idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/16/2017 10:27

UDE: Sorgearbeit ist mehr wert

Beate Kostka M.A. Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    Am 18. März ist Equal Pay Day: Bis zu diesem Datum arbeiten Frauen im Vergleich zu den Männern auf das Jahr bezogen im Schnitt umsonst. Die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern beträgt in Deutschland derzeit 21 Prozent. Wie kommt es zu dieser Kluft?

    Entscheidend ist die Bewertung der Arbeit, die die typischen Frauenberufe, in der Erziehung und Pflege etwa, benachteiligt: Sie blendet maßgebliche Anforderungen aus, so dass die tatsächliche Leistung nicht ausreichend honoriert wird. Das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat deshalb zusammen mit dem Düsseldorfer Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) ein neues Messinstrument entwickelt: den Comparable Worth-Index.

    „Die bisherigen Arbeitsbewertungsverfahren vernachlässigen häufig psycho-soziale Aspekte oder die Verantwortung für das Wohlergehen Anderer“, weiß die IAQ-Forscherin Sarah Lillemeier. So bekommen beispielsweise die meist weiblichen Pflege- und Gesundheitsfachkräfte trotz vergleichbarer Anforderungen im Schnitt 17 Euro pro Stunde weniger als ihre IT-Dienstleistungskollegen.

    „Der Comparable Worth-Index zeigt eindeutig an, dass die Sorgeberufe nicht angemessen bewertet und die dort Beschäftigten deshalb unterbezahlt sind“, so Lillemeier. Neben Wissen und Können berücksichtigt der neue Index, anders als die klassischen Verfahren, z.B. auch Verantwortung für Andere oder psycho-soziale und physische Arbeitsanforderungen und -belastungen.

    „Professionelle Sorgearbeit muss weiter aufgewertet werden, wie sie die Reform der Pflegeausbildung auch vorsieht“, betont IAQ-Direktorin Prof. Dr. Ute Klammer, die das Forschungsprojekt leitet. Als Sachverständige des Gleichstellungsberichts der Bundesregierung fordert sie, dass Tätigkeiten generell geschlechtergerecht bewertet werden.

    Weitere Informationen: Sarah Lillemeier, IAQ Forschungsabteilung Flexibilität und Sicherheit, Tel. 0203/379-2411, sarah.lillemeier@uni-due.de
    Prof. Dr. Ute Klammer, IAQ, Tel. 0203 379-1827, ute.klammer@uni-due.de

    Redaktion: Claudia Braczko, Tel. 0157/71283308, claudia.braczko@uni-due.de


    More information:

    http://www.iaq.uni-due.de/iaq-report/2017/report2017-02.php


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Economics / business administration, Nutrition / healthcare / nursing, Politics, Social studies
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).