Mitglieder des Sonderforschungsbereichs „Muße“ geben Sammelband zum Thema „Muße und Gesellschaft“ heraus
Das Verhältnis von Muße und Arbeit, die Darstellung von Muße bei Dichtern wie Goethe, Schiller oder Tolstoj, die Geisteswissenschaften und ihre Muße: Diese und viele weitere Themen behandelt der neue Sammelband „Muße und Gesellschaft“, der auf eine Tagung des Sonderforschungsbereichs (SFB) „Muße“ im Oktober 2015 zurückgeht. Die insgesamt 17 Beiträge stammen aus zehn Disziplinen – der Philosophie, Soziologie, Ethnologie, psychosomatischen Medizin, Geschichtswissenschaft, Japanologie, germanistischen Mediävistik, Slavistik, Anglistik sowie der Neueren deutschen Literaturgeschichte. Herausgeber sind Gregor Dobler, Professor am Institut für Ethnologie, und Peter Philipp Riedl, Professor am Deutschen Seminar der Universität Freiburg. Beide sind Vorstandsmitglieder im SFB 1015 „Muße. Grenzen, Raumzeitlichkeit, Praktiken“, der Anfang 2017 in die zweite Förderphase gestartet ist.
Den Beiträgen liegt ein Verständnis von Muße als freies Verweilen in der Zeit zugrunde – jenseits von Zweckrationalismus und Nützlichkeitsdenken. Sie zielt auf Freiheit von Zeitzwängen und unmittelbarer Leistungserwartung, auf ästhetisch und räumlich inszenierte Lebensformen einer Freiheit, die in der Zeit nicht der Herrschaft der Zeit unterliegt. Muße erscheint damit zunächst als individuelle Erfahrung und Haltung, die den Menschen aus gesellschaftlichen Zwängen herausnimmt. Zugleich ist sie aber auch ein soziales Phänomen: Wie die Beiträge zeigen, sind die Chancen, erfolgreich Räume der Muße für sich zu beanspruchen, ungleich verteilt, und der Freiraum zur Muße wird oft zum nach außen verteidigten Merkmal einer gesellschaftlichen Rolle. Der Sammelband beleuchtet die gesellschaftliche Dimension von Muße in unterschiedlichen historischen und kulturellen Kontexten und verdeutlicht, welches symbolische Kapital ihr Muße jeweils zugeschrieben wird.
Originalpublikation
Dobler, Gregor/Riedl, Peter Philipp (Hg.) (2017): Muße und Gesellschaft. Tübingen. (= Otium. Studien zur Theorie und Kulturgeschichte der Muße 5).
Website des Sonderforschungsbereichs 1015 „Muße. Grenzen, Raumzeitlichkeit, Praktiken“
http://www.sfb1015.uni-freiburg.de
Kontakt:
Prof. Dr. Gregor Dobler
Institut für Ethnologie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-3582
E-Mail: gregor.dobler@ethno.uni-freiburg.de
Prof. Dr. Peter Philipp Riedl
Deutsches Seminar
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-3294
E-Mail: peter.riedl@germanistik.uni-freiburg.de
https://www.pr.uni-freiburg.de/pm/2017/zum-freien-verweilen-in-der-zeit
Logo SFB 1015 „Muße. Grenzen, Raumzeitlichkeit, Praktiken“
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
History / archaeology, Language / literature, Medicine, Philosophy / ethics, Social studies
transregional, national
Scientific Publications
German
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