Bulmahn: "Deutsch-russische Zusammenarbeit im All wird weiter ausgebaut"
Anlässlich des 25. Jahrestages des ersten Fluges eines Deutschen in den Weltraum hat Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn am Montag in Berlin die gute Zusammenarbeit mit Russland im All hervorgehoben. "Aus der technologischen Konkurrenz ist eine fruchtbare Zusammenarbeit geworden."
Der Kosmonaut Sigmund Jähn war am 26. August 1978 für die ehemalige DDR in einer russischen Sojus-31 zur Raumstation Salut-6 geflogen. Nach dem Fall der Mauer trat er für die intensive Zusammenarbeit zwischen Russland und dem wiedervereinigten Deutschland in der bemannten Raumfahrt ein. Jähns langjährige Erfahrung war ein wichtiger Baustein für den Erfolg der russisch-deutschen MIR-Missionen. "Sigmund Jähn verkörpert mit seiner Arbeit den Übergang zu einer friedlichen Kooperation im All", sagte die Ministerin.
Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland in der Raumfahrt biete auf technologischer wie politischer Ebene viele Möglichkeiten. "Die enge Zusammenarbeit reicht vom gegenseitigen Austausch von Wissenschaftlern aus deutschen und russischen Einrichtungen, über gemeinsam finanzierte und ausgeführte Projekte bis zur engen Kooperationen in der Industrie", sagte Bulmahn. Dazu gehöre die Satellitennavigation, die Trägertechnologie, die Raumstation, Extraterrestrik sowie Automation und Robotik. So werde etwa ein vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickeltes Robotiksystem auf der russischen Plattform der Internationalen Raumstation (ISS) auf Weltraumtauglichkeit getestet. Das BMBF hat in den vergangenen Jahren in die Zusammenarbeit mit Russland rund 140 Millionen Euro investiert. Im kommerziellen Sektor habe sich das deutsch-russische Joint Venture Eurokot in den letzten Jahren bei den Startdienstleistungen etabliert.
Bulmahn, die auch Vorsitzende des Ministerrates der Europäischen Weltraumagentur (ESA) ist, hob die gute Zusammenarbeit mit Russland auch auf europäischer Ebene hervor. Der Rat habe unter ihrem Vorsitz im vergangenen Mai 2003 der russischen Trägerrakete Sojus den Weg nach Kourou, dem europäischen Raketenstartplatz, geebnet. Im Juni sei von Baikonur (Kasachstan) aus die europäische Mars Express-Sonde erfolgreich auf einer russischen Trägerrakete gestartet.
Der Start des ersten deutschen Kosmonauten in den Weltraum sorgte 1978 für großes Interesse. Während der siebentägigen Mission forschten Jähn und seine russischen Kollegen in den Gebieten Erdbeobachtung, Medizin und Biologie. Unter anderem kam die von ZEISS-Jena gebaute Kamera MKF-6 für die Erdbeobachtung zum Einsatz: eine der ersten Kameras in Europa, die Aufnahmen im Multispektralbereich aufnehmen konnte.
http://www.bmbf.de/presse01/923.html
http://www.dlr.de/
http://www.esa.int/export/esaCP/Germany.html
http://spaceflight.nasa.gov/station/
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Electrical engineering, Energy, Information technology, Traffic / transport
transregional, national
Personnel announcements, Research projects
German
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