Von den ältesten Aufzeichnungen von Musik bis zu jüngsten Notationsexperimenten – JLU kooperiert bei DFG-gefördertem D-A-CH-Projekt mit Universitäten in Österreich und der Schweiz
Wie schreibt man Musik, damals und heute? Welche historischen und kulturellen Bedingungen haben die musikalische Notation beeinflusst? Mit Fragen wie diesen beschäftigt sich ein internationales Forschungsprojekt, das die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Matteo Nanni, Professur für historische Musikwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), in Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen des Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Innsbruck (Österreich), mit dem Institut für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (Österreich) und der Paul-Sacher-Stufung, Basel (Schweiz) durchführt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Teilprojekt an der JLU mit rund 500.000 Euro. Die Gesamtsumme des sogenannten D-A-CH-Projekts beträgt rund 1.130.000 Euro.
„Die Bewilligung dieses Projekts zeigt auch die hervorragende internationale Vernetzung der Gießener Musikwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler“, so JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Ich gratuliere herzlich zu diesem besonderen Erfolg.“
Bei dem Projekt „Zu einer Theorie der musikalischen Schrift. Ikonische, performative, operative und materiale Aspekte musikalischer Notation(n)“ stehen die Erforschung ältester Aufzeichnungen von Musik bis hin zu jüngsten Notationsexperimenten im Fokus. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen zudem den kreativen Prozess, in dem musikalische Skizzen und Kompositionsentwürfe entstehen. Dabei werden auch der Einfluss digitaler Möglichkeiten auf die Aufzeichnung von Musik, die visuelle Präsenz von Schrift, die Materialität des Geschriebenen sowie die kognitive und explorative Bedeutung des Schreibens betrachtet. Zudem werden musikalische Aufführungsmaterialien als Textgattung diskutiert. Ziel des internationalen Forscherteams ist es, eine umfassende Theorie der musikalischen Schrift zu entwickeln.
Bei D-A-CH-Projekten kooperiert die DFG bei der Antragstellung mit ihren Partnerorganisationen FWF (Fonds für wissenschaftliche Forschung) in Österreich und SNF (Schweizerischer Nationalfonds) in der Schweiz, um die Durchführung grenzüberschreitender Forschungsprojekte zu erleichtern.
Kontakt
Prof. Dr. Matteo Nanni
Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik
Karl-Glöckner-Straße 21 D, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99-25110; E-Mail: matteo.nanni@musik.uni-giessen.de
Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die rund 28.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissen¬schaften – bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veterinärmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlichkeiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befindet sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit 2006 wird die JLU sowohl in der ersten als auch in der zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative gefördert (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System – ECCPS; International Graduate Centre for the Study of Culture – GCSC).
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Art / design, Music / theatre
transregional, national
Cooperation agreements
German
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