Dr. Eva Gredel, Mitarbeiterin am Lehrstuhl Germanistische Linguistik von Prof. Dr. Angelika Storrer, hat ein Margarete von Wrangell-Fellowship erhalten. Die Forscherin bekommt Fördermittel vom baden-württembergischen Wissenschaftsministerium für ihr Habilitationsprojekt zu Sprache und kommunikativen Praktiken im digitalen Zeitalter. Diese untersucht sie anhand der Online-Enzyklopädie Wikipedia.
Wikipedia ist mit über 40 Millionen Artikeln in 295 Sprachen die größte Enzyklopädie weltweit. Monatlich greifen 500 Millionen Nutzer auf ihre Inhalte zu (Quelle: wikipedia.org, Stand: Mai 2017). Die Online-Plattform ist Forschungsgegenstand der Germanistin Dr. Eva Gredel, die 2017 in das begehrte Wrangell-Habilitationsprogramm aufgenommen wurde. Das Habilitationsprojekt wird durch das baden-württembergische Wissenschaftsministerium gefördert.
Anhand von Wikipedia untersucht die Linguistin, wie sich Sprache und kommunikative Praktiken in digitalen Medien wandeln. Gredel analysiert ausgesuchte Wikipedia-Artikel in mehreren Nationalsprachen im Hinblick auf politische Sichtweisen, kulturelle Unterschiede und sprachliche Phänomene. Sie untersucht beispielsweise wie sich die einzelnen Beiträge zum Thema „Burn-out“ in den verschiedenen Sprachen und Kulturen unterscheiden. Oder wie aktuelle Ereignisse, z.B. die Annexion der Krim von 2014, in den verschiedenen Sprachversionen der Wikipedia bewertet und bezeichnet werden.
„Digitale Plattformen wie Wikipedia sind somit als sozialer Raum zu verstehen, in dem gesellschaftliche Entwicklungen sprachlich beobachtbar werden oder Diskurse überhaupt erst entstehen“, erklärt Gredel. „Solche digital geführten Diskurse aus sprachwissenschaftlicher Perspektive zu untersuchen, ist hochspannend.“ Dabei sind auch die sprachlichen Innovationen der Wikipedia-Community für sie interessant. Ein Beispiel ist das Wort „Newstickeritis“, das häufige Updates von Artikeln beschreibt. Es wird von den Wikipedia-Autoren dazu eingesetzt, das Verhalten anderer zu thematisieren, um den enzyklopädischen Stil der Wikipedia zu wahren.
Über das Margarete von Wrangell-Habilitationsprogramm Ziel des Margarete von Wrangell-Habilitationsprogrammes ist es, exzellente Wissenschaftlerinnen an Universitäten und Hochschulen in Baden-Württemberg sowohl finanziell als auch ideell bei ihrem Weg zur Professur zu unterstützen, um somit den Frauenanteil in der Wissenschaft zu erhöhen. Das Programm wurde nach der ersten deutschen Professorin Margarete von Wrangell benannt. Die Chemikerin wurde 1923 an die Universität Hohenheim auf die dortige Professur für Pflanzenernährung berufen.
Kontakt:
Dr. Eva Gredel
Seminar für deutsche Philologie
Universität Mannheim
Tel. 0621/181-2306
E-Mail: eva.gredel@phil.uni-mannheim.de
http://www.uni-mannheim.de/1/presse_uni_medien/pressemitteilungen/2017/Mai/Marga...
Dr. Eva Gredel
Source: Universität Mannheim
Criteria of this press release:
Journalists
Language / literature
transregional, national
Contests / awards, Research projects
German
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