Sanierungsprozess unter Beteiligung aller Berufsgruppen wird engagiert fortgesetzt
Die Universitätsmedizin Greifswald (UMG) konnte das Jahresdefizit 2016 in Höhe von -7,86 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr (-14,3 Mio. Euro) deutlich reduzieren. In 2016 wurden in der Unimedizin insgesamt Umsatzerlöse in Höhe von 233,0 Mio. Euro erzielt. Über die ersten Erfolge im Sanierungsprozess sowie über die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2016 informierte heute der Vorstand in Greifswald den Aufsichtsrat sowie die Mitarbeiter.
Im Namen des Vorstandes bedankte sich der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Max P. Baur im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung bei den rund 3.600 Beschäftigten der Unimedizin. „Der Sanierungsprozess ist für alle Beteiligten eine große Herausforderung, doch die ersten deutlichen Ergebnisse machen Mut und geben Zuversicht für die konsequente Fortsetzung des weiteren Sanierungsprogramms. Dabei achten wir auch künftig auf Augenmaß und Gleichklang unserer tragenden Säulen von Lehre, Forschung, und Krankenversorgung“, so Baur. „Die deutliche Reduktion des Vorjahresdefizits ist ein großer Schritt und Erfolg“, betonte der Kaufmännische Vorstand, Marie le Claire. „Der eingeschlagene Kurs ist richtig; vor uns liegt aber noch ein weiter Weg.“
Mehr Patienten, schwerere Fälle
Als einen Hauptgrund für den Abbau des Unternehmensdefizites nannte der Kaufmännische Vorstand die Steigerung der Umsatzerlöse um 4,2 Prozent. „Zunehmende Patientenzahlen haben wir insbesondere in den Fachbereichen der Inneren Medizin, der Allgemeinen Chirurgie, der Kinderheilkunde und Gynäkologie zu verzeichnen“, sagte le Claire. „Auch die Neueröffnung der stationären Psychiatrie und die neuen Angebote in diesem Fachgebiet wurden sehr gut angenommen. Gleichzeitig nimmt auch die Fallschwere zu, das bedeutet, dass wir vor allem zusätzliche schwer und mehrfach erkrankte Patienten behandelt haben.“
„Im vergangenen Jahr wurden an den 21 Fachkliniken in der Universitäts- und Hansestadt insgesamt 35.608 Patienten vollstationär und 117.095 ambulant in der Universitätsmedizin behandelt“, informierte der kommissarische Ärztliche Vorstand, Prof. Claus-Dieter Heidecke. „Die Ärzte und Pflegefachkräfte versorgten mehr als 37.000 Notfälle.“ Erstmals nach 1990 kamen an der Universitätsfrauenklinik in Greifswald wieder über 1.000 Kinder zur Welt, insgesamt 576 Mädchen und 579 Jungen, darunter 27 Zwillingspärchen. Die Universitätsmedizin als Maximalversorger sowie größter Arbeitgeber und Ausbilder in Vorpommern verfügt über 919 Planbetten inklusive der Betten für die Psychiatrie und 64 Plätze an den Tageskliniken.
Zusammenarbeit aller bringt nachhaltige Wirkung
In 15 Projektarbeitsgruppen mit über 40 Teilprojekten und zwei weiteren Querschnittsarbeitsgruppen haben Beschäftigte aus allen Berufsgruppen seit vergangenem Jahr Vorschläge zur Optimierung der Arbeitsabläufe erarbeitet. „In relativ kurzer Zeit konnte durch die Mitwirkung der Mitarbeiter in vielen Bereichen zur wirtschaftlichen Konsolidierung beitragen werden“, erklärte le Claire.
„Im Jahr 2016 und im ersten Halbjahr 2017 konnten bereits 5,7 Mio. Euro Projekteffekte durch Kostensenkungen und aus zusätzlichen Erlösthemen realisiert werden. Weitere 9,1 Mio. Euro sind mit konkreten Maßnahmenplänen für den Zeitraum bis 2019 vorbereitet. Insgesamt soll in den kommenden drei Jahren ein Sanierungspotenzial in Höhe von rund 31,1 Mio. Euro umgesetzt und so wieder ein ausgeglichenes Wirtschaftsergebnis erzielt werden.“
Die Projektgruppen befassen sich unter anderem mit der Optimierung der Ambulanzen, der Verwaltung sowie Logistik, Flächennutzung und Medizintechnik. Projekt-Meilensteine für 2017 sind die Etablierung eines Steuerungsteams für die stationäre Verweildauer und Bettenbelegung, der Aufbau eines zentralen Ambulanzmanagements, die Senkung der Einkaufspreise für Implantate und Medizinischen Sachbedarf und der Start des Lehrganges für pflegerische Stationsassistenz.
Im Jahresbericht 2016 spiegeln sich die gemeinsamen Anstrengungen der Projektarbeitsgruppen wider. So stiegen zwar die Personalkosten hauptsächlich tarifbedingt, aber auch durch refinanziertes Drittmittelpersonal in der Forschung um weitere 7,1 Mio. Euro auf 185,1 Mio. Euro. In vielen Bereichen konnten jedoch die Kosten systematisch reduziert werden. Der Materialaufwand entwickelt sich im Verhältnis zum Umsatz rückläufig. So konnten gegenüber der Materialaufwandsquote des Vorjahres 2,3 Mio. Euro Einsparungen erzielt werden. Die Gesamtausgaben für Materialaufwand beliefen sich auf 92,2 Mio. Euro. Weniger Kosten sind bei medizinischem Verbrauchsmaterial und Instrumenten, Fremdleistungen, Wasser und Energie entstanden. Steigende Kosten traten dennoch auf, so beispielsweise bei den Arzneimitteln, Implantaten und Laborbedarf. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen wie Instandhaltungen, Mieten, Abgaben und Büromaterial konnten um 4,6 Prozent auf 32,6 Mio. Euro gesenkt werden.
Die Liquidität wurde stetig verbessert, so dass im Mai dieses Jahres erstmals für mehrere Tage kein Kredit mehr beim Land notwendig war, dies setze sich auch im Juni fort. Noch Ende 2015 musste der Kreditrahmen bei der Landesregierung auf eine Rekordhöhe von 52 Mio. Euro angehoben werden.
Lehre und Forschung mit herausragenden Leistungen
Die, wie im Vorjahr, hervorragenden Leistungen in Lehre und Forschung sind an anderer Stelle ausführlich dargestellt. Es soll aber auch hier betont werden, dass die konsequente Verfolgung der Forschungsstrategie und die Konzentration auf drei Forschungsschwerpunkte in der Universitätsmedizin Greifswald zu anerkannten Erfolgen in der Wissenschaft, dokumentiert durch wissenschaftliche Publikationsleistung, erfolgreiche Nachwuchsförderung, gute Berufungsergebnisse und deutlich gestiegene Drittmitteleinwerbung geführt hat. Einen wesentlichen Beitrag zur positiven ökonomischen Entwicklung der UMG haben gerade die erhöhten eingeworbenen Drittmittel erbracht. Diese lagen 2016 mit 21,3 Mio. Euro Drittmittelausgaben wieder deutlich über der 20-Millionen-Grenze (2015: 18,4 Mio. Euro). „Der Anstieg der Drittmittelausgaben trägt erheblich zu einer besseren Nutzung der wissenschaftlichen Infrastruktur bei“, unterstrich der Wissenschaftliche Vorstand Baur. Aber auch die Nachfrage nach der exzellenten Lehre in Humanmedizin und Zahnmedizin in Greifswald ist weiterhin auf hohem Niveau und positioniert die Universitätsmedizin Greifswald sowohl in der Zahnmedizin als auch in der Humanmedizin auf den vordersten Plätzen bundesweit bei den Bewerberzahlen um die beschränkte Anzahl verfügbarer Studienplätze.
Ausblick
„Der umfassende Sanierungsprozess ist eine Investition in die Zukunft“, hob der Kaufmännische Vorstand Marie le Claire abschließend hervor. „Mit einem wirtschaftlich solide aufgestellten Unternehmen können wir die Herausforderungen meistern, erfolgreich im Interesse der Patienten agieren, mit modernen Strukturen planen und uns zukunftsorientiert in Lehre, Forschung und Patientenversorgung weiterentwickeln.“
Universitätsmedizin Greifswald
Vorstandsvorsitzender/Wissenschaftlicher Vorstand/Dekan
Prof. Dr. rer. nat. Max P. Baur
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