idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/13/2017 12:15

Herzinfarkt bei Frauen: Wie erhöhen Frauen ihren Schutz vor dem Infarkt?

Michael Wichert Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Herzstiftung e.V./Deutsche Stiftung für Herzforschung

    Frauen sollten untypische Beschwerden und Risikofaktoren kennen. Presse-Information der Herzstiftung anlässlich des Valentnistags am 14. Februar.

    Immer noch sehen viele Menschen den Herzinfarkt als „Männerproblem“, so dass auch viele Frauen gesundheitliche Risiken eher dem Krebs zuschreiben und nicht glauben, dass auch sie herzkrank werden können. Nicht aber Krebs, sondern Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind bei Frauen in Deutschland die führende Todesursache. Bei Betrachtung der Herzkrankheiten in der Summe sterben daran mehr Frauen als Männer (2014: 110.915 Frauen gegenüber 97.061 Männern). Allerdings erliegen mehr Männer dem Herzinfarkt (27.188 Männer/20.993 Frauen). „Aber der Herzinfarkt bei Frauen bringt besondere Probleme mit sich. Für Frauen gibt es bestimmte Faktoren, die sie und ihr Arzt besonders im Blick haben sollten, weil diese die koronare Herzkrankheit (KHK), die dem Herzinfarkt immer vorausgeht, begünstigen: Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes“, betont Prof. Dr. med. Christiane Tiefenbacher vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung und Kardiologin am Marien-Hospital Wesel. Worauf Frauen für einen besseren Schutz vor Herzinfarkt (www.herzstiftung.de/Anzeichen-Herzinfarkt.html) besonders achten sollten, erläutert der Herzstiftungs-Ratgeber „Herz in Gefahr“, der kostenfrei unter www.herzstiftung.de/khk-sonderband.html oder per Tel. unter 069 955128400 angefordert werden kann.

    Herzinfarkt: Untypische Beschwerden bei Frauen häufiger
    Erleiden Frauen einen Herzinfarkt, ist die Verzögerungszeit bis zum Anruf bei der Rettungsstelle (112) mit durchschnittlich 108 Minuten (80 bei Männern) besonders lang. Grund für die Verzögerung, die beim Herzinfarkt lebensbedrohlich sein kann, sind untypische Beschwerden. Beim Herzinfarkt treten bei rund 80 % der Männer und Frauen Beschwerden im Brustkorb auf, die bei rund 50-60 % in den linken Arm ausstrahlen. Frauen erleben weniger einen starken Schmerz im Brustkorb, sondern deutlich häufiger Druck oder ein Engegefühl in der Brust. Neben dem typischen Brustschmerz treten bei Frauen häufig untypische Symptome auf: Kurzatmigkeit, Rückenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen im Oberbauch. „Bei Frauen macht sich der typische Brustschmerz häufig weniger heftig bemerkbar. So schieben sich die untypischen Beschwerden in den Vordergrund: der Verdacht auf Herzinfarkt stellt sich nicht ein und die Dringlichkeit, die 112 anzurufen, entfällt“, erläutert Prof. Tiefenbacher. Frauen sollten bei Verdacht auf einen Herzinfarkt sofort den Rettungswagen (112) rufen.

    Auf welche Risikofaktoren sollten Frauen besonders achten?
    Für Frauen gelten die gleichen Risikofaktoren wie für Männer, die konsequent zu behandeln sind: Rauchen, Bluthochdruck, Bewegungsmangel, Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes, Psychosoziale Faktoren (z. B. Doppelbelastung durch Beruf und Familie). Bis zu den Wechseljahren sind Frauen allerdings wegen der Geschlechtshormone (Östrogene) relativ gut gegen eine Verengung der Herzkranzgefäße (Arteriosklerose) und damit vor dem Herzinfarkt geschützt. Ausnahme: Frauen, die rauchen und die Pille nehmen, haben ein hohes Herzinfarktrisiko. Rauchen allein erhöht ihr Herzinfarktrisiko um das Sechsfache. Nach den Wechseljahren nimmt das Herzinfarktrisiko stark zu. Sorgfältig ist auf den Blutdruck zu achten, weil dieser bei Frauen nach der Menopause sehr schnell ansteigt. „Dies ist auch ein Grund dafür, dass bei Frauen mehr Schlaganfälle auftreten. Sehr wichtig ist eine regelmäßige Blutdruckkontrolle beim Arzt oder zu Hause mit dem Messgerät.“ Nicht empfohlen wird eine östrogenhaltige Ersatztherapie für Frauen nach den Wechseljahren, weil eine Hormontherapie das Risiko für Herzkreislauf-Komplikationen eher erhöht.

    Besondere Vorsicht auch bei Übergewicht und Diabetes
    Wichtig zu wissen ist, dass Frauen ab einem Taillenumfang von 88 cm ein erhöhtes Herzinfarktrisiko haben, so dass zum Abnehmen geraten wird. Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck und Diabetes treten bei Frauen häufig in Kombination auf und steigern somit das Herzinfarktrisiko. Die Häufigkeit von Diabetes nimmt z. B. mit Übergewicht und Bewegungsmangel zu. „Diabetikerinnen haben ein sechsfach erhöhtes Herzinfarktrisiko und sollten auf eine gute Blutzuckereinstellung achten“, rät Prof. Tiefenbacher. Grundsätzlich gilt, dass alle Risikofaktoren zunächst durch einen konsequent gesunden Lebensstil (regelmäßige Ausdaueraktivitäten von 30 Minuten 5-mal pro Woche, Rauchverzicht, gesunde Ernährung und Normalgewicht) optimiert werden sollten. Reicht das nicht aus, wird eine medikamentöse Behandlung erforderlich. Frauen wie Männer sollten ab dem 40. Lebensjahr Blutdruck, Blutzucker und Cholesterin regelmäßig kontrollieren, ab dem 50. Lebensjahr halbjährlich. Bei genetischer Belastung kann die Kontrolle ab 40 zu spät sein, da Diabetes und Bluthochdruck sehr früh auftreten können.

    Tipps und Infos zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einen Herzinfarkt-Risiko-Selbsttest erhalten Betroffene bei der Deutschen Herzstiftung unter www.herzstiftung.de oder per Tel. unter 069 955128-400. Eine Darstellung der Herzinfarkt-Alarmzeichen ist erreichbar unter www.herzstiftung.de/Anzeichen-Herzinfarkt.html

    Druckfähiges Bildmaterial für Redaktionen

    Herzinfarkt-Alarmzeichen
    www.herzstiftung.de/presse/bildmaterial/herzinfarkt-alarmzeichen.jpg

    Arteriosklerose (Illustration und Bildunterschrift)
    www.herzstiftung.de/presse/bildmaterial/grafik-arteriosklerose-30-2016.jpg
    www.herzstiftung.de/presse/bildmaterial/bildunterschrift-arteriosklerose-30-2016.pdf

    Herzinfarkt
    www.herzstiftung.de/presse/bildmaterial/grafik-herzinfarkt-2-2017.jpg

    6/2017
    Informationen:
    Deutsche Herzstiftung e.V.
    Pressestelle:
    Michael Wichert /Pierre König
    Tel. 069/955128-114/-140
    Fax: 069/955128-345
    E-Mail: wichert@herzstiftung.de/
    koenig@herzstiftung.de
    www.herzstiftung.de


    More information:

    http://www.herzstiftung.de/khk-sonderband.html
    http://www.herzstiftung.de/Anzeichen-Herzinfarkt.html
    http://www.herzstiftung.de
    http://www.herzstiftung.de/presse/bildmaterial/bildunterschrift-arteriosklerose-...


    Images

    Wie erkenne ich den Herzinfarkt? Eine Darstellung der Herzinfarkt-Alarmzeichen.
    Wie erkenne ich den Herzinfarkt? Eine Darstellung der Herzinfarkt-Alarmzeichen.
    Deutsche Herzstiftung/Jan Neuffer
    None


    Attachment
    attachment icon PM_Herzinfarkt-Alarmzeichen_DHS

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    Wie erkenne ich den Herzinfarkt? Eine Darstellung der Herzinfarkt-Alarmzeichen.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).