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03/29/2017 12:57

Faire Ungleichheit?

Julia Wandt Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Konstanz

    Studie zu geschlechtsspezifischem Lohnunterschied belegt eine gesellschaftliche Verankerung der Ungleichheit

    Eine Lohnlücke von sieben bis neun Prozent wird gesellschaftlich als fair angesehen. Dies ist eines der Ergebnisse einer Studie zur Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen von Prof. Dr. Thomas Hinz, Professor für Empirische Sozialforschung an der Universität Konstanz.

    In einer Umfrage mit 1.600 Teilnehmern wurde untersucht, welche Gehälter von den Teilnehmern als gerecht eingestuft werden. Dafür wurden den Befragten über 26.000 Profile von fiktiven Arbeitnehmern vorgelegt, die verschiedene Geschlechter, Erfahrungen und Qualifikationen hatten. Sie wurden gebeten, deren Gehälter in die Kategorien fair, ungerecht hoch und ungerecht niedrig einzustufen. Die Ergebnisse der Untersuchung “Why Should Women Get Less? Evidence on the Gender Pay Gap from Multifactorial Survey Experiments” wurden von Thomas Hinz gemeinsam mit Prof. Dr. Katrin Auspurg und Dr. Carsten Sauer in der aktuellen Ausgabe von American Sociological Review veröffentlicht.

    Obwohl sich vorab alle Teilnehmer der Studie explizit für eine gleiche Bezahlung für gleiche Leistung ausgesprochen hatten, wurde Frauen bei gleicher Qualifikation weniger Geld zugeteilt als Männern. „Bemerkenswert ist, dass die Ergebnisse geschlechtsübergreifend sind. Es sind also genauso Frauen wie Männer, die weniger Gehalt für Frauen als fair empfanden“, erläutert Thomas Hinz die Ergebnisse der Studie und führt weiter aus, dass diese Resultate auf eine normative Kraft der bestehenden Verhältnisse zurückzuführen seien. Die Befragten griffen bei der Bewertung von fairen Lohnverhältnissen auf ihre persönlichen Erfahrungen zurück. Wenn ungerechte Vergütung gesellschaftlich so stark verankert ist, seien die Befragten schlicht gewöhnt, dass verschiedene Geschlechter ungleich bezahlt werden. Aus dieser Gewohnheit heraus haben sie in der Umfrage ein Meinungsbild produziert, das ihrer Einstellung bei direkter Befragung zum Thema Lohngleichheit widerspricht.

    Originalveröffentlichung:
    Why Should Women Get Less? Evidence on the Gender Pay Gap from Multifactorial Survey Experiments, Katrin Auspurg, Thomas Hinz, Carsten Sauer, American Sociological Review, 2017, DOI: 10.1177/0003122416683393
    http://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/0003122416683393?journalCode=asra

    Faktenübersicht:
    • Studie zu geschlechtsspezifischem Lohnunterschied
    • Lohnlücke von sieben bis neun Prozent wird gesellschaftlich als fair angesehen
    • Why Should Women Get Less? Evidence on the Gender Pay Gap from Multifactorial Survey Experiments, Katrin Auspurg, Thomas Hinz, Carsten Sauer, American Sociological Review, 2017, DOI: 10.1177/0003122416683393
    http://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/0003122416683393?journalCode=asra

    Kontakt:
    Universität Konstanz
    Kommunikation und Marketing
    Telefon: + 49 7531 88-3603
    E-Mail: kum@uni-konstanz.de

    - uni.kn


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Cultural sciences, Social studies
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

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