund einer schwindenden Staatensolidarität – die Erfolgsaussichten der EU-Maßnahmen zur Bewältigung einer globalen Herausforderung.
http://www.uni-saarland.de/einrichtung/ceus/veranstaltungen.html
2. Ringvorlesung „Die Reformation zwischen Revolution und Renaissance“
Mittwoch, 15. Februar, 19 Uhr, Landesamt für Zentrale Dienste (Hardenbergstr. 6)
„Im Reich des silbernen Löwen: Die Reformation in der Saargegend“
(Prof. Joachim Conrad, Universität des Saarlandes)
Die Reformation an der Saar ist das Ergebnis eines Entwicklungsprozesses in der Großregion: Die Einführung der Reformation in Zweibrücken, das Wirken des Straßburger Reformators Bucer im Sickinger Land und der Trierer Reformationsversuch durch Caspar Olevian leiten den allmählichen Wechsel in den Gebieten von Nassau-Saarbrücken ein. Während Graf Adolf die Reformation in Saarwerden durchführt, zeigt sich Graf Johann IV. als überlegter Reformkatholik, der vor allem jeden Tumult vermeiden will. So beendet er den Reformationsversuch aus dem Stift St. Arnual durch die Aufhebung der geistlichen Einrichtung, duldet aber evangelische Prediger in den Gemeinden, solange sie nicht heiraten. Am Ende garantiert er seinen lutherischen Erben Philipp III. und Albrecht seine Territorien und ist damit der Steigbügelhalter der Reformation an Saar und Blies.
Die Ringvorlesung wird im Sommersemester 2017 fortgesetzt. Das Programm hierzu wird rechtzeitig auf der Website des Zentrums für Historische Europastudien im Saarland (ZHEUS) veröffentlicht: http://www.uni-saarland.de/einrichtung/zheus.html
3. Ringvorlesung: „Klassiker österreichischer Literatur“
Donnerstag, 16. Februar, 14 bis 16 Uhr, Unicampus, Gebäude B3 1 (Hörsaal I):
Franz Grillparzers Novelle Der arme Spielmann (1848)
(Professor Gerhard Sauder, Universität des Saarlandes)
Die Vorlesungsreihe stellt österreichische Literatur in kultureller und historischer Perspektive in ihren Fokus und untersucht sie auf mögliche Besonderheiten im Vergleich zu anderen deutschsprachigen Nationalliteraturen.
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Language / literature, Law, Religion, Social studies
regional
Miscellaneous scientific news/publications
German
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