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09/28/2017 16:32

Neue Herausforderung: Invasive Pilzinfektionen - UK Köln als erstes Exzellenzzentrum ausgezeichnet

Christoph Wanko Unternehmenskommunikation und Marketing
Uniklinik Köln

    Rund 250 Fälle, bei denen invasive Pilzinfektionen vermutet werden oder teils sogar belegt sind, hat man an der Uniklinik Köln im Jahr 2016 unter rund 60.000 stationär behandelten Patienten gezählt. Auf 13.000 Fälle schätzen Fachleute die Zahl solcher Mykosen von Lunge, Gehirn oder Blutkreislauf bundesweit. Spezifische Expertise ist gefragt, um invasive Pilzerkrankungen erfolgreich behandeln zu können. Dabei gibt es nur wenige Exzellenzzentren für Pilzerkrankungen – weltweit. Köln ist jetzt eines davon.

    Anlässlich der Zertifizierung der Uniklinik Köln als Excellence Center (EC) der European Confederation of Medical Mycology (ECMM) berichten hochrangige Wissenschaftler über den neuesten Stand der Forschung:

    ECMM EC Symposium
    Termin: Dienstag, 10. Oktober 2017
    Uhrzeit: 12:00 bis 17:00 Uhr
    Eintritt: kostenfrei
    Treffpunkt: Hörsaal des Max-Planck-Instituts
    für Biologie des Alterns (Gebäude 32),
    Joseph-Stelzmann-Str. 9b, 50931 Köln

    „Infektionskrankheiten zählen zu den häufigsten Todesursachen“, so Prof. Dr. Oliver Cornely, der das neue Exzellenzzentrum für Pilzerkrankungen an der Uniklinik Köln leitet und sich als klinischer Pilzforscher weltweit einen Namen gemacht hat. „Lebensbedrohliche Pilzerkrankungen bei immungeschwächten Patienten sind in den vergangenen Jahren dramatisch angestiegen. Grund hierfür ist die stetig steigende Zahl immunsupprimierter Patienten, wie zum Beispiel Menschen mit Abwehrschwäche nach einer Transplantation, im Anschluss an eine Chemotherapie oder bei einer HIV-Infektion.“

    Derzeit werden von einer Million Pilzarten rund 150 Arten als primäre Krankheitserreger für den Menschen eingestuft. Das Risiko, an einer Pilzerkrankung zu versterben, ist prinzipiell hoch und kann sich bei einer verzögerten Diagnose und Therapie verdreifachen. Die Letalität der invasiven Candida- und Aspergillusmykosen liegt beispielsweise bei 50 bis 80 Prozent. „Bisher gibt es kaum Standardbehandlungen für invasive Pilzerkrankungen,“ erklärt Prof. Cornely. „Darüber hinaus entwickeln Pilze zunehmend Resistenzen, denen mit herkömmlichen Mitteln nicht beizukommen ist. Ihre Wandlungsfähigkeit führt zu einer bedrohlichen Flexibilität, für die es oft keine geeigneten Wirkstoffe gibt. Auch neue Pilzarten wie Candida auris stellen Kliniken vor besondere Aufgaben.“

    Bei der Diagnose und Therapie von Pilzerkrankungen nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen arbeiten an der Uniklinik Köln zwölf Abteilungen miteinander. „Mykosen sind höchst komplex und können nur interdisziplinär richtig beurteilt und therapiert werden. Gleichzeitig muss sehr schnell gehandelt werden“, weiß Prof. Cornely, der 2007 im renommierten New England Journal die erste wirksame prophylaktische Antimykose-Therapie für immungeschwächte Patienten vorstellte. Seine Aufgabe in den vergangenen Jahren: Expertise und abteilungsübergreifende Zusammenarbeit am Universitätsklinikum Köln aufzubauen und zu verankern.

    Das ECMM EC Symposium widmet sich komprimiert dem Thema Mykosen. Die Veranstaltung wendet sich an Wissenschaftler, Ärzte, Studierende, Pflegepersonal und Medienvertreter: Im Fokus stehen aktuelle Fragestellungen und Entwicklungen im Umfeld der klinischen Mykologie. Thematisiert werden sowohl künftige Strategien bei Prävention, Diagnose und Therapie der invasiven Pilzerkrankungen als auch internationale Vernetzung und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Nicht zuletzt soll die Uniklinik Köln als das deutschlandweit erste Spitzenzentrum für Pilzerkrankungen vorgestellt werden.

    Als Interviewpartner stehen zur Verfügung:

    - David Angulo, M.D., Chief Medical Officer, Scynexis Inc., USA
    - Prof. Anuradha Chowdhary (FECMM), Associate Professor and Head Reference Center, Universität Delhi, Indien
    - Prof. Dr. med. O. A. Cornely (FECMM), CECAD, Klinik I für Innere Medizin, Leiter Exzellenzcenter für Pilzinfektionen, Uniklinik Köln
    - PD Dr. med. Axel Hamprecht, Institut für Mikrobiologie, Uniklinik Köln
    - Michael Hodges, M.D., Chief Medical Officer, Amplyx Pharmaceuticals, USA
    - Prof. Dr. med. Cornelia Lass-Flörl (FECMM), Referenzzentrum Innsbruck, ECMM Excellence Center Committee Chair
    - Dr. rer. nat. Endrik Limburg, Projektmanager, Koordinator Forschungsnetzwerk FungiResearch, Zentrum für Klinische Studien, Universität zu Köln
    - Prof. Dr. med. Jacques Meis, PhD (FECMM), Canisius-Wilhemina Zielenhuis, Referenzzentrum Nijmegen, Niederlande
    - Dr. rer. nat. Danila Seidel, Wissenschaftliche Koordinatorin Pilzinfektionen, Klinik I für Innere Medizin, Uniklinik Köln
    - Prof. Dr. med. Jörg Janne Vehreschild (FECMM), Kohortenforschung, Klinik I für Innere Medizin, Uniklinik Köln
    - PD Dr. med. Maria Vehreschild, Mykobiomforschung, Klinik I für Innere Medizin, Uniklinik Köln

    Weitere Informationen unter:
    http://zks.uni-koeln.de/ecmm-symposium2017.html

    Hinweis: Bitte akkreditieren Sie sich (ggf. mit Angabe Ihrer gewünschten Interviewpartner) unter ecmm-symposium2017@uk-koeln.de

    Für Rückfragen:
    Christoph Wanko
    Referent Unternehmenskommunikation Uniklinik Köln
    Stabsabteilung Unternehmenskommunikation und Marketing
    Telefon: 0221 478-5548
    E-Mail: presse@uk-koeln.de


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    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Medicine
    transregional, national
    Research projects, Transfer of Science or Research
    German


     

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