idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/11/2017 14:29

Herstellung definierbarer Kohlenwasserstoffe aus Biomasse – Projekt zum proof-of-concept gestartet

Dr. Torsten Gabriel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.

    Mit der Berufung von Dr. Johannes Kabisch Anfang 2017 auf die neu eingerichtete Juniorprofessur „Computer-aided Synthetic Biology“ an der TU Darmstadt etabliert sich der Forschungsbereich „Mikrobielle Produktion von Kohlenwasserstoffen“ in Deutschland weiter. Aufgrund des großen Potenzials, das dieser Ansatz für innovative Biokraftstoffe mitbringt, unterstützte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ab 2013 die Nachwuchsgruppe „DropIn biofuels“ um Dr. Johannes Kabisch (Uni Greifswald). Nun hat das BMEL die Förderung für weitere zwei Jahre verlängert, um der Wissenschaftlergruppe den proof-of-concept zu ermöglichen.

    Die Nachwuchsgruppe „DropIn biofuels“ setzt zur Erzeugung der Kohlenwasserstoffe vor allem auf das Bakterium Bacillus subtilis und die Hefe Yarrowia lipolytica, die die Zucker Hexose und Pentose aus Hemicellulose sowie Glycerol aus der Biodieselproduktion verstoffwechseln. In der ersten Förderphase wurden umfangreiche Vorarbeiten geleistet, um mit Hilfe dieser Mikroorganismen über die Fermentation definierbare Kohlenwasserstoffe zu erzeugen. Die Vorergebnisse waren sehr vielversprechend und die potenzielle wirtschaftliche Einsatzfähigkeit eines entsprechenden Verfahrens wurde von verschiedenen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft bestätigt. Alle Beteiligten erwarten nun im Folgeprojekt bis 2019 den proof of concept, die Entwicklung der Produktaufbereitung und die Skalierung für die kommerzielle Anwendung.

    Hintergrund Nachwuchsforschergruppen:
    Das BMEL fördert über seinen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR), verschiedene Nachwuchsforschergruppen, mit dem Ziel, zukunftsträchtige Themen im Bereich nachwachsender Rohstoffe noch stärker an Hochschulen und weiteren Forschungseinrichtungen zu verankern.

    Hintergrund Mikrobielle Kohlenwasserstoffproduktion:
    So wie bestimmte Hefen und Bakterien durch Fermentation aus der im Getreide enthaltenen Stärke Alkohol erzeugen, sind auch seit Jahrzehnten einzelne Mikroorganismen bekannt, die aus verschiedenen Zuckern geringe Mengen an Kohlenwasserstoffen erzeugen können. Kohlenwasserstoffe, also Verbindungen, die nur aus Kohlenstoff und Wasserstoff bestehen, sind auch der Hauptbestandteil von Erdöl. Theoretisch kann man also aus Biomasse mit Hilfe von Mikroorganismen Biokraftstoffe erzeugen, die erdöl-ähnlich sind und somit ohne große Anpassungen in heutigen Verbrennungsmotoren nutzbar sein müssten. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von „DropIn“-Kraftstoffen. Wenn es sich bei der von den Mikroorganismen verstoffwechselten Biomasse um Reststoffe wie Stroh oder Restholz handelt, steht der erzeugte Biokraftstoff zudem nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung.

    Damit der Ansatz der mikrobiellen Kohlenwasserstoffproduktion praxisreif wird, gilt es vor allem, die Mikroorganismen in Richtung einer höheren Kohlenwasserstoffproduktion weiter zu entwickeln. Außerdem müssen effiziente Verfahren identifiziert und Prozesse zur Aufbereitung und Weiterverarbeitung der Kohlenwasserstoffe entwickelt werden.

    Informationen zur 2. Förderphase stehen auf https://www.fnr.de unter dem Förderkennzeichen 22018616 zur Verfügung.

    Pressekontakt:
    Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.
    Nicole Paul
    Tel.: +49 3843 6930-142
    Mail: n.paul@fnr.de


    More information:

    https://www.fnr.de/projektfoerderung/projekte-und-ergebnisse/projektverzeichnis/


    Images

    Prof. Dr. Johannes Kabisch.
    Prof. Dr. Johannes Kabisch.
    Foto: JFK
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Biology
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Prof. Dr. Johannes Kabisch.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).