idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/29/2017 11:16

Fortsetzung der Reihe "Hamburger Vorträge zur Gewaltforschung" 2017

Mittelweg 36 Direktion
Hamburger Institut für Sozialforschung

    Michael Staudigl (Wien) wird am 1. Juni um 19.00 Uhr in der diesjährigen Reihe der "Hamburger Vorträge zur Gewaltforschung" sprechen. Sein Thema: "Zur Phänomenologie kollektiver Gewalt. Philosophische Gewaltforschung zwischen theoretischem Anspruch und empirischer Herausforderung".

    Michael Staudigl (Wien) wird am 1. Juni um 19.00 Uhr in der diesjährigen Reihe der "Hamburger Vorträge zur Gewaltforschung" sprechen. Sein Thema: "Zur Phänomenologie kollektiver Gewalt. Philosophische Gewaltforschung zwischen theoretischem Anspruch und empirischer Herausforderung".

    PD. Dr. phil Michael Staudigl ist Leiter des Forschungsprojekts "Religion beyond Myth and Enlightenment" (P 23255) am Institut für Philosophie der Universität Wien.

    Philosophische Gewaltforschung muss darüber nachdenken, wie und ob sich ihre theoretischen Einsichten in der empirischen Forschung einholen lassen. Die Höhenflüge philosophischer Argumentation sollen ja nicht im luftleeren Raum enden, sondern irgendwann auch wieder Anschluss finden an Themen, die in Disziplinen wie der Soziologie, der Anthropologie oder der Politikwissenschaft bearbeitet werden können. Zwar ist eine Kluft zwischen Theorie und Empire in fast allen Forschungsfeldern sichtbar, doch besteht gleichzeitig kein Zweifel daran, dass gerade Theorien der Gewalt, die in den letzten Jahren große öffentliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnten, besondere Anschlussschwierigkeiten mit Blick auf empirische Forschung haben. Dies freilich auch deshalb, weil es den Theorien schwerfällt, die oft unreflektierten Hintergrundannahmen der Empiriker einer nachvollziehbaren Kritik zu unterziehen.

    Der Vortrag wird diesen Problemen unter besonderer Berücksichtigung der Phänomene kollektiver Gewalt nachspüren. Dazu werden zunächst Grundlagen einer Phänomenologie kollektiver Gewalt skizziert, welche die Analyse von ethnischen Säuberungen, Genoziden etc. anleiten kann. Zweitens befasst sich der Vortrag mit der These einer "Poietik der Gewalt", die es nahelegt, die Eigendynamik kollektiver Gewalt im Zeichen ihrer produktiven sozialtechnologischen Funktionen zu bedenken. Abschließend wird der Frage nachgegangen, was aus diesen Einsichten für das Selbstverständnis der Gewaltforschung folgt.

    Moderatorin des Abends ist die Historikerin Claudia Kemper, Wissenschaftlerin am HIS in der Forschungsgruppe "Nachkriegszeiten".

    Die "Hamburger Vorträge zur Gewaltforschung" befassen sich als Veranstaltungsreihe in diesem Jahr mit neueren Theorien kollektiver Gewalt und richten den Blick insbesondere auf das Spannungsverhältnis und die Wechselwirkung zwischen situativer Dynamik und sozialer Ordnung von Gewaltphänomenen. "Nach wie vor klafft eine theoretische Lücke zwischen gewaltsamen Interaktionen auf der einen und ihrer Einbettung in Prozesse sozialer und politischer Auseinandersetzungen auf der anderen Seite", so Stefan Malthaner und Laura Wolters. Die damit aufgeworfenen Fragen seien vielfältig, würden aber allesamt Kernaspekte und Bausteine des Verständnisses kollektiver Gewalt berühren. "Die Eigendynamik situativer Konfrontationen zwingt uns dabei, Annahmen über die Ursachen und Entstehung von Gewalt zu revidieren und verleiht der Frage nach dem Zusammenhang von Emotionen, Intention und Rationalität neue Relevanz", so die Wissenschaftler.

    Veranstaltungszeit und -ort:
    Donnerstag, 1. Juni 2017, 19.00 Uhr
    Hamburger Institut für Sozialforschung
    Mittelweg 36, 20148 Hamburg

    Pressekontakt zur Veranstaltung
    Hamburger Institut für Sozialforschung
    Prof. Dr. Wolfgang Knöbl
    Mittelweg 36
    20148 Hamburg
    Telefon: 040–414 097-35
    direktor@his-online.de
    www.his-online.de


    More information:

    http://www.his-online.de/veranstaltungen/vortraege-und-diskussionen/vortragsreih... Informationen zur Vortragsreihe "Hamburger Vorträge zur Gewaltforschung"


    Images

    Hamburger Vorträge zur Gewaltforschung
    Hamburger Vorträge zur Gewaltforschung
    Source: HIS


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Cultural sciences, Philosophy / ethics, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Transfer of Science or Research
    German


     

    Hamburger Vorträge zur Gewaltforschung


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).