Airbus Safran Launchers stiftet Graduiertenschule an der Justus-Liebig-Universität Gießen
Im Rahmen des öffentlichen Vortrags des deutschen Astronauten Dr. Thomas Reiter (ESA) zum Thema „Aktuelle Höhepunkte und Perspektiven der astronautischen und robotischen Raumfahrt in Europa“ fand am Montag, 29. Mai 2017, die feierliche Vertragsunterzeichnung zur Einrichtung einer Graduiertenschule „Radiofrequenz-Ionentriebwerke“ an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) statt. Die Stifterfirma Airbus Safran Launchers, vertreten durch Herrn Ludger Fröbel, Head of R&T Institutional Partnership & Fundraising, und JLU-Präsident Prof. Joybrato Mukherjee unterzeichneten im gut besuchten Wilhelm-Hanle-Hörsaal der Physikalischen Institute den Vertrag.
An der Graduiertenschule soll der Nachwuchs für den Raumfahrtbereich, insbesondere für Raumfahrtagenturen und -industrie ausgebildet werden. Im Zusammenhang mit dem neuen Raumfahrt-Studiengang „Physik und Technologie für Raumfahrtanwendungen“ (Bachelor of Science), der gemeinsam mit der Technischen Hochschule Mittelhessen entwickelt wurde und zum Wintersemester 2017/18 startet, verknüpft die gemeinsame Graduiertenschule zeitgemäß das grundständige Studium mit anwendungsorientierte Spitzenforschung in der Raumfahrt.
Der Vertrag ist ein weiterer Baustein zur Institutionalisierung der erfolgreichen Kooperation von Airbus Safran Launchers mit der Justus-Liebig-Universität im Bereich der elektrischen Raumfahrtantriebe sowohl in der Forschung und Entwicklung als auch in der Lehre. Die Kooperation hat ihre Wurzeln in der Erfindung des Radiofrequenz-Ionentriebwerks (RIT) durch Prof. Dr. Horst Löb im Jahre 1962. Die Anwendungsfelder für elektrische Raumfahrtantriebe und der Bedarf an Weltraumsimulationsanlagen – wie an der schon seit 1970 am I. Physikalischen Institut betriebenen JUMBO-Testanlage – nehmen stark zu. Die sich daraus ergebenden unterschiedlichen Anforderungen eröffnen viele interessante neue Forschungsfragen insbesondere auch im universitären Umfeld.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der JLU und der THM haben dies frühzeitig erkannt und im Rahmen des gemeinsamen Schwerpunkt-Projektes RITSAT innerhalb der LOEWE-Exzellenzinitiative des Landes Hessen (Laufzeit 2012-2015) die Aktivitäten im Bereich der Raumfahrt rund um die elektrischen Raumfahrtantriebe intensiviert. Mittlerweile befassen sich an beiden Hochschulen zusammen etwa 20 Professuren mit ihren Arbeitsgruppen mit unterschiedlichen Fragestellungen im Bereich der Raumfahrt. Die Aktivitäten wurden auch als Schwerpunkt „Raumfahrtanwendungen“ in den Forschungscampus Mittelhessen aufgenommen.
Kontakt
Prof. Dr. Peter. J. Klar, I. Physikalisches Institut
Heinrich-Buff-Ring 16, 35392 Gießen
Telefon: 0641 99-33190
E-Mail: Peter.J.Klar@exp1.physik.uni-giessen.de
Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die rund 28.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissen¬schaften – bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veterinärmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlichkeiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befindet sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit 2006 wird die JLU sowohl in der ersten als auch in der zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative gefördert (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System – ECCPS; International Graduate Centre for the Study of Culture – GCSC).
http://www.fcmh.de/Forschung/Campus-Schwerpunkte_Folder/Raumfahrtanwendungen
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Physics / astronomy
transregional, national
Cooperation agreements
German
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