Peter Härtling ist am 10. Juli im Alter von 83 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit in Rüsselsheim verstorben. Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) trauert nicht nur um einen der bekanntesten deutschsprachigen Schriftsteller der Gegenwart, sondern zugleich auch um ihren Ehrendoktor Dr. h.c. Peter Härtling.
Die Justus-Liebig-Universität Gießen trauert um ihren Ehrendoktor Peter Härtling
Im feierlichen Rahmen im Alexander-von-Humboldt-Haus, dem Uni-Gästehaus, hatte Peter Härtling am 25. Januar 2001 die Ehrendoktorwürde der Gießener Alma Mater erhalten. Der Schriftsteller, dessen Name mit zahlreichen Romanen, Gedichten, Erzählungen und Kinderbüchern dauerhaft im Gedächtnis bleiben wird, wurde von der JLU für seine Verdienste für die deutsche Literatur geehrt. Die Initiative, dem damals in Frankfurt lebenden Peter Härtling die Ehrendoktorwürde der Universität Gießen zu verleihen, war von den beiden Germanistik-Professoren Gerhard Kurz und Ulrich Karthaus ausgegangen.
„Sein originelles und umfangreiches Werk wendet sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Es greift Probleme der Gegenwart auf und setzt die Gegenwart in einen Dialog mit der Kunst der Vergangenheit. Mit diesem Werk und seinem Engagement im literarischen Leben leistet Peter Härtling auch einen unschätzbaren Beitrag für die Vermittlung von Literatur“, so lautete im Jahr 2001 die offizielle Begründung des Fachbereichs 05 – Sprache, Literatur, Kultur. Dekan Prof. Dr. Andreas H. Jucker erinnerte in der Feierstunde an das recht aufwendige Verfahren im Vorfeld der Ehrung, betonte zugleich aber auch die Einmütigkeit der – auch im Nachhinein weitsichtigen – Entscheidung: „Die Gutachter waren sich alle sehr einig über die Bedeutung Peter Härtlings.“
In seiner Laudatio würdigte Prof. Kurz Peter Härtling als einen großen Erzähler, der Vergangenes und Gegenwärtiges miteinander verknüpfe und immer wieder beweise, dass es auch heute noch möglich ist, Geschichten zu erfinden. „Peter Härtling schreibt aber nicht nur Literatur, er vermittelt sie auch als Lektor, Kritiker, Redakteur und Literaturhistoriker. Und er (…) verteidigt er den Leser, denn der Leser braucht den Autor, und der Autor den Leser“, betonte Kurz. Er würdigte gleichermaßen das entschiedene demokratische Engagement Härtlings wie auch dessen „konsequente Grenzüberschreitungen“ – „zwischen hoher und populärer Literatur, zwischen U- und E-Kunst“.
Der in Chemnitz geborene und im schwäbischen Nürtingen aufgewachsene Peter Härtling bedankte sich bei den Gießenern für die akademische Würdigung mit dem Hinweis, dass er nie habe studieren können. Mit 17 Jahren, „wissender und an Träumen reicher als die Spießer“, wurde der Vollwaise ein Jahr vor dem Abitur von einem Lehrer aus der Schule gejagt. „Aber ich habe dennoch studiert und nie aufgehört zu studieren – und zwar in Musen, Caféhäusern, Redaktionen und Konzertsälen.“
Die Figur des Wanderers durchstreife das Werk Härtlings, hatte Prof. Kurz betont. Die Wanderschaft von Peter Härtling ist nun zu Ende gegangen. Sein Werk mit all den vielfältigen Eindrücken und Beobachtungen aber hat Bestand.
Die Justus-Liebig-Universität Gießen wird Dr. h.c. Peter Härtling stets ein ehrendes Andenken bewahren.
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Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die über 28.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissenschaften – bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veterinärmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlichkeiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befindet sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit 2006 wird die JLU sowohl in der ersten als auch in der zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative gefördert (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System – ECCPS; International Graduate Centre for the Study of Culture – GCSC).
Feierstunde im Jahr 2001: Ehrendoktor Peter Härtling nimmt aus den Händen von Dekan Prof. Dr. Andrea ...
Thomas Wissner / Archiv
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