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08/11/2017 10:49

„Die Phänomenologie und das Politische“

Susanne Bossemeyer Stabsstelle 2 – Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
FernUniversität in Hagen

    Die Gegenwart politisiert sich: Der drohende Zerfall Europas, der Aufstieg des Rechtspopulismus, die Verachtung des demokratischen Systems und der abweisende Umgang mit Geflüchteten an den Grenzen Europas bestimmen in den letzten Monaten die mediale Berichterstattung von Titelseiten und Feuilletons.

    Mit der Frage, wie politische Ereignisse mithilfe der Phänomenologie besser analysiert werden können, befassen sich mehr als 50 Vortragende aus aller Welt bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für phänomenologische Forschung (DGPF) an der FernUniversität in Hagen. Die Fachtagung „Die Phänomenologie und das Politische“ findet vom 13. bis 16. September statt.

    Die Gegenwart politisiert sich: Der drohende Zerfall Europas, der Aufstieg des Rechtspopulismus, die Verachtung des demokratischen Systems und der abweisende Umgang mit Geflüchteten an den Grenzen Europas bestimmen in den letzten Monaten die mediale Berichterstattung von Titelseiten und Feuilletons.

    Mit der Frage, wie politische Ereignisse mithilfe der Phänomenologie besser analysiert werden können, befassen sich mehr als 50 Vortragende aus aller Welt bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für phänomenologische Forschung (DGPF) an der FernUniversität in Hagen. Die Fachtagung „Die Phänomenologie und das Politische“ findet vom 13. bis 16. September statt.

    Während die tagespolitische Auseinandersetzung vor allem danach fragt, was hier und jetzt zu tun ist, steht in einer philosophisch-phänomenologischen Perspektive die Frage im Mittelpunkt, wie die oben genannten Herausforderungen zu verstehen sind. Was macht ein Phänomen überhaupt zu einem politischen Phänomen? Wie ist mit politischen Streitfällen umzugehen? Wie sehen Formen des politischen Handelns und des politischen Protests aus? Und: Ist es mehr oder weniger Zufall, dass uns die genannten Krisen gerade jetzt heimsuchen oder sind diese Krisen vielmehr selbst als Effekte eines fehlgeleiteten Politikverständnisses zu verstehen?

    Als wissenschaftliche Methode befasst sich die Phänomenologie mit der Frage, wie sich etwas zeigt bzw. wie uns etwas erscheint (gr. phainomenon). Der Gründervater der Phänomenologie Edmund Husserl sprach diesbezüglich davon, dass die Phänomenologie von unserer „originär gebenden Anschauung“ auszugehen habe. Ziel der Phänomenologie war dabei von jeher, die Sicht der Alltagsakteure in den Fokus zu rücken und ihre „verborgene Weisheit“ den abstrakten Lehren der Wissenschaft gegenüberzustellen.

    Ausgehend von diesen methodischen Leitsätzen geht es einer „Phänomenologie des Politischen“ in erster Linie um die Beantwortung der Frage, worin die Alltagserfahrung des Politischen besteht: Beschränkt sich politisches Handeln auf den Gang zur Urne? Umfasst es auch den Kauf von Bioprodukten im Supermarkt und die Wahl der Urlaubsziels? Und ist gar auch das Tragen roter Cowboystiefel „irgendwie“ politisch? Klassische und postklassische Ansätze können dabei vielfach zur Erschließung, Analyse und Problematisierung des politischen Feldes beitragen. Mit ihrer Fokussierung auf die Erste-Person-Perspektive ermöglichen sie es, politische Haltungen, Einstellungen und Affekte freizulegen. Ihre Analysen des politischen Raumes zeigen die Bedingungen dafür auf, unter denen aus „Subjekten“ überhaupt erst „Akteure“ werden, die sich in der Politik bemerkbar machen können. Und ihre postfundamentalistische Herangehensweise ermöglicht es, politische Kämpfe begrifflich systematisch im Spannungsfeld von Neugründung und Verstetigung zu situieren.

    Offizielle Eröffnung der Tagung „Die Phänomenologie und das Politische“ ist am Mittwoch, 13. September, 17.00 Uhr, im Emil Schumacher Museum Hagen. Alle anderen Veranstaltungen finden im Seminargebäude der FernUniversität, Universitätsstr. 33, 58097 Hagen, statt: Der Auftaktworkshop „Traditionslinien der Phänomenologie“ beginnt hier am 13. September um 10.30 Uhr, an den anderen Tagen ist um 9.30 Uhr Beginn.

    Das Programm und alle weiteren Informationen sind unter http://www.phaenundpolitik.de/ zu finden. An der Phänomenologie interessierte Gäste sind zu der fachwissenschaftlichen Veranstaltung willkommen.

    Die Veranstaltung wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgerichtet und ist Teil des Hagener Forschungsdialogs der FernUniversität. Organisiert wird sie von Prof. Dr. Thomas Bedorf (Professor für Philosophie an der FernUniversität und Präsident der DGPF) und Dr. Steffen Herrmann (Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FernUniversität und DGPF-Generalsekretär).

    Die Deutsche Gesellschaft für phänomenologische Forschung ist eine der großen philosophischen Fachgesellschaften im deutschsprachigen Raum. Ihr gehören professionelle Philosophinnen und Philosophen aus über 25 Ländern an, die die Phänomenologie als eine Methode des Philosophierens fördern und vermitteln wollen.


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    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, Students
    Philosophy / ethics, Politics
    transregional, national
    Scientific conferences
    German


     

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