Vortragsreihe „AWI hautnah“
Hunderte von Meter tief fallen die steilen Granitwände in den Comau-Fjord der chilenischen Fjordregion ab. Für ein Team um den AWI-Meeresbiologen Dr. Jürgen Laudien ist das in der patagonischen Subantarktis gelegene Gebiet Ziel von Tauchexpeditionen. Denn hier bilden Kaltwasserkorallen bereits in wenigen Metern Wassertiefe dichte Korallenbänke. Ein Novum, findet sich diese Spezies doch normalerweise in Tiefen zwischen 200 und 2500 Metern. Für die AWI-Wissenschaftler ein unsagbarer Vorteil, da sie persönlich zu den Korallen hinabtauchen und Untersuchungen durchführen können.
Der vom Menschen verursachte weltweite Anstieg von Kohlendioxid (CO2) lässt die Ozeane saurer werden und möglicherweise zukünftig ganze Ökosysteme kollabieren. Die chilenischen Kaltwasserkorallen sind wahre Überlebenskünstler, denn das Wasser im Comau-Fjord ist in einigen Gebieten natürlicherweise zu sauer, als das sie hier überleben dürften. Hier herrschen bereits jetzt Bedingungen, wie sie im Zuge des Klimawandels erst für das nächste Jahrhundert vorhergesagt werden. Bei ihren Untersuchungen unternehmen die Wissenschaftler quasi eine Zeitreise in die Zukunft. Dabei lautet die Kernfrage der Meeresbiologen: Wie schaffen es die Korallen in dieser unwirtlichen Umgebung nicht nur zu überleben, sondern auch zu wachsen?
Dr. Jürgen Laudien nimmt Sie in seinem bebilderten Vortrag mit auf eine Tauchreise in die phantastische Unterwasserwelt der Kaltwasserkorallen und gewährt Einblicke in ein Meeresgebiet, aus dem bis jetzt nur sehr wenig bekannt ist.
Beginn ist am 19. Juni 2017 um 19:00 Uhr im Wegener-Haus des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) in der Columbusstraße / Am Alten Hafen 26, Bremerhaven. Die etwa einstündige Veranstaltung ist kostenfrei und der Besuch ist ohne Anmeldung möglich.
Vortragsreihe "AWI hautnah" - die aktuellen Themen, Referenten und Orte für die Vorträge finden Sie in unserem Veranstaltungskalender unter: http://www.awi.de/ueber-uns/service/veranstaltungen.html
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Das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der gemäßigten sowie hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der 18 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.
Kaltwasserkorallen im Comau-Fjord
Foto: Alfred-Wegener-Institut / A. Reichert
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Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Biology, Oceanology / climate
regional
Miscellaneous scientific news/publications
German
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