idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/25/2017 14:57

Auftakt der "Hamburger Vorträge zur Gewaltforschung" 2017

Mittelweg 36 Direktion
Hamburger Institut für Sozialforschung

    Michaela Christ zu Gast im Hamburger Institut für Sozialforschung (HIS)

    Michaela Christ (Europa-Universität Flensburg) eröffnet am 4. Mai um 19.00 Uhr die diesjährige Reihe der "Hamburger Vorträge zur Gewaltforschung" im HIS. Die Soziologin hält einen öffentlichen Vortrag zum Thema "Zwischen Subjekt und Kollektiv, Motiven und sozialen Ordnungen, Situationen und Struktur. Überlegungen zur Gegenwart sozialwissenschaftlicher Gewaltforschung". Moderatorin des Abends ist Laura Wolters.

    In den vergangenen Jahren hat sich die Vorstellung davon, in welcher Weise Menschen zugleich verletzungsoffen und verletzungsmächtig sind, erheblich gewandelt. Dementsprechend differenzierten sich die Begriffe sozialwissenschaftlicher Gewaltforschung aus und hat sich auch der Kanon dessen, womit Gewaltforscherinnen und Gewaltforscher beschäftigt sind, deutlich erweitert: kollektive Gewalt, physische Gewalt, symbolische Gewalt, sexuelle Gewalt, epistemische Gewalt, kulturelle Gewalt, strukturelle Gewalt, sprachliche Gewalt, slow violence, et cetera. Michaela Christ widmet sich in ihrem Vortrag einigen dieser Perspektivveränderungen mit Blick auf ihre Ursachen und Folgen und fragt darüber hinaus nach den trotz allem existierenden blinden Flecken gegenwärtiger Gewaltforschung.

    Michaela Christ ist Leiterin des Forschungsbereichs Diachrone Transformationsforschung am Norbert Elias Center for Transformation Design & Research der Europa-Universität Flensburg. Sie promovierte mit der Arbeit "Die Dynamik des Tötens. Über die Ermordung der Berditschewer Juden. Ukraine 1941-1944". Derzeit ist die Soziologin Fellow am Kolleg Postwachstumsgesellschaften an der an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

    Moderatorin des Abends ist die Politikwissenschaftlerin Laura Wolters, Promotionsstipendiatin in der "Forschungsgruppe Makrogewalt" am HIS. Gemeinsam mit dem Politikwissenschaftler und Soziologen Stefan Malthaner, ebenfalls Wissenschaftler in der "Forschungsgruppe Makrogewalt", ist sie für die Konzeption der diesjährigen Reihe der "Hamburger Vorträge zur Gewaltforschung" am HIS zuständig.

    Die "Hamburger Vorträge zur Gewaltforschung" befassen sich als Veranstaltungsreihe in diesem Jahr mit neueren Theorien kollektiver Gewalt und richten den Blick insbesondere auf das Spannungsverhältnis und die Wechselwirkung zwischen situativer Dynamik und sozialer Ordnung von Gewaltphänomenen. "Nach wie vor klafft eine theoretische Lücke zwischen gewaltsamen Interaktionen auf der einen und ihrer Einbettung in Prozesse sozialer und politischer Auseinandersetzungen auf der anderen Seite", so Stefan Malthaner und Laura Wolters. Die damit aufgeworfenen Fragen seien vielfältig, würden aber allesamt Kernaspekte und Bausteine des Verständnisses kollektiver Gewalt berühren. "Die Eigendynamik situativer Konfrontationen zwingt uns dabei, Annahmen über die Ursachen und Entstehung von Gewalt zu revidieren und verleiht der Frage nach dem Zusammenhang von Emotionen, Intention und Rationalität neue Relevanz", so die Wissenschaftler.

    Veranstaltungszeit und -ort:
    Donnerstag, 4. Mai 2017, 19.00 Uhr
    Hamburger Institut für Sozialforschung
    Mittelweg 36, 20148 Hamburg

    Weitere Veranstaltungen der Reihe "Hamburger Vorträge zur Gewaltforschung":

    Donnerstag, 18. Mai 2017, 19.00 Uhr
    Ferdinand Sutterlüty (Goethe-Universität Frankfurt a. M.)
    Situationistische Fallstricke der Gewaltforschung
    Moderation: Stefan Malthaner

    Donnerstag, 1. Juni 2017, 19 Uhr
    Michael Staudigl (Universität Wien, Institut für Philosophie)
    Zur Phänomenologie kollektiver Gewalt. Philosophische Gewaltforschung zwischen theoretischem Anspruch und empirischer Herausforderung
    Moderation: Claudia Kemper

    Pressekontakt zur Veranstaltung
    Hamburger Institut für Sozialforschung
    Prof. Dr. Wolfgang Knöbl
    Mittelweg 36, 20148 Hamburg
    Telefon: 040 – 414 097-35
    direktor@his-online.de
    www.his-online.de


    More information:

    http://www.his-online.de/veranstaltungen/9546/ Informationen zum Vortrag von Michaela Christ


    Images

    Hamburger Vorträge zur Gewaltforschung 2017
    Hamburger Vorträge zur Gewaltforschung 2017
    Source: (HIS)


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    Cultural sciences, Philosophy / ethics, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    Hamburger Vorträge zur Gewaltforschung 2017


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).